Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
auch nur unter der Bedingung, dass Tafsa bei ihr im Zimmer schlafen durfte.
“Vielen Dank”, sagte Gunnar, als sie in seinem Wagen saßen.
“Wofür?”
“Sie haben meiner Tochter heute Abend eine große Freude bereitet.” Er lächelte. “Ich habe sie nur selten so fröhlich erlebt. Dieses Hündchen tut ihr wirklich gut.”
“Und wie lange, glauben Sie, bleibt das so?”
Er runzelte die Stirn. Offenbar begriff er nicht, worauf sie hinaus wollte.
“In ein paar Wochen sind die Ferien zu Ende”, erklärte sie, “und Ann-Sofie kehrt zu Ihnen nach Stockholm zurück. Und dann? Ich nehme nicht an, dass Sie Ihre Meinung geändert haben, was Haustiere in Ihrem Apartment betrifft.”
“Ann-Sofie weiß, dass wir das Hündchen nicht mit nach Hause nehmen können.”
Louisa schüttelte den Kopf. Begriff er denn wirklich nicht? “Also wirklich, als ob das einen Unterschied macht! Sie mag es wissen – aber der Abschied wird ihr trotzdem das Herz zerreißen!”
Seufzend fuhr Gunnar sich durch sein dichtes, dunkelbraunes Haar. “Egal, was ich auch tue, Sie haben immer an allem etwas auszusetzen.”
Louisa zog es vor, darauf nichts zu erwidern. Schweigend blickte sie aus dem Beifahrerfenster, bis Gunnar endlich vor ihrem Häuschen hielt. “Danke fürs Fahren”, sagte sie betont kühl beim Aussteigen. “Melden Sie sich, falls es Schwierigkeiten mit dem Welpen gibt.”
Er bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick, wendete seinen Wagen auf dem schmalen Weg und fuhr in Richtung Lindholm davon.
Einen Moment lang schaute sie ihm noch hinterher, dann ging sie seufzend ins Haus. Sie sah sofort, dass das rote Signallämpchen ihres Anrufbeantworters, der auf der Kommode in der Diele stand, leuchtete. Sie drückte den Abspielknopf, und die Stimme eines Mannes erklang aus den Lautsprechern. Bei dem Anrufer handelte es sich um Gert Didrikson, ihren Verpächter.
“
God kväll
. Ich rufe an, um Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihr Kaufangebot nun leider doch nicht berücksichtigen konnte, da in letzter Minute noch ein weiterer Interessent aufgetaucht ist, dessen Angebot erheblich höher war als Ihres. Was die anstehende Verlängerung des Pachtvertrags anbelangt, wenden Sie sich bitte an Niklas Värnolm, Västangatan 3, …”
Wie betäubt drückte Louisa auf den Ausschalter. Sie lehnte sich an die Wand und schlug die Hände vors Gesicht. Nein, das konnte nicht sein. Das
durfte
nicht sein! Niklas würde nicht zögern, ihr das Grundstück samt Haus, Praxis und Tierasyl wegzunehmen, wenn sie sich nicht dem Willen ihres Vaters beugte.
Was sollte sie jetzt bloß tun?
5. KAPITEL
G unnar wurde von einer offensichtlich verärgerten Britt vor seinem Zimmer erwartet. “Können wir kurz reden?”
“Komm rein.”
Er bot ihr einen Platz an, doch seine Sekretärin zog es vor, zu stehen. “Kannst du mir vielleicht erklären, was das soll?”
“Wovon sprichst du?”
“Von diesem Tier, das deine Tochter angeschleppt hat.”
“Ach, du meinst den Welpen? Was stört dich daran? Ganz offensichtlich tut er Ann-Sofie gut, und …”
“Soll ich mich darum jetzt etwa auch noch kümmern? Ich halte dir schon den Rücken frei, soweit es Ann-Sofie betrifft. Aber ein Hund? Nein, Gunnar, das geht wirklich zu weit!” Sie verschränkte die Arme vor der Brust. “Ich darf dich daran erinnern, dass du mich als Sekretärin eingestellt hast, nicht als Kindermädchen und Hundesitter. Ich …”
Gunnar brachte sie mit einem scharfen Blick zum Schweigen. “Ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du mich mit Ann-Sofie unterstützt”, sagte er ruhig. “Und wahrscheinlich ist es falsch von mir, deine Hilfsbereitschaft so stark in Anspruch zu nehmen. Dennoch sage ich dir jetzt von Chef zu Sekretärin: Dein Ton gefällt mir nicht. Ich bin immer noch derjenige, der hier die Entscheidungen trifft.”
Verblüfft schaute Britt ihn an, dann wandte sie sich ab und fing an zu schluchzen. “So hast du nicht mit mir geredet, ehe du diese Louisa kennengelernt hast. Sie hat dich gegen mich aufgehetzt, gib es doch zu!”
Gunnar ließ sich erschöpft auf die Bettkante sinken. Er schüttelte den Kopf. “Das ist absoluter Unsinn. Louisa hat überhaupt nichts damit zu tun.”
“Ach, erzähl mir doch nichts! Diese Frau hat dir den Kopf verdreht. Glaubst du, mir ist nicht aufgefallen, wie du sie ansiehst? Dabei passt sie überhaupt nicht zu dir. Du brauchst eine Partnerin, die dich versteht und die deine Lebensweise teilt.”
“Jetzt reicht es aber, Britt.
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