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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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weit schlechter, als er angenommen hatte.
    Er hatte bereits ein paar erste Entwürfe für die Kampagne angefertigt, so wie er sie vor Augen hatte. Ohne Zweifel würde das Endresultat ein überwältigender Erfolg sowohl für Svenska Fashion als auch für Gunnars Agentur werden, sofern Sjoeberg ihm die Chance gab, seine Ideen zu verwirklichen. Aber wenn Britt recht behielt, dann bemühte er sich vergebens.
    Dennoch. Er gehörte nicht zu den Menschen, die beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten aufgaben. Das konnte er sich in seiner Branche auch gar nicht erlauben. Er war der Beste für den Job – jetzt musste es ihm nur noch gelingen, Sjoeberg davon zu überzeugen. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun.
    Terriermischling Rouven winselte kläglich, als Louisa ihm sein Futter in den Fressnapf füllte. “Was ist los?”, fragte sie erstaunt. “Hast du denn heute überhaupt keinen Hunger?”
    Erst dann erkannte sie, dass sie den Napf des Hündchens mit dem frischen Heu befüllt hatte, das eigentlich für die Kaninchen vorgesehen war. Die Nager wiederum musterten Rouvens Trockenfutter skeptisch, das Louisa ihnen versehentlich ins Gehege geschüttet hatte.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen beseitigte sie zunächst das Durcheinander und ging dann hinüber in ihre Praxis, wo sie sich auf ihren Bürosessel sinken ließ.
    Sie hatte eine scheußliche Nacht mit wenig Schlaf hinter sich. Immer wieder musste sie an Niklas’ Worte denken: “An deiner Stelle würde ich mich einmal mit deinem neuen Freund Persson unterhalten”, hatte er gesagt.
    Ihr gefiel nicht, was Niklas damit andeutete, und sie wollte sich davon nicht beeinflussen lassen. Doch die Saat des Zweifels war gesät, und Louisa hatte angefangen zu grübeln.
    Woher wusste Niklas eigentlich von ihren Plänen, das Grundstück, auf dem Haus und Praxis standen, selbst zu erwerben? Wem hatte sie davon erzählt?
    Irma und Lennart wussten Bescheid, aber sie besaßen wohl kaum einen Grund, sie, Louisa, zu verraten. Überhaupt fiel ihr nur ein Mensch ein, der davon profitieren würde, wenn ihr Vater ein Druckmittel gegen sie in der Hand hielt: Gunnar.
    Er brauchte die Zusammenarbeit mit Svenska Fashion, das hatte er ihr selbst erzählt. Wenn es ihm nicht gelang, ihren Vater zu überzeugen, würde er seine Werbeagentur verlieren. Und sie hatte ihm an jenem Abend auf der Hochzeitsfeier der Larnölfs erzählt, dass der Pachtvertrag für das Grundstück demnächst auslief. Sollte er etwa …?
    Nein, daran wollte sie gar nicht denken! Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Gunnar sie so hintergangen hatte. Aber was, wenn doch?
    Nervös fuhr sie sich durch ihr schwarzbraunes Haar. Sie musste es wissen, denn der Verdacht ließ ihr einfach keine Ruhe.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang sie auf, nahm den Autoschlüssel vom Schlüsselbrett und eilte hinaus zu ihrem Wagen. Sie würde Gunnar zur Rede stellen – jetzt sofort.
    Carl Sjoeberg war bereits Mitte sechzig, aber er wirkte zehn Jahre jünger. Sein silbergraues Haar hatte er zu einem straffen Zopf zusammengebunden, und sein Gesicht war beinahe faltenfrei. Er war sehr schlank und trug einen eng geschnittenen schwarzen Anzug, der seine schmale Silhouette noch betonte.
    Eine eindrucksvolle Erscheinung, fand Gunnar, zugleich aber auch sehr kühl und distanziert. Auch das Lächeln, das seine Lippen umspielte, als er Gunnar die Hand reichte, wirkte nicht ganz echt.
“God dag”
, sagte er, und seine Stimme klang befehlsgewohnt. “Es freut mich, dass wir uns nun endlich persönlich kennenlernen.”
    “Die Freude ist ganz auf meiner Seite”, entgegnete Gunnar. “Das Wetter ist so herrlich, was halten Sie davon, wenn wir uns auf die Veranda setzen? Meine Schwiegermutter war so freundlich, alles vorzubereiten.”
    “Gern.” Sjoeberg nickte. “Ich bin schon sehr gespannt, was Sie mir zu berichten haben.”
    Gunnar war ziemlich aufgeregt. Er konnte Carl Sjoeberg noch nicht richtig einschätzen, aber er war gewiss kein Mann, der sich leicht beeinflussen ließ.
    “Nun?”, fragte Sjoeberg, nachdem sie Platz genommen hatten. “Ich nehme an, Sie haben meine Tochter bereits kennengelernt?”
    “Ja, das habe ich.” Gunnar nickte. “Louisa ist wirklich etwas ganz Besonderes. Sie müssen sehr stolz auf sie sein.”
    Der ältere Mann verzog kaum merklich die Miene. “Sparen wir uns doch einfach diese Phrasen. Erzählen Sie mir lieber, wie sie auf Ihr Angebot reagiert hat, bei Ihrer Kampagne mitzuwirken.”
    Gunnar atmete

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