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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Ich sehe die Spuren, und ich sehe die Tränen. Lass dir von mir helfen.“
    „Aber ich wollte es doch.“
    „Das weiß ich, Carra. Bis zu dem Moment, wo du nicht mehr wolltest. Und das hast du ihm doch gesagt, nicht wahr?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich wollte es.“
    „Wenn du ihm irgendwann Nein gesagt hast, Carra, ist es eine Vergewaltigung. In deinem Fall ein sogenanntes Date-Rape.“
    In flehender Haltung beugte Carra sich vor. „Aber ich habe doch Sachen mit ihm gemacht. Viele Sachen. Und ich wollte es doch auch.“
    „Hattest du jemals zuvor Geschlechtsverkehr?“ Carra schüttelte den Kopf. Nein. „Du kannst bis zur letzten Minute noch immer Nein sagen, Carra. So steht es im Gesetz. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, was du vorher mit ihm getan hast. Sag mir … ist er ein Freund von dir? Oder jemand, den du erst seit Kurzem kennst?“
    „Von der Schule her kenne ich ihn schon lange, aber erst seit zwei Wochen ist er mein Freund.“
    Und dann haben sie schon „viele Sachen“ gemacht? überlegte Mel. „Carra, er ist da ziemlich schnell vorgeprescht. Denk mal darüber nach. Zwei Wochen. Ein wirklich zielstrebiger Kerl. Wie alt ist er?“
    „Nein“, blockte Carra ab und schüttelte den Kopf. „Nein, mehr werde ich Ihnen nicht erzählen. Ich will ihn nicht in Schwierigkeiten bringen. Es war nicht seine Schuld. Ich habe einen Fehler gemacht, aber ihm tut es leid.“
    „Also gut, hör zu. Nicht aufregen. Wenn du deine Meinung änderst und darüber reden möchtest, ruf mich einfach an. Oder komm vorbei. Egal wann. Lass uns eine verlässliche Verhütungsmethode für dich finden und …“
    „Nein. Das mache ich nie wieder“, erklärte Carra, presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    Oh, sie ist vergewaltigt worden, dachte Mel. Klingt ganz so, als hätte es nicht mal viel von einem Date gehabt. „Carra, wenn du dich weiterhin mit diesem Jungen, diesem Mann triffst, wird es wieder geschehen.“
    „Das mache ich nie wieder“, versicherte Carra mit Nachdruck. „Ich brauche nur diese Notfallpille. Das ist alles.“
    „Im Augenblick ist das alles“, sagte Mel. „Ich möchte aber, dass du in ein bis zwei Wochen wiederkommst, damit wir dich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen und sicherstellen können, dass alles gut verheilt ist. Heute, so kurz nachdem du dich der Gefahr ausgesetzt hast, ist es zu früh, um festzustellen, ob du dir etwas eingefangen hast. Aber das ist wirklich wichtig. Wirst du kommen?“
    Dies versprach Carra schließlich, aber von Verhütungsmaßnahmen wollte sie nichts wissen. In einem sehr geschäftsmäßigen Ton fragte sie Mel: „Wie viel macht das?“
    „Vergiss es, Carra. Das geht aufs Haus. Ruf mich an, wenn du mich brauchst. Jederzeit. Tag und Nacht. Ich schreibe dir die Nummer von hier auf und auch meine Nummer zu Hause. Okay?“
    „Danke“, sagte sie kleinlaut.
    Nach alledem zerriss es Mel das Herz, als sie sah, dass ihre Patientin mit dem Fahrrad davonfuhr. Das Mädchen war nicht mal alt genug fürs Autofahren. Und stehend trat sie in die Pedale, denn mit dem Sattel wäre ihr empfindlicher Schritt nicht klargekommen.
    Mike Valenzuela rief Brie an. Er konnte nicht anders. Es war jetzt zwei Wochen her, dass er ihre Stimme zuletzt gehört hatte. Und auch wenn Jack mehr als bereit dazu war, ihn über die Genesung seiner Schwester auf dem Laufenden zu halten und ihm mitzuteilen, wie sie am Telefon klang, brauchte Mike mehr als das. „Wie geht es dir?“, fragte er sie.
    „Einigermaßen stabil. Irgendwie gereizt und nervös“, antwortete sie. „Aber schließlich ist es ja auch noch nicht so lange her.“
    „Und körperlich?“, hakte er nach.
    „Ich … Ah … ich denke, das Schlimmste ist überstanden. Die blauen Flecken verblassen allmählich. Aber es ist schon erstaunlich, wie lange es dauert, bis zwei Rippen geheilt sind.“
    „Jack sagt, du wurdest für längere Zeit von der Staatsanwaltschaft freigestellt.“
    „Hat er dir auch erzählt, warum ich darum gebeten hatte?“
    „Nein. Und du musst es mir auch nicht sagen, wenn es dir unangenehm ist.“
    „Damit habe ich kein Problem“, sagte sie kühl. „Ich habe die Freistellung beantragt, weil ich so nicht arbeiten kann. Wenn es möglich ist, dass ich einen Vergewaltiger strafrechtlich verfolge und er davonkommt.“ Sie lachte bitter. „Auf meine Kosten!“
    „Oh Brie“, sagte er verständnisvoll. „Gott, es tut mir so

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