Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
Es …” Gunnar verstummte, als sein Handy klingelte. Er nahm das Gerät aus seiner Jackentasche, erkannte die Nummer auf dem Display und meldete sich. “
Hej
, Bjarne. Ich nehme an, du hast endlich ein paar handfeste Informationen für mich?”
Bjarne Alsmark und er hatten schon zusammen die Schule besucht. Während Gunnar sich danach für eine Karriere in der Werbebranche entschieden hatte, absolvierte Bjarne sein Studium in Wirtschaftsrecht. Seit der Eröffnung von Gunnars Werbeagentur arbeiteten die beiden zusammen, wo immer sich eine Gelegenheit dazu bot.
“Die habe ich in der Tat”, erwiderte Bjarne. “Allerdings glaube ich nicht, dass du über die Neuigkeiten sonderlich begeistert sein wirst. Johansson & Johansson haben jetzt tatsächlich Insolvenz angemeldet. Dein größter Kunde ist somit zahlungsunfähig.”
Gunnar atmete tief durch. Das war alles andere als eine gute Nachricht, denn es bedeutete, dass sich seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er bereits damit gerechnet. “Besteht Aussicht, dass wir wenigstens für einen Teil der geleisteten Investitionen eine finanzielle Entschädigung erwarten dürfen?”
“Mit viel Glück, ja. Allerdings kann das eine ganze Weile dauern. Außerdem wird es selbst im besten Fall nur ein Bruchteil der Summe sein, die du bereits in die Werbekampagne gesteckt hast.” Er machte eine kurze Pause, dann fragte er: “Was wirst du jetzt unternehmen?”
“Ich kann nur hoffen, dass das Geschäft mit Carl Sjoeberg zustande kommt. Wenn da irgendwas dazwischenkommt, weiß ich auch nicht mehr weiter. Es muss einfach klappen”, sagte er. “Es muss!”
“Wie sind denn die ersten Gespräche verlaufen?”
Gunnar unterdrückte einen Fluch. “Es hat noch überhaupt kein Gespräch gegeben. Sjoeberg hat unseren Termin verschoben.”
“Das ist nicht gut”, bemerkte sein alter Schulfreund. “Macht die Bank dir eigentlich noch immer Schwierigkeiten?”
“Seit meiner Abreise habe ich nichts mehr von meinem Bankberater gehört. Ein zusätzlicher Kredit kommt jedenfalls definitiv nicht infrage, und wenn ich am Monatsersten nicht in der Lage bin, die Raten aufzubringen, wird mir auch das Darlehen für die Renovierung von Majdal Slott aufgekündigt.”
“Hast du schon mit deinem Bruder darüber gesprochen?”
Gunnars jüngerer Bruder Lars, der gerade erst vor ein paar Wochen geheiratet hatte, überwachte die Reparaturarbeiten am ehemaligen Stammsitz der Familie. Seiner frischgebackenen Ehefrau Katrina hatten sie es zu verdanken, dass sie nach langen Monaten voller Streitigkeiten nun endlich wieder vernünftig miteinander umgehen konnten. Sie waren sogar zu einer Lösung gekommen, was die Zukunft von Majdal Slott betraf. Beide Brüder hatten gemeinsam einen Kredit aufgenommen, um damit dringend notwendige Arbeiten an dem Schloss zu finanzieren, bevor es zu einem möglichst hohen Preis verkauft werden sollte.
Das war jedoch nur möglich, sofern es ihnen gelang, Magnus, den ältesten der drei Persson-Brüder, ausfindig zu machen. Kurz nach Sonjas Tod war er fortgegangen und hatte seitdem mit niemandem aus der Familie mehr Kontakt aufgenommen. Gunnar wäre es im Grunde am liebsten gewesen, diesen Zustand für alle Zeiten beizubehalten, doch dummerweise brauchten sie Magnus’ Einverständnis, wenn sie Majdal Slott tatsächlich verkaufen wollten. Und die Notwendigkeit dieses Schrittes erschien ihm heute dringlicher denn je.
“Nein”, erwiderte Gunnar zögernd. “Und es wäre auch nicht gut, wenn ich ihn zum jetzigen Zeitpunkt mit meinen Problemen belasten würde. Vielleicht regelt sich ja auch alles von ganz allein. Noch ist schließlich das letzte Wort nicht gesprochen. Ich hoffe fest darauf, dass eine Zusammenarbeit mit Sjoeberg die Bank dazu bewegen wird, ihre Abwehrhaltung aufzugeben.”
Bjarne seufzte hörbar. “Ich hoffe wirklich, dass du recht hast. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Bankrott eines großen Konzerns einen ganzen Rattenschwanz von Firmenpleiten nach sich zöge.”
Gunnar beendete das Gespräch und bemerkte, dass Britt in der Zwischenzeit das Zimmer verlassen hatte. Ihm war das ganz recht; er hatte keine Lust, sich noch länger mit seiner Sekretärin zu streiten.
Seufzend legte er sich aufs Bett und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Sosehr er auch hin und her überlegte, alles hing an Louisa. Wenn es ihm nicht gelang, sie von einer Zusammenarbeit zu überzeugen, würde ihr
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