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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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selbst herausfinden“, erklärte er ihr, stand auf, nahm ihr Cici ab, und als er dabei ihren traurigen Blick sah, musste er wieder daran denken, was er von Monte erfahren hatte. Warum hatte sie ihm nicht von ihren Eltern erzählt? Sie musste einen triftigen Grund haben. Vielleicht war es aber ein Beweis dafür, dass er ihr nicht trauen konnte, wie Monte es angedeutet hatte.
    Aber egal – er vertraute schließlich ohnehin niemandem.
    „Ayme, du meintest, du wüsstest nicht viel über deine leiblichen Eltern und über Ambria. Aber was weißt du genau?“
    „Nur das, was ich im Laufe der Jahre zufällig mitbekam.“
    „Warum warst du nicht neugieriger?“
    Darauf antwortete sie nicht, denn ihr ging etwas anderes durch den Kopf. „Du wurdest genau wie ich adoptiert“, sagte sie. „Hattest du nie das Gefühl, deinen Eltern beweisen zu müssen, dass sie sich glücklich schätzen konnten, dich aufgenommen zu haben?“
    Er schaute sie erstaunt an. „Nie.“
    „Ich schon. Ich wollte immer, dass sie stolz auf mich sind.“
    Cici war endlich eingeschlafen. Fürsorglich bettete er sie in ihre Babyschale und wandte sich wieder Ayme zu. „Und waren sie es?“, fragte er leise, während er jedes Detail ihres hübschen Gesichts auf sich wirken ließ. „Stolz auf dich, meine ich.“
    „Oh ja. Ich war das perfekte Kind, gewann Preise und erhielt Stipendien. Ich denke, ich gab mein Bestes.“ Ein Bild kam ihr in den Sinn. Sie hatte sich als jüngste Teilnehmerin zu einem Schülerwettbewerb angemeldet, für den sie eigentlich zu jung war und bei dem sie sich kaum Chancen ausrechnete. Jerry, ein Junge, den sie mochte, hatte es auch versucht und nicht geschafft. Er verspottete sie, machte ihr tagelang das Leben schwer, behauptete, sie würde zur Lachnummer der Schule werden.
    Als der Tag des Wettbewerbs gekommen war, mochte sie Jerry überhaupt nicht mehr, aber er hatte es geschafft, ihr das Selbstvertrauen zu nehmen. Mit schlotternden Knien ging sie auf das Podium und glaubte zuerst, die Fragen nicht richtig hören zu können. Sie geriet in Panik. Jerry hatte recht. Sie war nicht gut genug. Sie blickte zum Rand der Bühne, wollte weglaufen.
    Auf einmal entdeckte sie unten in der Menge ihre Mutter, die so süß aussah, und ihren Vater, der ein Schild hielt, auf dem stand ‚Ayme wird es rocken‘. Beide klatschten und warfen ihr Küsse zu. Beide glaubten an sie. Sie hatte einen Kloß im Hals, aber sie drehte sich um, und plötzlich wusste sie die Antwort auf die Frage, obwohl sie dachte, sie nicht richtig verstanden zu haben. Sie bekam zehn Punkte. Sie würde nicht weglaufen. Ein Gefühl großer Ruhe überkam sie. Sie würde es für ihre Eltern tun.
    Sie gewann den Pokal. Ihre Eltern nahmen sie auf dem Weg nach Hause in ihre Mitte. Auf den letzten Metern eilte ihre Mutter voraus, machte die Haustür weit auf, und drinnen warteten Freunde, tröteten und warfen Konfetti – feierten ihren Erfolg mit einer Überraschungsparty. Erst später wurde ihr klar, dass ihre Eltern die Feier geplant hatten, ehe sie wussten, dass sie gewinnen würde. Sie wollten sie in jedem Fall feiern.
    Als sie jetzt an diesen Abend dachte, kamen ihr die Tränen, und sie biss sich auf die Lippe, um sie zurückzudrängen. „Ich glaube, ich machte sie sehr glücklich. Was glaubst du?“ Fragend, als suche sie die Bestätigung in seinen Augen, blickte sie zu David.
    Er konnte sie ihr nicht geben, aber er ergriff ihre Hände, hielt sie fest und wünschte, er wüsste, was er sagen sollte, um sie zu trösten.
    Sie holte tief Luft und sagte dann eindringlich, während sie seine Hände fest hielt. „Ja, ich weiß, dass ich es tat.“ Sie schloss die Augen und fing an zu weinen.
    Er zog sie in seine Arme, hielt sie, wiegte sie, murmelte tröstende Dinge, die nicht wirklich etwas bedeuteten. Sie beruhigte sich wieder und entzog sich ihm, als wäre sie verlegen. Er ließ sie ungern gehen. Sie hatte sich so gut angefühlt in seinen Armen.
    „Tut mir leid“, murmelte sie und lächelte halb unter ihren Tränen. „Ich weiß nicht, warum ich so zusammengebrochen bin. Es ist sonst nicht meine Art.“
    „Du bist müde“, sagte er, und sie nickte.
    David wartete, ließ ihr Zeit, fragte sich, wann sie ihm erzählen würde, dass ihre Eltern bei dem Unfall starben, aber sie beruhigte sich und fing an, von einem Hund zu berichten, den sie gefunden hatte, als sie klein war.
    „Und was war mit Sam?“, fragte er, um sie wieder auf das Thema zu bringen. Nachdem sie ihm

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