Happy End in Hollywood? (German Edition)
Sie wusste ja, dass die Ehe zum Scheitern verurteilt war.
Nach dem letzten Stand der Dinge hasste Jack sie. Er sprach ja nicht mal mit ihr. Das konnte keine glückliche Ehe werden. Weder für den Bräutigam noch für die Braut.
Als der Tag der Hochzeit kam, fühlte sie sich elend. Sie würde mit einem Mann vor den Pfarrer treten, den sie seit fast zwei Wochen nicht mehr gesehen hatte und dessen letzte Worte zu ihr voll Bitterkeit, ja Hass gewesen waren. Mann, mussten ihre Eltern stolz auf sie sein!
Und Jack muss obendrein schwören, mich zu lieben und zu ehren, dachte sie. Wer weiß, vielleicht trifft ihn bei diesem falschen Schwur der Schlag. Sie war mittlerweile so verunsichert, dass dieser Gedanke sie sogar erheiterte.
Im Innenhof war ein großer Pavillon aufgebaut. Dort wartete Jack mit dem Pfarrer auf sie. Neben ihm stand Theo und hielt ein weißes Seidenkissen mit den Ringen darauf in den Händen. Während die Kapelle spielte, geleitete ihr Vater sie den Weg entlang. Sie blickte starr geradeaus, um nur die Hochzeitsgäste nicht ansehen zu müssen.
Jack sah wie immer stattlich und attraktiv aus, aber seine Miene war unbewegt, sein Blick hart und verkniffen. Außenstehende mochten das auf seine Nervosität zurückführen, aber sie kannte ihn besser.
Es war nicht nur innere Anspannung – er verabscheute die gesamte Situation zutiefst. Er wollte nicht heiraten. Und sie schon mal gar nicht. Niemals, niemals würde er ihr verzeihen, dass sie ihm seinen Sohn verheimlicht hatte. Da spielte es auch keine Rolle, dass sie seine Braut war.
Die Trauungszeremonie kam Cece geradezu irreal vor. Sie versuchte, sich auf die Worte des Pfarrers zu konzentrieren, auf Theo, der vor Freude strahlte, auf die Blumendekoration – auf alles, nur nicht auf Jack.
Dann sprach der Pfarrer die Worte, vor denen sie sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut küssen.“
Jetzt hatte sie keine Wahl mehr, sie musste Jack ansehen. Sein Blick war nicht kalt, wie sie befürchtet hatte, sondern glühend. Es konnte nur die Glut des Hasses sein.
Die Sekunden verrannen. Einen Augenblick lang fürchtete sie, dass er sie überhaupt nicht küsste. Dass er sich einfach abwandte und wegging – und sie damit vor allen Menschen demütigte, die ihr etwas bedeuteten. Deutlicher konnte er nicht zeigen, dass er sie nicht nur nicht liebte, sondern sie im Gegenteil so sehr verabscheute, dass er es nicht einmal über sich brachte, sie zu berühren.
Doch dann trat er, wenn auch mit sichtlichem Widerwillen, auf sie zu. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht – nicht zärtlich, sondern viel zu fest – und senkte seine Lippen auf ihren Mund.
Trotz der widrigen Umstände erregte sein Kuss sie, und für einen Augenblick stellte sie sich vor, dass Jack wirklich zu ihr gehörte. Dass sein Kuss leidenschaftlich und nicht wütend war.
Er war der Mann, den sie sich immer erträumt hatte. Dass sie ihn jetzt geheiratet hatte, war die Strafe für ihre Verfehlungen – denn sie bekam ihn ja nicht wirklich. Es war alles Täuschung, Lug und Trug. Die Hochzeitsgäste glaubten, sie hätte endlich das, was sie sich gewünscht hatte; nur sie und Jack kannten die bittere Wahrheit. Jack würde ihr nie vergeben. Durch ihre Lügen hatte sie jede Chance auf seine Liebe zunichte gemacht.
Viel zu schnell löste er die Lippen von ihrem Mund. Dann wandte er sich zu den Hochzeitsgästen um und hielt ihr seinen Arm hin.
Cece konnte nur hoffen, dass die Gäste die Tränen in ihren Augen für Freudentränen hielten. Gemeinsam mit Theo schritt das Brautpaar den Gang zwischen den Sitzreihen entlang. Der Kleine war der Einzige von den dreien, der sich wirklich freute – er strahlte übers ganze Gesicht.
All das tue ich für ihn, dachte Cece. Und für Jack. Weil ich es ihm schuldig bin.
Sollte er den Tag genießen. Denn wenn sie erst zu Hause waren, das stand für sie fest, würde es keine Küsse wie den von eben mehr geben.
Cece ist die perfekte Braut, ging es Jack durch den Kopf. Er stand an der Bar und hielt ein Glas Tequila in der Hand.
Nicht nur, dass sie in ihrem Hochzeitskleid einfach entzückend aussah, sie plauderte so charmant und ungezwungen mit den Gästen, dass jeder sie sofort ins Herz schloss.
Besonders viel Zeit verbrachte sie an Lillians Tisch; sie schien sehr darum besorgt zu sein, dass es seiner Großmutter auch gut ging. Zum Glück war die Nachricht von Lillians Krankheit noch nicht zur
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