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Happy End auf Sizilianisch

Happy End auf Sizilianisch

Titel: Happy End auf Sizilianisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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bedeuteten, überraschte Angie. Zugleich machte es den besonderen Charme dieses Mannes aus, dass er sich nicht verbog, um ihr zu imponieren, sondern sich so gab, wie er war.
    “Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen”, erwiderte sie. “Das ist mir in England auch schon passiert. Um auf Heather zurückzukommen”, wechselte sie rasch das Thema. “Damals haben wir uns angefreundet, und seitdem sind wir die besten Freundinnen.”
    “Dann können Sie mir doch sicherlich erklären …” Er unterbrach sich, um nach den richtigen Worten zu suchen. “Sie wirkt so … na ja, Sie haben Lorenzo ja erlebt. Er ist, wie soll ich sagen …”
    Angie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, und unwillkürlich fragte sie sich, wie ein Mann mit seinem familiären und finanziellen Hintergrund derartig schüchtern sein konnte. Offensichtlich konnte er nicht aus seiner Haut – was, wie sie sich eingestehen musste, der Faszination, die er auf sie ausübte, nicht den geringsten Abbruch tat.
    “Nicht gerade ein Mönch gewesen”, beendete sie seinen Satz bewusst diskret, “und Sie fragen sich jetzt, ob Heather in diesen Dingen eine ähnlich lockere Einstellung hat.”
    Bernardo wurde tatsächlich ein wenig rot. “Im Grunde hat sich die Frage erübrigt. Schließlich hat Renato der Hochzeit zugestimmt, und das hätte er kaum getan, wenn er Anlass hätte … Er spricht in den höchsten Tönen von ihr.”
    “Was sich andersherum nicht behaupten lässt”, wandte Angie ein. “Nach allem, was ich weiß, hat er sich ihr gegenüber ziemlich rüpelhaft benommen.”
    “Ich ahne, worauf Sie anspielen”, erwiderte Bernardo verlegen. “Die beiden sind wie Feuer und Wasser, und manchmal frage ich mich, ob Lorenzo der Situation überhaupt gewachsen ist.”
    “Im Zweifelsfall wird er doch wohl zu seiner Frau halten.”
    “Noch kennen Sie Renato nicht”, erwiderte Bernardo, und in seiner Stimme schwang eine Spur Niedergeschlagenheit mit. “Er ist nicht nur Lorenzos großer Bruder, sondern auch das unumstrittene Oberhaupt der Familie.”
    “Vielleicht bin
ich
ja altmodisch”, widersprach Angie. “Aber ist Lorenzo nicht alt genug, um selbst Entscheidungen zu treffen?”
    “Eigentlich schon”, gestand Bernardo widerwillig. “Trotzdem bleibt dem Familienvorstand in allen wichtigen Fragen das letzte Wort. Das wird doch bei Ihrem Vater nicht anders gewesen sein, oder?”
    “Wie man's nimmt”, erwiderte Angie. “Natürlich haben wir unseren Vater respektiert, aber nicht allein deshalb, weil er ein Mann war.” Bernardos betretener Blick verriet ihr, dass die Botschaft angekommen war. “Er hat sich unseren Respekt verdient, indem er vierzig Jahre lang als Arzt gearbeitet und unzähligen Menschen geholfen hat.”
    “Dann war es sicherlich sein Wunsch, dass Sie Ärztin werden.”
    “Im Gegenteil”, entgegnete Angie lachend. “Solange ich denken kann, hat er meine beiden Brüder und mich davor gewarnt, in seine Fußstapfen zu treten. 'Zwei abschreckende Beispiele müssten doch reichen!', lautete sein Einwand. Denn unsere Mutter war auch Ärztin. Sie ist gestorben, als ich noch studiert habe – selbstverständlich Medizin, wie meine beiden Brüder auch.”
    “Und wie hat Ihr Vater darauf reagiert?”
    “Ich glaube, insgeheim war er schon ein bisschen stolz auf mich. Zumal meine Examensnoten deutlich besser waren als die meiner Brüder.”
    “Die waren darüber sicherlich nicht gerade begeistert, oder?”
    “Das kann man wohl sagen. Ihre Kommentare waren alles andere als freundlich. Doch am meisten hat mich geärgert, dass sie mir die Facharztausbildung nicht zugetraut haben. Umso mehr haben sie gestaunt, als ich nicht die üblichen vier, sondern nur drei Jahre gebraucht habe.”
    “Allmählich jagen Sie mir Angst ein”, kommentierte Bernardo mit einem schalkhaften Lächeln. “So jung, und schon so erfolgreich.”
    “Unterschätzen Sie mich nicht”, entgegnete Angie bestimmt. “Erstens bin ich schon achtundzwanzig, und zweitens sollten Sie nicht von meiner Körpergröße auf meine Hartnäckigkeit schließen. Wenn es danach geht, bin ich ein Riese.”
    “Das glaube ich Ihnen aufs Wort”, erwiderte Bernardo nachdenklich. Einen Moment lang wirkte er völlig geistesabwesend, und nur der bewundernde Blick, mit dem er Angie ansah, ließ erahnen, was ihn bewegte.
    Ohne genau sagen zu können, warum, war Angie durch die Gegenwart dieses ungewöhnlichen Mannes nicht weniger verzaubert. Sie kannte ihn erst wenige Stunden und wusste

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