Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
verschränkte sie die Finger ineinander. “Außerdem kann ich nicht glauben, dass du jetzt einfach klein beigeben willst. Nicht, nachdem wir schon so viel Zeit und Arbeit in dieses Projekt investiert haben! Du wirst doch wohl in der Lage sein, eine kleine Landtierärztin dazu zu bringen, dir aus der Hand zu fressen!”
“Sprich nicht so von ihr!”, wies Gunnar seine Sekretärin zurecht. Seine Miene verfinsterte sich. “Es gefällt mir nicht, wie respektlos du über Louisa redest, hörst du? Sie wird sicherlich ihre Gründe haben, warum sie nicht mehr als Model für ihren Vater arbeiten will. Und ich werde mich nicht über diese Entscheidung hinwegsetzen!”
“Überstürz jetzt bloß nichts”, beschwor Britt ihn. “Es geht hier schließlich nicht um dein Privatleben, sondern um die Werbeagentur, in deren Aufbau du im Übrigen die letzten zehn Jahre deines Lebens investiert hast. Carl Sjoeberg ist deine einzige Hoffnung, die Früchte dieser Arbeit zu retten. Wenn du es dir jetzt mit ihm verdirbst, wirst du alles verlieren. Willst du das wirklich?
“Natürlich will ich das nicht! Aber ich werde ganz sicher nicht jeden Preis dafür bezahlen.” Aufgebracht fuhr er sich durchs Haar. “Es war ein Fehler, überhaupt in Erwägung zu ziehen, auf Sjoebergs Bedingungen einzugehen. Doch damit ist jetzt Schluss! Ich werde ihm sagen, dass ich für seine Spielchen nicht länger zur Verfügung stehe. Entweder er weiß unsere Arbeit zu schätzen und gibt uns trotzdem den Zuschlag, oder er lässt es bleiben. Es wird sich schon eine andere Möglichkeit finden, um …”
“Ach, du hast ja keine Ahnung!”, fiel Britt ihm ins Wort. “Ehrlich, Gunnar: Wenn du das wirklich glaubst, dann habe ich mich schwer in dir getäuscht.” Sie holte kurz Luft. “Aber zum Glück hat wenigstens einer von uns beiden sich seinen gesunden Menschenverstand bewahrt. Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, wird sich unser Problem schon sehr bald von ganz allein lösen.”
“Was soll das heißen?” Misstrauisch musterte Gunnar sie. “Was hast du getan, Britt?”
“Nur das, was getan werden musste.”
“Und das wäre?”
Sie hob die Schultern. “Nun, ich habe lediglich eine interessante Information an die richtige Stelle weitergeleitet, das ist alles. Allerdings handelte es sich dabei um eine Information von unbezahlbarem Wert.”
Gunnar sprang auf. “Jetzt sprich endlich!”, rief er aufgebracht. “Was hast du getan?”
“Ich habe zufällig ein Gespräch zwischen dieser Tierärztin und deiner Schwiegermutter mit angehört. Es ging um das Grundstück, auf dem sich Louisas Haus und die Tierarztpraxis befinden. Der Pachtvertrag läuft wohl demnächst aus, und der Verpächter sucht nach einem Käufer für das Gelände. Louisa sagte, dass sie ihm selbst ein ziemlich großzügiges Angebot unterbreitet hat.”
“Und?”
“Du verstehst es wirklich nicht, oder?” Ein verschlagenes Lächeln umspielte Britts Mundwinkel. “Nun, Niklas Värnolm hat die Bedeutung dieser Information jedenfalls sofort erkannt.”
“Du hast Värnolm darüber informiert?”, stieß Gunnar fassungslos aus.
Britt nickte. “Wie ich erfahren habe, hat er sich auch sofort mit dem Verpächter des Grundstücks in Verbindung gesetzt, um ihm seinerseits ein unwiderstehliches Angebot zu unterbreiten. Und als neuer Besitzer des Geländes …”
“… hat Niklas Värnolm nun ein geeignetes Druckmittel gegen Louisa in der Hand”, vollendete Gunnar den Satz. “Und damit auch ihr Vater.” Ungläubig schüttelte er den Kopf. “Wie konntest du es wagen, das alles hinter meinem Rücken einzufädeln? Du weißt genau, dass ich ein solches Verhalten niemals gebilligt hätte!”
“Siehst du? Deshalb habe ich dich gar nicht erst um deine Erlaubnis gebeten”, entgegnete Britt ungerührt. “Einer von uns musste endlich etwas unternehmen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass deine moralischen Bedenken uns alles kaputt machen!”
“Verschwinde aus meinem Leben.”
Britt sprang auf. “Wie bitte?”
“Du hast mich schon richtig verstanden”, erwiderte Gunnar gefährlich leise. “Ich möchte, dass du deine Sachen packst und gehst. In spätestens zwei Stunden bist du verschwunden, ist das klar?”
“Nein”, protestierte Britt. Ihre Stimme überschlug sich fast vor Aufregung, als sie weitersprach. “Nein, das kannst du nicht machen! Du brauchst mich. Wer soll sich denn um deine Tochter kümmern, wenn ich nicht mehr da bin?” Fassungslos starrte sie
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