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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gänseeigroße Beule schwoll unter dem Haar an, das ihm in die Stirn hing. Er streckte Jack seine Hände entgegen, die auf dem Rücken gefesselt waren.
    »Bitte?«
    Jack zückte sein Spyderco-Taschenmesser und schnitt das Klebeband durch. Er ließ das Messer aufgeklappt und behielt es in der Hand.
    »Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken. Und jetzt reden Sie.«
    Weldon sackte zurück. Sein Nacken legte sich auf den oberen Rand der Rückenlehne, als er zum Wagenhimmel hochsah.
    »Es war etwa um diese Zeit im vergangenen Jahr, als die weißhaarige Frau, die Sie erwähnten, Semelee, mich anrief und mir eine verrückte Geschichte erzählte. Es ging um eine Forderung an Gateways, den Everglades irgendwelche Opfer darzubringen. Da ich annahm, es sei nur eine in dieser Gegend übliche Bettelei, fragte ich, an welche Art von Opfern denn gedacht würde. Sie antwortete … Menschen.«
    Er sah Jack an. Wenn er damit rechnete, in seiner Miene Schock oder Unglauben zu sehen, wurde er enttäuscht. Jack hatte so etwas beinahe erwartet.
    »Und Sie haben sie ausgelacht.«
    »Natürlich. Hätten Sie das nicht getan? Es war lächerlich. Zumindest dachte ich das damals. Aber sie ließ sich nicht abwimmeln. Sie rief mich weiter an, im Büro, zu Hause, auf meinem Mobiltelefon, und meinte, Gateways South läge viel zu dicht an der ›Lagune‹ – ich weiß bis heute nicht, von welcher Lagune sie redete – und dass die Everglades zornig seien und Opfer verlangten. Vier Stück im Jahr. Völlig verrückt, oder? Aber sie verfolgte mich weiter und verlangte, ich solle als Chef von Gateways für diese Opfer sorgen. Damit meinte sie, ich solle die Opfer aussuchen. Ich brauchte nicht mehr zu tun, als einen Bewohner auszuwählen, und die Lagune würde schon den Rest besorgen. Wenn ich es nicht täte, dann würde die Lagune sich selbst ein Opfer suchen – aus meiner Familie.«
    »Also haben Sie nachgegeben.«
    »Nein. Jedenfalls noch nicht. Als sie dann aber sehr direkt meine Familie bedrohte, ging ich zur Polizei. Da ich nur eine Stimme am Telefon gehört hatte und keine Beschreibung von ihr geben oder erklären konnte, wo sie wohnte, konnte die Polizei nicht mehr tun, als nach ihr Ausschau zu halten und mein Haus zu überwachen.«
    »Und ich nehme an, dass dies nichts genutzt hat.«
    Weldon schüttelte den Kopf. »Am gleichen Tag wurde mein Sohn von einer Braunen Einsiedlerspinne gebissen und musste sofort ins Krankenhaus gebracht werden – er war erst drei und verlor beinahe seinen Arm. Und genau dort, in Kevins Krankenzimmer, rief die Frau mich auf meinem Mobiltelefon an und meinte, dies sei nur eine Warnung gewesen. Ob ich es mir anders überlegt hätte? Ich unterbrach die Verbindung, doch sie rief gleich wieder an und wollte von mir wissen, ob meine Tochter Angst vor Schlangen habe. Und wenn nicht, dann sollte sie sich trotzdem vorsehen.« Weldon wischte sich mit einer Hand über das Gesicht. »Ich muss Ihnen gestehen, dass mir das einen furchtbaren Schrecken eingejagt hat. Ich weiß nicht, wie sie von dem Spinnenbiss erfahren hatte, und weiß auch nicht, wie sie eine Braune Einsiedlerspinne so nahe an meinen Sohn hatte heranführen können, um ihn zu beißen. Aber ich hatte eine Heidenangst.«
    Jack konnte es ihm nicht verdenken. Er erinnerte sich, wie er selbst sich gefühlt hatte, als Vicky bedroht wurde.
    »Sind Sie wieder zur Polizei gegangen?«
    »Wofür? Ich konnte ihnen nicht mehr erzählen als beim ersten Mal. Daher nahm ich die Dinge selbst in die Hand. Ich schickte meine Frau und beide Kinder zu meinen Schwiegereltern nach Woodstock, nicht weit von Atlanta. Ich dachte, wenn sie sich hunderte von Meilen entfernt in einer anderen Stadt und in einem anderen Staat aufhielten, wären sie in Sicherheit.« Er schüttelte den Kopf. »Am ersten Tag wurde Laurie von einer Mokassinschlange gebissen und starb beinahe. Nachdem ich eine Woche dort verbracht hatte, in der ich darauf wartete, dass Laurie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, kehrte ich schließlich nach Hause zurück – allein, weil ich sie nicht zurückholen wollte, bis ich mich mit dieser Frau geeinigt hätte.«
    »Offensichtlich hatten Sie damit aber keinen Erfolg.«
    »Allerdings nicht, weil ich es nicht versucht hätte. Als ich nach Hause kam, traf ich diese junge Frau mit den weißen Haaren in meinem Garten an. Sie saß dort, wandte mir den Rücken zu und hielt sich die Hände vors Gesicht. Und ich wusste sofort, wer sie war. Ich holte meinen Revolver, den ich in unserem

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