Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
sich wegen dieser Angelegenheit niemals an die Polizei wenden würde. Er musste befürchten, damit einige unerwünschte Aufmerksamkeit auf die Todesfälle in Gateways zu lenken. Sollte er zusehen, wie er zu Fuß nach Hause kam.
    Als er zum Wohnwagenpark kam, bog er dorthin ab. Es war nur so eine unbestimmte Idee. Er fand Carls Rostlaube neben einem altersschwachen Anhänger. Jack stieg aus und versuchte sein Glück an der Tür. Verriegelt. Dann klappte er den Deckel der Mülltonne neben der Treppe auf und blickte auf eine Kollektion von Essensbehältern – Kentucky Fried Chicken, China, Domino’s Pizza. Er holte seine Brieftasche hervor, während er die Umgebung absuchte. Niemand in Sicht, daher öffnete er die Tür mit Hilfe seiner Master-Card. Er schlüpfte in den Wohnwagen, schloss die Tür hinter sich und nahm seine Umgebung in Augenschein. Er war sich nicht ganz sicher, weshalb er überhaupt hergekommen war. Es war nur ein plötzlicher Drang gewesen, ein wenig mehr über Carl in Erfahrung zu bringen.
    Die Klimaanlage war nicht in Betrieb, und es roch im Anhänger schwach nach altem Essen und Schweiß. Küche, Bad und Schlafabteil befanden sich links, der Wohnraum rechts. Er sah die zerlegten Überreste von Big Mouth Billy Bass, dem singenden Fisch, auf der Küchenanrichte. Sie waren säuberlich in einen kleinen Karton gepackt worden. Jack staunte, wie sauber das Innere des Wohnwagens wirkte. Carl hatte gesagt, er liebe seinen kleinen Anhänger, und das war deutlich zu erkennen.
    Im Wohnabteil stand ein großer Fernseher. Er hatte mindestens einen Sechziger-Schirm – panoramamäßig, könnte man sagen. Dazu gehörte ein ramponierter, mit Kunstleder bezogener Fernsehsessel. Der voluminöse Direct-TV-Programmführer für September lag aufgeschlagen auf der Sitzfläche, versehen mit gelben Filzstiftmarkierungen. Jack hob das Heft hoch und sah, was Carl angestrichen hatte: Survival Camp, Fear Factor, Boot Camp, Big Brother … Leben aus zweiter Hand.
    Aber das schien Carl auszureichen.
    Jack zuckte die Achseln. Jeder durfte auf seine Fasson selig werden …
    Aber nirgendwo im Wohnwagen gab es Hinweise darauf, wer Carl wirklich war. Keine Familienfotos, kein Zeichen, dass er eine Vergangenheit hatte. Vielleicht war seine Vergangenheit etwas, woran er sich nicht erinnern wollte.
    Jack verließ den Anhänger, verriegelte die Tür und fuhr zurück nach Gateways. Er lenkte den Wagen von der Straße und parkte ihn zwischen den Bäumen in nächster Nähe des Sicherheitszauns. Da bemerkte er andere Reifenspuren in der Nähe. Nachdem er das Lenkrad, den Schalthebel, die Tür- und Fenstergriffe sorgfältig abgewischt hatte, stieg er auf die Motorhaube und kletterte über den Zaun.
    Einfach. Viel zu einfach. Semelees Clanleute könnten es mit ihrem Pick-up genauso tun.
    Semelee … Während er zum Haus seines Vaters zurückmarschierte, ließ er sich Semelees Lage mehrmals durch den Kopf gehen und suchte nach einer Lösung.
    In einem Punkt war er sich mit Weldon einig: Semelee schien tatsächlich die Fähigkeit zu besitzen, die natürlichen Sumpfbewohner zu steuern. Wie sie das schaffte, konnte Jack auch nicht andeutungsweise erklären, aber er wäre jede Wette eingegangen, dass es mit dem Nexus-Punkt an der Lagune zu tun hatte. Sie hatte sich dieser Kraft bedient, um perfekte Morde zu begehen – »Opfer«, wie sie diese Taten gegenüber Weldon genannt hatte –, und zwar am helllichten Tag, ohne dass jemand auch nur im Geringsten ahnte, ein Mensch könne hinter den bizarren Tierattacken stecken. Für Jack war es keine Frage, dass sowohl der Angriff der Palmetto-Käfer wie auch die Attacke des Alligators von ihr ausgegangen waren.
    Sie musste aufgehalten werden, so viel war klar. Er hatte keine Idee, wie das zu bewerkstelligen war, aber darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen. Zuerst einmal musste er sich darum kümmern, dass Carl in seinen Wohnwagen … sein Zuhause … zurückkehren durfte.
     
     

10
     
    »Da bist du ja«, begrüßte ihn Dad, als Jack durch die Tür hereinkam. Offenbar war er gerade von seinem Nickerchen aufgewacht. Er sah aus, als hätte er sich auch rasiert und geduscht. »Wo warst du?«
    »Hier und da. Hat jemand angerufen oder ist vorbeigekommen, während ich weg war?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Alles ruhig. Erwartest du jemanden?«
    Jack kaschierte seine Enttäuschung. »Ja. Irgendwie schon.«
    »Nun, ich muss ein paar Einkäufe machen. Meinst du, du könntest mich zum Publix

Weitere Kostenlose Bücher