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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Spielmodell aus einem Metallbaukasten. Er hatte den Schlagbolzen untersucht, die Linsen des Zielfernrohrs poliert, die gesamte Mechanik gesäubert und geölt, den Lauf mit einer langstieligen Bürste ausgefegt und dann alles mit einer Präzision und Geschwindigkeit zusammengesetzt, über die Jack nur hatte staunen können.
    Dad hatte ihm erklärt, es sei genauso wie mit dem Radfahren: Hatte man es oft genug getan, vergaß man es sein ganzes Leben lang nicht mehr. Dann wussten die Hände von selbst, was sie tun müssten.
    Danach folgte der Praxistest. Don besaß hinter seinem Laden eine zweihundert Meter lange Gewehrschießbahn mit jeder Menge freier Fläche dahinter. Dads Übungsziele – große quadratische Pappen mit konzentrischen schwarzen Kreisen in der Mitte – waren an einem baufälligen Holzzaun angebracht.
    Seine ersten Schüsse lagen ausnahmslos zu weit links, doch in dem Maße, wie er die Visiereinrichtung verstellte, wanderten die Treffer unaufhaltsam in Richtung Zwölf der Zielscheibe. Die letzten drei Schüsse trafen dann genau ins Schwarze.
    »So fantastisch ist es auch wieder nicht«, bremste Dad seine Begeisterung. »Es sind nur zweihundert Meter.« Er tätschelte den Kolben. »Auf jeden Fall ist dieses ehrwürdige Teil seinen Preis wert.«
    »Ich hoffe, hundert Meter reichen. Und übrigens, ich bezahle.«
    Die Tyleski-VisaCard hatte ein Zahlungslimit von fünftausend Dollar. Das war eine ganze Menge Spielraum.
    »Von wegen.«
    »Nein, das Mindeste, das man für seinen Beschützer tun kann, ist, ihn mit dem notwendigen Handwerkszeug auszustatten.« Jack streckte seinem Vater die Hand entgegen. »Ich muss zugeben, Dad, das alte Feuer brennt noch in dir.«
    Das strahlende Lächeln seines Vaters, als sie einen festen Händedruck austauschten, wärmte ihm das Herz.
     
     

7
     
    Als Jack das mit einem Motor ausgerüstete Kanu an der verabredeten seichten Stelle des Kanals ans Ufer zog, unterzog er seine Turnschuhe abermals einem Vollbad. Allmählich wurde das zu einer störenden Gewohnheit. Am Himmel hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne briet seine Schultern.
    Die Muschel befand sich in der rechten vorderen Tasche seiner Jeans. Aber wo war Semelee?
    »Sie kommen spät«, sagte sie.
    Jack blickte nach rechts und sah, wie sie auf der anderen Seite der Untiefe um eine Biegung kam. Sie stand im Bug eines kleinen Bootes mit flachem Rumpf und …
    Was zum Teufel sollte das denn? Sie hielt sich die Muschel mit der Hand vor ihr linkes Auge und hielt das rechte mit der anderen Hand zu. Als sie Jack bemerkte, ließ sie Muschel und freie Hand sinken und lächelte ihn an.
    Carl und Corley saßen in der Mitte des Bootes unmittelbar hinter ihr. Luke bediente den kleinen, am Heck montierten Außenbordmotor und fixierte Jack mit wütenden Blicken.
    Carl grinste und winkte mit dem Paddel, das aus seinem Ärmel herausschaute. Jack stellte erleichtert fest, dass er im Großen und Ganzen genauso aussah wie zu dem Zeitpunkt, als er ihn in der »Obhut« des Clans zurückgelassen hatte.
    »Tut mir Leid«, erwiderte Jack. »Ich hatte noch einiges zu erledigen, und hier unten scheint alles etwas länger zu dauern als oben im Norden. Ist Ihnen das vielleicht schon mal aufgefallen?«
    »Die Frage kann ich Ihnen nicht beantworten«, sagte Semelee. »Ich war noch nie oben im Norden.«
    Luke klappte den Motor hoch. Der Rumpf des Bootes rutschte über den sandigen Untergrund, als er es an Land lenkte. Alle vier stiegen aus. Corley blieb beim Boot, während sich die anderen näherten – Semelee und Luke vorne, Carl hinter ihnen.
    Jack taxierte Corley mit einem schnellen Blick, bemerkte das Messer in seinem Gürtel, aber keine Pistole. Das Gleiche galt für Luke: Ein Jagdmesser mit einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge steckte in einer Lederscheide an seinem Gürtel, aber auch er schien keine Pistole bei sich zu haben. Gut. Allerdings nahm sich Jack vor, das Messer auf jeden Fall wachsam im Auge zu behalten.
    Sie blieben vor ihm stehen. Luke hatte die Arme vor seinem athletischen Brustkorb gefaltet.
    »Also«, sagte er mit einem aggressiven Unterton in der Stimme, »es ist auch für Sie sicher nicht zu übersehen, dass wir Carl mitgebracht haben. Jetzt sollten Sie uns die Muschel zeigen.«
    Jack wühlte in seiner Hosentasche herum, wobei er ständig Lukes Messer beobachtete. Sollte Luke Anstalten machen, danach zu greifen, würde Jack sofort die Glock ziehen.
    Er holte die Muschel hervor und reichte sie Semelee. Während

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