Handyman Jack 07 - Todessumpf
Schlafzimmerschrank aufbewahrte, und ging zu ihr hinaus. Ich wollte sie erschießen – ich war fest entschlossen. Aber sobald ich die Pistole hochhob, wurde ich von einem Bienenschwarm angegriffen und …«
»Mörderbienen?«
Weldon nickte. »Nur haben sie mich nicht oft genug gestochen, um mich zu töten. Sie konzentrierten sich auf mein Gesicht und die Hand mit der Pistole, bis ich die Waffe fallen ließ. Dann wandte sich die Frau zu mir um, und ich sah ihr Gesicht zum ersten Mal. Ich war überrascht, dass sie so jung war. Ihrem weißen Haar nach zu urteilen hatte ich mit einer alten Hexe gerechnet. Aber sie war jung und …«
»Sah nicht übel aus. Ich weiß.«
»Demnach kennen Sie sie. Wie haben Sie …?«
»Bleiben wir lieber bei Ihrer Geschichte. Was haben Sie dann getan?«
»Was konnte ich tun? Sie erklärte mir, ich hätte gerade zwei Attacken erlebt. Ich erinnere mich noch immer an ihre Worte. ›Noch eine Weigerung, und Ihre Frau ist fällig! Was sollte ich tun? Erzählen Sie mir bloß nicht, Sie hätten anders gehandelt.«
»Meine Art, derartige Probleme zu lösen, weicht ein wenig von der Norm ab.«
»Ich weiß nicht, wie sie es schafft, aber diese Frau kontrolliert Schlangen, Insekten, Vögel und wer weiß was noch alles. Können Sie nicht nachvollziehen, in welcher prekären Lage ich mich befand?«
Jack sah Weldon nachdenklich an. Keine Frage, der Mann war in eine entsetzliche Situation gebracht worden: Suche unter relativ Fremden einen aus, der sterben soll, oder verliere einen engen Familienangehörigen. Egal, wie er sich entschied, er musste immer der Verlierer sein.
»Ich sehe, dass jemandem seine Familie wichtiger war als irgendwelche Fremden, was bedauerlicherweise akzeptabel ist. Aber wenn einer dieser Fremden mein Vater ist, haben wir ein Problem.« Jack stieß die Messerklinge in Weldons Gesicht und stoppte die Spitze wenige Millimeter vor seiner Nase. »Wir haben jedoch ein noch größeres Problem, wenn klar wird, dass Sie eine schlimme Situation ausgenutzt haben, um ein paar schnelle Dollars in die eigene Tasche zu wirtschaften.«
»Das habe ich nicht getan!«
Weldon duckte sich und presste sich mit dem Rücken gegen die Tür, als die Messerspitze seine Nase berührte.
»Jetzt ist wohl kaum der richtige Moment für Lügen, Freundchen.« Jack hatte große Mühe, seine rasende Wut im Zaum zu halten. »Ich könnte Ihnen fast verzeihen, was Sie getan haben, wenn Sie die schwächsten, gebrechlichsten Bewohner von Gateways ausgesucht hätten, also die mit der geringsten Lebenserwartung. Aber genau das haben Sie nicht getan. Stattdessen haben Sie diejenigen genommen, die nicht nur zu den gesündesten, rüstigsten zählten, sondern auch noch allein stehend, ohne familiären Anhang waren, so dass ihre Häuser Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, vor ihrer natürlichen Zeit wieder auf dem Markt angeboten werden konnten.«
»Nein!«
»Ja!« Jack presste dieses Wort zwischen den Zähnen hervor. Es klang wie das bösartige Zischen einer angriffslustigen Schlange. »Ja, du Hurensohn! Du hast Leute ans Messer geliefert, deren Tod dir einen zusätzlichen Profit versprach! Und einer von ihnen war mein Vater!«
Weldons Gesicht entgleiste völlig. Er schloss krampfhaft die Augen und schluchzte.
»Es tut mir Leid, es tut mir Leid …«
»Drei unschuldige Menschen sind tot, und mein Vater lag tagelang im Koma, und das ist alles, was du dazu sagen kannst?« Am liebsten hätte er das Messer fallen lassen und den Mann mit bloßen Händen erwürgt. »Raus!«
Weldon starrte ihn an. »Was?«
»Steig aus, du armseliger Bastard. Raus, ehe ich das Messer benutze!«
Weldon suchte hinter seinem Rücken verzweifelt nach dem Türgriff. Während die Tür aufschwang, holte Jack mit dem rechten Bein aus und trat zu. Mit aller Kraft.
»Raus!«
Weldon fiel aus dem Wagen und landete rücklings im Kalksteinschutt. Ohne sich die Mühe zu machen, die Tür zu schließen, legte Jack den Gang ein und gab Gas, so dass der DeSoto einen Satz nach vorne machte. Er wendete fast auf der Stelle mit durchdrehenden Reifen und lenkte den Wagen dorthin zurück, wo Weldon gerade taumelnd auf die Füße kam. Er gestattete ihm noch, sich stolpernd in Sicherheit zu bringen. Jack verspürte zwar den düsteren Drang, den Mann zu verstümmeln, vielleicht sogar ihn zu töten, aber nicht einmal dieser Mühe war Weldon wert.
Er zog den steilen Fahrweg aus der Steinbruchgrube hinauf und auf die Straße. Er wusste genau, dass Weldon
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