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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Baby ab, und während er dabei half, konnte er es sich nicht verkneifen, die Finger und Zehen zu zählen. Er sah zu, wie Mel die Klammern ansetzte und die Nabelschnur durchtrennte, dann schlug er das Baby in eine neue, trockene Decke und hob es vorsichtig hoch. Vanni kämpfte damit, sich etwas aufzurichten, und versuchte, sich die Kissen in den Rücken zu stopfen. Paul hielt das Baby auf einem Arm und half ihr mit dem anderen; dann kniete er sich neben das Bett und beobachtete, wie Vanni das Baby zärtlich an sich drückte und ihm zart den Kopf küsste. Und Paul, noch nicht ganz wieder bei Sinnen, legte seine Lippen an Vannis Schulter.
    Vanni drehte den Kopf und sah ihm in die Augen, hob eine Hand, legte sie ihm ans Gesicht und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Tränen, von denen er nicht die geringste Ahnung gehabt hatte.
    „Du kannst bei mir anfangen“, sagte Mel. „Gut gemacht, Paul. Sehr, sehr gut gemacht.“
    Paul war erschöpft. Er legte den Kopf an Vannis Schulter und ließ ihn einen Moment lang einfach dort liegen. Dabei versuchte er sich vorzustellen, was sie gerade durchgemacht hatte. Er fühlte, wie sie ihm mit den Fingern durchs Haar fuhr. „Oh, Vanni“, flüsterte er und hob den Kopf. „Was du getan hast!“
    Sie wollte lächeln, aber dann legte sich einen Schatten auf ihr Gesicht, und Tränen stiegen in ihre Augen, die anfingen, ihr über die Wangen nach unten zu laufen. Sie sah zu Paul hoch und flüsterte: „Ich wünschte, er könnte seinen Sohn sehen.“
    Paul strich ihr die Tränen von den Wangen. „Er sieht ihn, Baby. Er hat hier im Haus den besten Platz.“
    „Ja“, gab sie ihm recht, wobei die Tränen weiterflossen. „Ja, das glaube ich auch.“
    Paul schob ihr einen Arm unter die Schultern und zog sie an sich, während sie leise weinte. Ohne es zu bemerken, fielen dabei auch seine eigenen Tränen in ihr Haar.
    Nach einer Weile meldete Mel sich zu Wort: „Wir wollen das Baby jetzt mal an die Brust legen, Vanessa. Rothaarige bluten immer so stark.“
    „Ja“, stimmte Vanni ihr mit zitternder Stimme zu. „Ja, ich habe verstanden.“ Sie zog an ihrem Umhang, aber der schien irgendwo festzuklemmen, und ihre Hände waren unsicher. Also lockerte Paul ihn mit einem kleinen Ruck, und schon war eine Brust freigelegt. Und diese Brust nahm er völlig anders wahr als sonst eine weibliche Brust. Für ihn bedeutete sie nichts anderes als ein weiterer Teil der Entbindung. Er half ihr, das Baby anzulegen, das wie wahnsinnig schrie. Dann aber wurde es plötzlich ganz still und fing an herumzusuchen. Und bang! – war der Kleine fündig geworden. „Ohhh“, sagte Vanni. „Das ist es. Wow!“ Dann hob sie den Kopf und lächelte Paul zu. Und das Baby saugte und machte dabei köstliche kleine Geräusche.
    Paul hatte gar nicht bemerkt, dass Mel das Zimmer verlassen hatte, bis sie mit einer Schüssel Wasser zurückkehrte, die sie auf den Wickeltisch stellte. Kurz untersuchte sie Vanni, deckte sie wieder zu und sagte: „Okay, dann will ich diesen kleinen Kerl mal schön sauber machen, damit wir ihn auch vorzeigen können. Wie geht es dir, Vanni?“
    „Gut“, antwortete sie und wischte sich über die Augen. „Mir geht es gut.“
    Paul gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du bist erstaunlich, Vanessa.“
    „Du auch“, flüsterte sie und schloss die Augen.
    Die ganze Zeit über, während Mel ihr das Baby abnahm und wusch, blieb Paul auf Knien neben dem Bett und beobachtete Vannis Gesicht, die langsam erschöpft einschlief. Zärtlich küsste er ihr die Tränen von den Wangen. Wenige Minuten später klopfte Mel ihm auf die Schulter, hielt ihm das Bündel mit dem Baby hin und sagte: „Das ist deine Aufgabe. Bring ihn zu seinem Großvater und seinem Onkel. Ich werde mich um dieses Zimmer und um Mom kümmern.“
    „Bist du sicher?“
    „Absolut“, sagte sie und legte ihm den Säugling in die Arme. „Das Recht hast du dir verdient.“
    Walt und Tommy waren von dem neuen Familienzuwachs zutiefst beeindruckt. Dasselbe galt für alle anderen Anwesenden. Sie holten die Kamera heraus und schossen ein paar Fotos; dann wurde die Decke beiseitegeschoben, um sehen zu können, wie er mit den kleinen Beinchen strampelte, und über die Größe seiner Füße ins Staunen zu geraten.
    „Ich wette, du kannst jetzt einen Schluck gebrauchen“, wandte Preacher sich an Paul.
    „Puh, Mannomann, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr“, antwortete dieser und rieb sich den Nacken.
    „Was ist denn da auf deiner

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