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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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allem wünsche ich dir viel Glück.”
    “Ach, spar dir deine Floskeln!”, fauchte sie und drängte sich an ihm vorbei.
    Kopfschüttelnd trat Gunnar ins Haus. Er konnte mit einem Mal selbst nicht mehr verstehen, wie er sich so lange von Britt hatte täuschen lassen können. Diese Frau besaß einfach keine Skrupel und …
    “Gunnar? Gunnar, Gott sei Dank, da bist du ja endlich!” Irma kam von der hinteren Veranda auf ihn zugelaufen. Sie sah so aufgelöst aus, dass Gunnar unwillkürlich erschrak.
    “Was ist denn los?”, fragte er und umfasste die Schultern seiner Schwiegermutter. “Du bist ja ganz durcheinander!”
    “Ann-Sofie!”, stieß sie hervor. “Ich weiß nicht, wie das passieren konnte! Als ich vorhin nach ihr gesehen habe, war sie noch oben auf ihrem Zimmer, aber jetzt …”
    Gunnar wurde blass. “Ann-Sofie? Was ist mit Ann-Sofie? Sag schon!”
    Statt einer Antwort begann Irma zu schluchzen, und ihr war kein vernünftiges Wort mehr zu entlocken. In diesem Moment kam Lennart von draußen herein und nahm seine bitterlich weinende Frau in den Arm.
    “Was ist mit Ann-Sofie?”, drängte Gunnar, der vor Sorge fast außer sich war. “Bitte Lennart, so rede doch endlich! Wo ist meine Tochter? ”
    “Sie … ist verschwunden”, sagte Lennart betroffen. “Wir können sie nirgends finden.”

11. KAPITEL
    L ouisa sah in den Rückspiegel ihres Wagens und zuckte unwillkürlich zusammen. Das Gesicht, das ihr dort entgegenblickte, sah elend aus. Dunkle Schatten umrahmten ihre Augen, die seltsam glanzlos wirkten, und sie war furchtbar bleich.
    Ihr Vorsatz, nur noch nach vorne zu sehen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen, war bereits nach knapp hundert Kilometern auf die Probe gestellt worden. Da hatte sie nämlich während einer Pause auf dem Rastplatz bemerkt, dass die Mappe mit ihren Dokumenten – darunter auch ihrem Ausweis – fehlte, und ihr war nichts anderes übrig geblieben, als noch einmal umzukehren. Sie würde wohl den nächsten Flug nehmen müssen.
    Jetzt stand sie wieder vor ihrem Haus, brachte es aber nicht über sich, aus dem Wagen zu steigen, um ihre Mappe zu holen. Ein zweites Mal Abschied nehmen zu müssen von dem Ort, der über die Jahre zu ihrem Zuhause geworden war, machte die Angelegenheit nicht unbedingt leichter für sie. Aber wenn sie tief in sich hineinhorchte, gab es da noch etwas anderes, das ihr den Abschied so furchtbar schwer machte: Gunnar.
    Warum erschien ihr die Vorstellung, ihn womöglich niemals wiederzusehen, nur so trostlos? Nach allem, was sie inzwischen über ihn wusste, sollte sie eigentlich froh sein, die Wahrheit noch rechtzeitig erkannt zu haben, bevor … Ja, bevor was eigentlich? Woher rührte dieses Gefühl entsetzlichen Verlustes, wenn nicht daher, dass sie weit mehr für Gunnar empfand, als sie sich bislang hatte eingestehen wollen? Gehörte ihr Herz nicht bereits ihm, auch wenn ihr Verstand sich noch so sehr weigerte, diese Tatsache zu akzeptieren?
    Das hat doch alles keinen Sinn, sagte sie zu sich selbst. Überleg dir lieber, wie es weitergehen soll, und vergiss Gunnar. Er ist nicht besser als dein Vater. Der Mann, in den du dich verliebt hast, existiert nicht. Der wahre Gunnar Persson ist berechnend und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Im Grunde unterscheidet er sich gar nicht einmal so sehr von Verner Egert, der ebenfalls versucht hat, dich zu etwas zu drängen, das du nicht tun wolltest.
    Allein bei dem Gedanken an die alte Geschichte rann ihr ein eisiger Schauer über den Rücken. Es war schon so lange her, doch wirklich verwunden hatte sie die ganze Sache noch immer nicht. Obgleich Verner ihr nicht mehr gefährlich werden konnte, hatte sein Angriff auf sie ihr doch ihrer trügerische Illusion von Sicherheit beraubt. Das war auch einer der Gründe für ihre Entscheidung, den Modeljob aufzugeben. Verner saß in einer geschlossenen Anstalt, aber es gab noch so viele Verrückte wie ihn auf dieser Welt. Wer konnte schon sagen, ob nicht bald der nächste Verner auftauchen und zu Ende bringen würde, was sein Vorgänger begonnen hatte?
    Sie zwang sich, an etwas anderes zu denken, als sie im Rückspiegel plötzlich eine Bewegung hinter sich auf dem Hof wahrnahm. Louisa drehte sich halb auf dem Fahrersitz um und blickte zurück. Alles lag verlassen da. Nichts rührte sich.
    Unschlüssig biss sie sich auf die Unterlippe. Das, was sie zu sehen geglaubt hatte, konnte eigentlich nicht sein. Dennoch war sie fast sicher, dass Gunnars Tochter Ann-Sofie

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