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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ramponierte Trödelstück: Der ausgetrocknete Holzkolben war zerkratzt und schmuddelig und sah stellenweise aus, wie mit einem Schnitzmesser bearbeitet; die Metallteile waren abgewetzt, und das ganze Ding wirkte, als wäre es nach vielen Jahren soeben zum ersten Mal abgestaubt worden.
    Dad griff nach dem Gewehr und hob es an. In einer einzigen fließenden Bewegung legte er es sich an die Schulter und visierte durch das Zielfernrohr.
    »Ich habe das M82er-Zielfernrohr nie gemocht. Mir hat nicht gefallen, wie es montiert war, und außerdem hatte es nur eine zweieinhalbfache Vergrößerung. Das Unertl, das ich damals benutzt habe, vergrößerte achtfach.« Er sah Jack an. »Dies hier war für einige Zeit das offizielle Gewehr für Army-Scharfschützen. Es konnte dem M1903 A1 nicht das Wasser reichen, wenn du mich fragst.«
    »Wenn Sie wirklich mit diesem Ding schießen wollen«, sagte Don, »dann kann ich Ihnen ein viel besseres Zielfernrohr verkaufen.«
    Dad schüttelte den Kopf. »Ich komme mit dem hier genauso gut zurecht wie mit dem 1903er. Es wird schon gehen. Aber kann das Ding wirklich schießen?«
    Don zuckte die Achseln. »Fragen Sie mich was Leichteres. Ich hatte das Altertümchen längst vergessen, bis Sie anriefen. Das Schätzchen ist schon so lange hier, dass ich mich nicht mehr erinnere, wann ich es angekauft habe und von wem.«
    »Was wollen Sie dafür haben?«
    Don schürzte die Lippen. »Ich trenne mich für zweieinhalbtausend davon.«
    »Wie bitte?«, fragte Jack.
    Dad lachte. »Sie ›trennen sich davon‹? Sie tun ja gerade so, als hinge Ihr Herz daran. Für ausgemustertes Army-Inventar ist das aber um einiges zu teuer.«
    »Ein vollständig ausgestattetes M1C wie dies hier ist ein gefragtes Sammlerstück. Wenn dieses Schätzchen ein wenig besser in Form wäre, brächte es bei jeder Auktion leicht das Doppelte.«
    »Hey, Dad, du kannst ein besseres Gewehr für viel weniger kriegen.«
    »Aber keins, an das ich gewöhnt bin.«
    »Ja, aber zweieinhalbtausend Dollar …«
    »Zur Hölle damit, es ist doch nur Geld.« Er sah Don an. »Ich sage Ihnen etwas: Sie sollen den geforderten Preis bekommen, aber nur unter der Bedingung, dass das Gewehr noch schießt. Das heißt, Sie müssen zulassen, dass ich es reinige und anschließend ein paar Probeschüsse abfeuere. Haben Sie vielleicht eine Werkbank, wo ich es ein wenig auf Vordermann bringen kann?«
    Don schürzte noch einmal die Lippen. »Okay. Ich habe hinten eine kleine Werkstatt für Reinigungs- und Wartungsarbeiten. Die können Sie gerne benutzen. Nur zu. Aber geben Sie mir vorher noch einen Ausweis mit Passbild von sich und Ihre Sozialversicherungsnummer, damit ich Sie überprüfen kann, während Sie sich das Gewehr vornehmen.«
    »Überprüfen?«, fragte Jack.
    »Ja. Sein polizeiliches Führungszeugnis. Das ist Vorschrift. Ich muss beim FDLE, dem Florida Department of Law Enforcement, anrufen und mich vergewissern, dass er nicht vorbestraft ist, nicht wegen häuslicher Gewalt vor Gericht stand und dass gegen ihn kein Unterlassungsurteil vorliegt. Wenn seine Weste in dieser Hinsicht sauber ist, kriegt er das Gewehr. Wenn nicht, hat er Pech gehabt.«
    »Ich glaube, Dad, du solltest es jetzt gut sein lassen«, sagte Jack ernst. »Denn jetzt bist du geliefert.«
    »Sehr lustig.« Dad sah Don an. »Gibt es keine Wartefrist?«
    Der Waffenhändler schüttelte den Kopf. »Nicht bei Gewehren. Bei Pistolen hingegen gibt es eine so genannte dreitägige ›Abkühlungsfrist‹. Damit wird verhindert, dass ein Streit durch den schnellen Erwerb einer Waffe über Gebühr eskaliert.«
    Jack war froh, dass er seine Waffen nicht über legale Kanäle besorgen musste.
    Dad holte seine Brieftasche hervor und händigte Don seine in Florida ausgestellte Fahrerlaubnis aus. Dabei sagte er: »Wie sieht es mit Munition aus? Haben Sie etwas in Wettkampf-Qualität?«
    Don nickte. »Ich habe einen Karton Dreißig-Null-Sechs Federais. Sie können ein halbes Dutzend zum Testen haben.«
    Dad lächelte. »Ich glaube, wir sind im Geschäft.«
     
     

6
     
    »Du liebe Güte, Dad«, sagte Jack, während er durch das Fernglas blickte.
    »Nicht schlecht für einen alten Knacker, oder?«
    Dad war auf sein rechtes Knie hinuntergegangen, stützte den Ellbogen auf den linken Oberschenkel, und sein Auge klebte am Zielfernrohr.
    »Nicht schlecht? Es ist fantastisch!«
    Vorher hatte er wie gebannt verfolgt, wie die faltigen alten Hände seines Vaters das M1C zerlegt hatten, als sei es ein

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