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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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fragte, ob Sie noch etwas in Ihrer Brusttasche haben.«
    Er tauchte mit der Hand in die besagte Tasche und holte ein Päckchen Dentyne Ice hervor. Kaugummi in einer Blisterverpackung … mit Alufolie luftdicht verschlossen …
    Sie führte den Handdetektor daran vorbei und wurde mit einem Piepton belohnt. Sie griff nach der Verpackung, öffnete sie, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich nur Kaugummi enthielt, dann legte sie sie auf den Tisch. Die restliche Überprüfung verlief warntonlos.
    Die Zukunft, die soeben noch in einem tiefen schwarzen Loch verschwunden war, leuchtete wieder rosig und einladend. Vor Freude berauscht wie jemand, der soeben aus der Todeszelle befreit worden war, nahm Jack seine Uhr, die Schlüssel und das Wechselgeld an sich, ließ jedoch den verdammten Kaugummi liegen. Er hatte ihm beinahe einen Herzinfarkt beschert. Sollte Dolores ihn behalten.
    Während er den Gurt der Sporttasche über seine Schulter schob, widerstand er dem Drang, Dolores zu fragen, ob sie auch die Tasche untersuchen wolle. Untersuchen Sie alles, was Sie wollen! Auf dass Sie glücklich sind – jetzt und in alle Ewigkeit!
    Aber er sagte nichts, gab sich mit einem freundlichen Kopfnicken zufrieden, während er zu seinem Flugsteig weiterging. Er erreichte ihn gerade noch so rechtzeitig, um Gia schnell über sein Handy anzurufen.
    »Ich hab’s geschafft«, sagte er, kaum dass sie sich gemeldet hatte. »In zwei Minuten gehe ich an Bord.«
    »Gott sei Dank! Jetzt brauche ich nicht darüber nachzudenken, wie man einen Kuchen mit einer Feile darin backt.«
    »Nun ja, da ist immer noch der Rückflug.«
    »Darüber will ich noch nicht nachdenken. Ruf mich an, sobald du deinen Vater gesehen hast, und erzähl mir, wie es ihm geht.«
    »Versprochen. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch, Jack. Sehr sogar. Sei bloß vorsichtig. Lass dich nicht von Fremden ansprechen und fahr nicht mit fremden Autos mit, und nimm keine Schokolade von …«
    »Ich muss mich beeilen.«
    Er landete auf einem Fensterplatz in der linken Reihe vor dem Notausgang und fand dort den idealen Reisegefährten: Der Mann schlief noch vor dem Start ein und erwachte erst, als die Maschine in Miami die Landebahn hinunterrollte. Keinerlei nichts sagende Konversation, und außerdem konnte Jack auch noch die als Imbiss verteilte Tüte Erdnüsse, die dem anderen zustand, für sich ergattern.
    Der einzige Makel des Fluges war eine leichte Abweichung von der eigentlichen Flugroute nach Westen, hervorgerufen durch das Aufziehen eines Tropengewitters namens Elvis. Elvis … als Jack ein, zwei Tage vorher gehört hatte, wie der Name des Gewitters im Wetterbericht des Fernsehens genannt wurde, hatte er es kaum glauben wollen. Lou Costello musste zu Tode beleidigt sein.
    Jetzt fragte er sich, ob es auch mal ein Tropengewitter namens Eliot gegeben hatte. Wenn ja, war es dann auf den Wetterkarten mit T. S. Eliot ausgezeichnet worden?
    Es wurde nicht damit gerechnet, dass sich Elvis zu einem Furcht einflößenden Wirbelsturm entwickelte, sondern das Unwetter traf soeben bei Jacksonville auf die Küste und wanderte landeinwärts, wobei es ähnliche Wirbel verursachte wie sein Namensvetter in den fünfziger Jahren. Obwohl das Flugzeug weiträumig nach Westen auswich, um den Turbulenzen zu entgehen, konnte Jack das Gewitter im Osten vorbeiziehen sehen. Von seinem hohen Aussichtsort ließ er den Blick über die zerklüftete Wolkenlandschaft wandern, die hier und da von riesigen weißen Wattehaufen durchbrochen wurde, die von heftigen Aufwinden hoch geschleudert wurden. Kein Zweifel, Elvis stand vor der Tür und begehrte Einlass.
     
     

9
     
    »Lass nicht zu, dass sie mich beißt, Semelee!«, schrie Corley.
    Semelee nahm die Muschelhälften von ihren Augen und blickte zu Corley.
    Corleys heiles Auge, das, welches er öffnen konnte, quoll unter der wulstigen Stirn fast aus seiner Höhle, während er von seinem Standort, hüfttief in der Lagune, zu ihr hinaufsah. Normalerweise reichte ihm an dieser Stelle in der Lagune das Wasser bis zum Hals. Doch bei der Dürre, die zur Zeit herrschte …
    Corley bot einen ziemlich abstoßenden Anblick, das ließ sich nicht abstreiten, aber damit eignete er sich ganz hervorragend zum Betteln. Sie brachten ihn in die Stadt, setzten ihn auf dem Bürgersteig an eine schattige Stelle, stellten vor ihm einen alten, zerknautschten Hut auf und warteten. Dieser Hut blieb nicht lange leer. Die Leute warfen einen einzigen Blick auf das Gesicht und

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