Happy End in Hollywood? (German Edition)
endlich einen Daddy zu haben.
Jack wünschte sich, die Begeisterung teilen zu können. Aber wenn er an seine Vaterrolle dachte, krampfte sich alles in ihm zusammen. Vielleicht war es tatsächlich das Beste gewesen, dass Cece ihm diese Verantwortung erspart hatte. Vielleicht hatte er sich deswegen unterbewusst dagegen gesträubt, in Theo seinen Sohn zu erkennen. Er hatte eine höllische Angst zu versagen.
Auch Dev hatte Theo in der Menge entdeckt. „Er ist ein guter Junge.“
Jack nickte. „Der beste.“
„Du wirst ein wunderbarer Va…“
„Sprich es nicht aus“, unterbrach ihn Jack barsch. „Was weiß ich denn schon übers Vatersein? Mein Vater war ja nun nicht gerade ein glänzendes Vorbild.“
Dev machte eine wegwerfende Handbewegung. „Charles war für uns alle viel mehr als ein Großvater. Und für dich war er außerdem noch Ersatzvater.“
Zum ersten Mal seit Wochen löste sich die Beklemmung in Jacks Brust ein wenig. Vielleicht hatte Dev recht. Vielleicht reichte Charles als Vorbild aus. Er konnte versuchen, sich an ihm zu orientieren – zumindest was die Erziehung von Theo betraf. Was die Beziehung zu Cece anging, wusste er nicht, ob er ihr vergeben konnte, obwohl er es sich im tiefsten Inneren wünschte.
Jack bemerkte, dass Dev zu Cece hinüberschaute, die sich gerade mit einer anderen jungen Frau unterhielt. Doch dann stellte er fest, dass Devs Aufmerksamkeit mehr Ceces Gesprächspartnerin galt.
Sie war nicht viel größer als Cece und im Gegensatz zu ihr ausgesprochen dünn, fast mager. Das ließ die durchaus attraktive Frau beinahe zerbrechlich wirken.
„Das ist Valerie Shelton, stimmt’s?“, fragte er.
Dev nickte.
„Bist du mit ihr zusammen hier?“ Wieder nickte Dev. Jack hatte schon davon gehört, dass die beiden öfter zusammen ausgingen. Er kannte Valerie nur flüchtig, aber er konnte sich die schüchterne junge Frau nur schwer in einer Beziehung mit seinem ehrgeizigen und zielstrebigen Cousin vorstellen. Plötzlich fiel es ihm ein: „Sie ist die Erbin des Shelton-Medienimperiums, nicht wahr?“
„Genau“, bestätigte Dev stolz. „Sie hat übrigens gerade eingewilligt, mich zu heiraten. Wir wollten es aber erst nach deiner Hochzeit bekannt geben.“
Überrascht sah Jack Dev an. „Du willst sie heiraten?“
„Das ist ein geschickter Schachzug. Die Verbindung zu einem so großen Medienunternehmen ist Gold wert.“
„Für Hudson Pictures“, betonte Jack.
„Genau.“
Insgeheim schüttelte Jack den Kopf über die Pläne seines Cousins. Für Dev zählte nur Hudson Pictures und nichts anderes. Hauptsache, die Firma war erfolgreich, das Privatleben war zweitrangig.
Er ließ seinen Blick von Dev zurück zu Valerie wandern. Sie passten nicht zusammen, das war offensichtlich. Dev war zynisch und rücksichtslos wie ein Raubtier. In einer Ehe mit ihm würde die zarte, beinah zerbrechliche Valerie nichts zu lachen haben.
Jack wollte Dev schon seine Meinung über die geplante Ehe sagen, als plötzlich sein Blick auf Cece fiel. Spontan entschloss er sich, lieber zu schweigen. Ich bin wohl so ziemlich der Letzte, der Dev Ratschläge über die Ehe geben sollte, dachte er. Bei der Dummheit, die ich gerade begangen habe …
Cece war erschöpft. Stundenlang hatte sie Gäste begrüßt und Small Talk gemacht. Jetzt wollte sie sich unbemerkt davonschleichen, um wenigstens ein paar Minuten irgendwo ihre drückenden Schuhe abzustreifen und sich zu recken und zu strecken – alles, was sie in Anwesenheit der anderen nicht tun konnte.
Endlich gelang es ihr, ungesehen den Festsaal zu verlassen. Zum Glück hatte sie in ihrer Kindheit oft das Herrenhaus der Hudsons erkundet, sodass sie alle Ecken und Enden des verwinkelten Gebäudes kannte. So fand sie schließlich in einem kleinen Abstellraum voller Tische und Stühle die ersehnte Ruhe. Hier würde niemand unerwartet auftauchen, und sie war endlich ein paar Minuten allein.
Theo war schon vor zwei Stunden erschöpft auf ihrem Schoß eingeschlafen, und sie hatte ihn in das Gästezimmer gebracht, wo er auch während ihres kurzen Aufenthaltes im Herrenhaus gewohnt hatte. Die Feier war noch in vollem Gange und würde sicher noch bis tief in die Nacht gehen, wie es bei Festen im Hause Hudson üblich war. Als Braut fühlte sie sich gezwungen, bis zum Ende auszuharren, und war fest entschlossen, es durchzustehen. Aber eine kleine Verschnaufpause musste mal sein, damit sie nicht doch noch umkippte.
Kaum hatte sie die Tür hinter sich
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