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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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studierte ihn eine halbe Ewigkeit lang aus jedem Blickwinkel, bis Weldon endlich erschien. Er trug heute einen hellbeigen Seidenanzug, so hell, dass er fast weiß war.
    »Noch so eine Schönheit, Mr. Weldon«, sagte er.
    Weldon grinste. »Toms Sohn, richtig? Jack?«
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis.«
    »Und Sie haben einen hervorragenden Geschmack, was Autos betrifft. Wie geht es Ihrem Vater?«
    »Bestens. Er ist gestern nach Hause zurückgekommen.«
    Weldons Wange zuckte leicht. »Tatsächlich? Das wusste ich nicht. Warum hat mir das niemand mitgeteilt?«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand es weiß.« Jack strich mit den Fingerspitzen leicht über den rechten vorderen Kotflügel des DeSoto. »Sagen Sie mal, würde es Ihnen etwas ausmachen, mich mit diesem hübschen Baby einmal mitzunehmen?«
    Weldon schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht, aber ich muss schnellstens nach Hause.«
    Jack öffnete die Tür und ließ sich auf den Fahrersitz gleiten. »Das ist okay. Nehmen Sie mich nur bis zum Tor mit. Von dort gehe ich dann zu Fuß zurück. Ein wenig körperliche Betätigung wird mir sicherlich gut tun.«
    Weldon machte kein allzu glückliches Gesicht, aber Jack ließ ihm kaum eine andere Wahl als einzuwilligen.
    Das Wageninnere war heiß wie ein Backofen. Jack drehte sein Fenster herunter, während Weldon den Motor anließ und den Wagen aus der Parklücke lenkte.
    »Man fährt wie auf Wolken«, stellte Jack fest, sobald sie über den Asphalt rollten.
    »Das ist die kombinierte Luftfederung.«
    Jack musterte ihn aufmerksam von der Seite, während er seine nächste Frage stellte. »Haben Sie schon mal von einer Frau namens Semelee gehört?«
    Weldons Hände krampften sich um das Lenkrad, so dass die Knöchel weiß wurden. Seine rechte Wange zuckte noch heftiger als vorher.
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Gehört sie zu unseren Bewohnern?«
    »Nein. Sie ist zu jung für Gateways. Sie lebt mit einer ganzen Schar seltsam aussehender Typen draußen in den Glades. Hat schneeweißes Haar. Sie würden sich ganz bestimmt an sie erinnern, wenn Sie ihr jemals begegnet wären. Sind Sie ganz sicher, dass Sie sie nicht kennen?«
    Weldon sah aus, als wollte er sich am liebsten ins nächste Mauseloch verkriechen, und auf seiner Stirn perlte der Schweiß. Es war zwar heiß im Wagen, aber nicht so heiß.
    »Ganz sicher«, erwiderte er.
    »Sind Sie sicher, dass Sie sicher sind?«
    »Ja! Wie oft soll ich es denn noch sagen?« Er bremste. »So, da ist das Tor. Ich hoffe, Ihnen hat die kurze Fahrt …«
    »Fahren Sie weiter.«
    »Ich habe es Ihnen doch erklärt. Ich muss …«
    Jack fischte die Glock aus dem Holster und legte sie sich so in den Schoß, dass ihre Mündung in die Richtung von Weldons Bauch zielte.
    »Wenn das Ding losgeht, dann werden Sie die Erfahrung machen, dass ein Bauchschuss die schlimmsten Schmerzen verursacht, die man sich vorstellen kann. Denken Sie nur an Reservoir Dogs. Also fahren Sie weiter. Wir haben unser Schwätzchen noch nicht beendet. Lächeln Sie und winken Sie freundlich dem Wächter. So ist es gut. Und jetzt … fahren wir dorthin, wo mein Vater seinen Unfall hatte.«
    »Wo ist das?« Jetzt begann Weldon richtig zu schwitzen.
    »Sie wissen es nicht? Auf der Kreuzung Pemberton und South Road.«
    »Aber da draußen ist nichts.«
    »Ich weiß.«
    »Das ist illegal. Man nennt so etwas Carjacking, eine Entführung, es …«
    »Es passiert gerade. Entspannen Sie sich. Leisten Sie keinen Widerstand, und wir machen eine nette Spazierfahrt.«
    »Wenn Sie den Wagen wollen, dann nehmen Sie ihn.«
    »Ich will den Wagen gar nicht.«
    »Dann … warum tun Sie das dann?«
    Jack ließ ihn eine Weile schmoren, ehe er antwortete.
    »Ich wollte Sie eigentlich nur fragen, was Sie über die Leute wissen, die kürzlich in Gateways South gestorben sind.« Weldon öffnete den Mund, um zu antworten, doch Jack gebot ihm mit einer Handbewegung Einhalt. »Ich will keinen Blödsinn hören von wegen sie seien schon so alt gewesen, und was sollte man anderes erwarten. Ich rede von den drei allein stehenden Bewohnern, die sich offenbar bester Gesundheit erfreut hatten – jedenfalls hat ihr Arzt sich so ausgedrückt – und in den letzten neun Monaten durch ziemlich bizarre Unfälle ums Leben kamen. Und zwar jeweils im Abstand von genau drei Monaten. Ich bin sicher, dass Ihnen die Namen geläufig sind: Adele Borger, Joseph Leo und Edward Neusner.«
    Weldon war bleich geworden. Er sah aus, als müsste er sich jeden Augenblick

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