Happy End fuer Rachel
Supermarkt getroffen. Aber nun erzähl doch mal, wer bei dir ist. Ich habe Madge gesagt, sicher so ein aufdringlicher Vertreter.“
Vielleicht sah Joe Mendez nicht auf den ersten Blick wie ein typischer Millionär aus, aber von einem abgehalfterten Vertreter hatte er gar nichts. Die Vorstellung ließ Rachel schmunzeln.
Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt, um mit Evelyn über ihren Besucher zu reden. Schon gar nicht, da sich dieser noch in Hörweite befand. „Daisy wird dir erklären, wer Mr. Mendez ist.“
„Mendez? Doch nicht etwa Steves Chef? Was will er denn? Steve ist doch hoffentlich nichts zugestoßen?“
„Ja, Steves Chef, und nein, Steve geht es gut, nehme ich an.“ Warum sollte man ausgerechnet mich persönlich informieren, wenn Steve etwas zugestoßen wäre ! „Mr. Mendez hat mir sein Wort gegeben, Daisy sicher nach Florida zu bringen. Sie hat euch doch bestimmt schon davon erzählt?“
„Sie hat so etwas angedeutet. Das hätte er dir doch auch am Telefon sagen können!“
Rachel atmete angespannt durch. „Hätte er. Nun, er hat es vorgezogen, persönlich mit mir zu sprechen. Und darum wäre es sehr unhöflich, ihn noch länger warten zu lassen. Dafür hast du doch bestimmt Verständnis, oder?“
„Er ist immer noch da?“ Evelyns Stimme überschlug sich geradezu. „Madge hat seinen Wagen doch schon vor Stunden vor deinem Haus gesehen.“
Na und? Langsam fühlte Rachel sich wie ein ertappter Teenager. Doch mit etwas mehr als dreieinhalb Jahrzehnten gehörte sie schon längst in die Kategorie erwachsene Frau. Ein wenig verzweifelt sagte sie: „Evelyn, ich habe ihm Kaffee angeboten, den er jetzt trinkt. Macht ja nichts, dass meiner nun kalt wird.“
„Dann möchte ich dich natürlich nicht länger aufhalten. Rufst du mich an, wenn dein Gast gegangen ist, damit ich weiß, dass es dir gut geht?“
„Ich melde mich später“, versprach Rachel, rollte mit den Augen, sah zur Zimmerdecke und legte auf.
2. KAPITEL
Im Wohnzimmer fand Rachel nur die leeren Kaffeebecher vor, Joe war verschwunden. Er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, dachte sie laut. Und wäre er abgefahren, hätte die wachsame Madge längst zum Telefon gegriffen. Er muss hier noch in der Nähe sein!
Der kühle Luftzug in ihrem Rücken veranlasste sie dazu, sich umzudrehen. Erschreckt sah sie durch die windgebauschten Gardinen in den Garten. Dort hätte sie ihn nicht erwartet.
Joe Mendez betrachtete schmunzelnd den einsamen weißen Pfosten auf der Rasenfläche, an dem der Korb für den Ball fehlte.
Leise trat Rachel auf die Terrasse. Sie kam gar nicht dazu, ein Wort zu sagen, denn ihre Nähe riss ihn mit Macht aus seinen Gedanken.
„Ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich brauchte ein wenig frische Luft“, erklärte er auf dem Weg zurück ins Haus. Mit einem anerkennenden Nicken überblickte er den Garten und lobte: „Ihr Gärtner versteht wirklich etwas von seinem Handwerk.“
„Welcher Gärtner!“, lachte sie und trat einen Schritt beiseite, um ihn eintreten zu lassen.
Joe hob die Augenbrauen und sagte ungläubig: „Machen Sie etwa die ganze Arbeit?“, fragte er ungläubig. „Dann müssen Sie nicht nur eine große Pflanzenliebhaberin sein, sondern auch Erde an den Händen lieben.“
Aber Rachel winkte ab. „Ein gering arbeitsintensiver Garten“, erklärte sie, „gelenkte Natur. Dafür muss man mich nicht loben.“
Unsicher senkte sie den Blick, als sie neben ihm auf dem Sofa Platz nahm.
„Es tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten. Am Telefon, das war meine Mutter.“ Dann sah sie ihn spitzbübisch von der Seite an. „Evelyn Carlyle, natürlich Steves Mutter.“
Beide lachten. Rachel fragte sich, warum sie neben diesem fremden Mann Wärme spürte, angenehme Wärme.
Dann, nach vielfachem Räuspern, sagte Joe Mendez: „Ihren Schwiegereltern, den Carlyles, werde ich später auch noch einen Besuch abstatten müssen. Steve hat mich gebeten, dort nach dem Rechten zu sehen.“
Blitzartig verwandelte sich die willkommene Wärme in Rachel zu Eis. Sie rückte von ihm ab, setzte sich schräg, sah ihn direkt an und fauchte: „Also doch Steve! Dieser Mistkerl will tatsächlich immer noch alles kontrollieren!“
Joe Mendez setzte sich gleichfalls seitlich, mit Blickrichtung zu Rachel. Besänftigend hob er seine Handflächen in ihre Richtung und beteuerte: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Es war allein meine Idee, Sie hier zu besuchen.“
Rachel war aufgesprungen und brachte so noch
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