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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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entfernt. Der Hügel, von dem aus man das Land des Generals weitgehend überschauen konnte.
    Als er hörte, wie der Boden unter Jacks Stiefeln knirschte, sah Paul sich über die Schulter um. Dann richtete er den Blick wieder auf den prächtigen Grabstein mit der Gravur: „Matt Rutledge, geliebter Mann, Vater, Sohn, Bruder, Freund“. Jack legte Paul eine Hand auf die Schulter. „Er würde sich darüber freuen, dass du da warst und ihn vertreten hast.“
    „Ich hatte ihm gerade davon erzählt, aber dann dachte ich, Mist, ich weiß nicht einmal, wie viel von ihm überhaupt da drin ist.“
    „Nichts“, erklärte Jack. „Er ist längst weitergegangen.“
    Paul schlug sich mit der Faust vor die Brust. „Aber hier drin ist er noch immer.“
    „Natürlich. Dort ist er bei allen, die ihn geliebt haben. Ich glaube, darauf kommt es an.“
    „Nicht ich hätte heute Abend dabei sein sollen. Er hätte es sein müssen. Sie vermisst ihn so sehr.“
    „Sieh mal, Paul, wir alle haben verschiedene Wege. Seiner hat ihn dorthin geführt, deiner hierher.“
    Paul schniefte und wischte sich übers Gesicht. „Das Haus ist so gut wie fertig, und Vanni wird im Nu wieder auf den Beinen sein. Ich kann nicht länger hier rumhängen. Ich muss zurück. Nach Grants Pass.“
    „Ja“, sagte Jack. „Aber du wirst doch bald wieder herkommen. Du hast starke Bindungen hier.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher …“
    „Lass ihr Zeit, Paul. Das alles ist noch ein wenig frisch, aber das wird sich ändern.“
    „Wovon redest du?“, fragte Paul und schaute Jack im Dunkeln an.
    „Oje. Ich hatte mich schon gewundert. Du erinnerst dich nicht mehr daran. Du warst etwas betrunken … Nein, du warst ganz schön heftig betrunken, und da ist es dir wohl herausgerutscht. Du hast davon erzählt, dass du sie zuerst gesehen hast.“
    „Nein. Unmöglich.“
    „Ganz ruhig. Du hast es nur mir gesagt. Anschließend warst du klug genug, das Bewusstsein zu verlieren, bevor du es noch anderen erzählen konntest. Also hör mir einmal zu, okay? Denn das ist wichtig. Du weißt es längst, aber im Augenblick hältst du dich für den einzigen Mann, der je in dieser Lage war. Ich habe eine Witwe geheiratet. Erinnerst du dich? Das war nicht leicht. Und es ist auch nicht schnell gegangen, bis ich über dieses lange, grässliche Hindernis hinweg war, mir ständig den Kopf zu zerbrechen, wo genau mein Platz ist. Es war verdammt demütigend, wenn du die Wahrheit wissen willst. Aber, Paul, es war jede schlaflose Nacht wert, die ich investiert habe. Es braucht einfach nur so lange es eben braucht.“
    Paul dachte einen Augenblick nach, wobei er die Lippen zusammenpresste, als würde er mit sich kämpfen. „Ich muss nach Grants Pass zurück.“
    „Aber du wirst bald wieder vorbeischauen“, ergänzte Jack. „Komm regelmäßig zurück. Ich sage dir, wenn du es nicht tust, wirst du es bereuen.“
    „Aber jetzt kann ich nicht mehr viel länger bleiben, Jack. Es frisst mich auf. Ich muss hier raus. Er war mein bester Freund, und er ist tot, und ich habe dabei geholfen, sein Baby zur Welt zu bringen, und …“
    „Und du willst seine Frau. Ich weiß, es ist ein schwerer Weg, Paul, aber wenn du der Typ bist, der die Flinte ins Korn wirft, oh Mann, dann wirst du dich selbst eines Tages dafür hassen.“ Paul ließ den Kopf hängen. „Komm mit“, forderte Jack ihn auf. „Die Leute wollen Gute Nacht sagen und dir noch einmal auf den Rücken klopfen.“
    „Kannst du mich nicht einfach hier draußen allein lassen?“
    „Nein“, antwortete Jack, legte Paul eine Hand in den Nacken und drehte ihn vom Grab weg. „Der General will dir noch etwas sagen. Matt hatte einen Namen ausgesucht, aber den haben sie nach seinem Tod ein wenig verändert. Es war Vanessa, die die Idee hatte. Matt wollte ihn Paul nennen. Aber jetzt haben sie sich für Matthew Paul entschieden. Ich denke, darauf solltest du trinken. Und darüber nachdenken.“

16. KAPITEL
    T om war still, während er zusammen mit Brenda die Pferde striegelte, aber das machte gar nichts, denn sie redete dafür wie ein Wasserfall. Er hatte sie eingeladen, auf die Ranch zu kommen und das neue Baby zu bewundern, das erst eine Woche alt war, und deswegen war sie ganz aufgeregt. Sie hatten einen kurzen Ausritt gemacht, und nun hörte er ihr zu, wie sie ohne Pause von den Auswahlspielen plapperte, die ihr als Cheerleader für die Mannschaft im Abschlussjahrgang der Highschool bevorstanden. Dass er sie zum Abschlussball

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