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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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Job für den guten Kerl so schädlich gewesen wie Dracula für die Menschheit.
    Wir rannten nun los zum Ende des Ganges auf eine hohe Eichenholztür zu. Dahinter musste Draculas Gemach liegen. Ich öffnete die schwere Tür, und tatsächlich: In einem so gut wie leeren Saal befand sich der Fürst der Verdammten in seinem Lazarus-Bad. Doch dies war ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Dracula trieb langsam auf und ab in einem riesigen Zylinder aus Plexiglas, der in etwa wie eine durchsichtige Litfaßsäule aussah. Die Flüssigkeit, in der er schwamm, schimmerte bläulich transparent, und er selbst schien sich in einem tiefen Schlaf zu befinden. Außer ihm war nur noch eine silberne Box in dem Tank, sie lag da auf dem Boden. Keine Ahnung, was da wohl drin war, was nahm man in so ein Bad schon mit? Sein Quietsche-Entchen? Oder hatte so jemand wie Dracula eher einen Quietsche-Piranha? Quietsche-Hyäne? Quietsche-Gaddafi?
    Dass Dracula nackt war, ließ mich aufwallen und erschaudern zugleich, dachte ich doch sofort an den Sex mit ihm zurück, der so wunderbar war und im Nachhinein doch so abstoßend. Ich schüttelte mich, Frank bekam dies mit, und ich blickte ihn schamerfüllt an. Und auch, wenn er langsam im Denken war, im Fühlen war er es nicht. Er spürte ganz genau, dass ich ihn mit Dracula betrogen hatte. Tief getroffen legte er Fee auf den Boden, sagte aber nichts.
    «Whao, hat der Fürst ein Dingeling!», staunte Jacqueline.
    «Jacqueline!», jaulte Max empört.
    Frank sah Dracula zwischen die Beine und wurde noch eifersüchtiger.
    Penisneid unter Monstern.
    Freud hätte gestaunt.
    «Ich spring jetzt auf den Zylinder und kipp ihm das Weihwasser rein», verkündete ich. Doch da stellte sich Max mir in den Weg: «Das hier geht alles irgendwie zu einfach.»
    «Zu einfach?» Ich konnte es nicht fassen. Wir hatten uns gegen Draculas Leibgarde durchgesetzt und gegen die Höllenversion von Jamie Oliver, wir hatten Cheyenne zurückgelassen, und Fee lag jetzt bewusstlos in Franks Armen. Wenn das einfach war, dann wollte ich bei schwer nicht mitmachen und von sehr schwer noch nicht einmal wissen, was das sein könnte.
    «Das ist der Fürst der Verdammten, es wäre viel zu simpel, wenn wir ihn so besiegen», insistierte Max.
    Bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte, hörte ich Draculas Stimme durch einen ultramodernen Lautsprecher, der am Tank befestigt war, sagen: «Sieh an, ein kluger Wolf.»
    Erschrocken sah ich zu Dracula, er trieb immer noch mit geschlossenen Augen in dem Zylinder auf und ab. Er musste noch bewusstlos sein, oder? Aber wie konnte er dann sprechen? Mit einem Male riss er seine Augen auf. Mein nicht vorhandenes Herz stockte. Dann lächelte er auch noch. Und das Blut gefror in meinen Adern.
    «Ich sehe, du hast etwas mitgebracht», schmunzelte er und deutete durch die Scheibe auf meinen Krug. «Ich nehme mal an, das ist improvisiertes Weihwasser.»
    «Du musst es jetzt reinkippen», drängelte Jacqueline, «wir haben nur noch dreißig Sekunden!»
    «Glaubst du wirklich», lächelte Dracula, «ich wäre auf einen Verrat von dir nicht vorbereitet?»
    «Ich hab es doch gesagt», winselte Max.
    «Mir egal!», erklärte ich entschlossen, «ich werde jetzt tun, wofür ich hierhergekommen bin.»
    Dank meiner starken Vorderbeine sprang ich mit dem Krug auf den Zylinder und stand auf dessen – vielleicht zwanzig Zentimeter breitem – Rand. Dracula schwamm schnell und elegant zu Boden und öffnete die Schachtel. Aber was konnte er da schon groß rausholen? Seinen Quietsche-Gaddafi? Alles, was mich töten könnte, würde ihn doch auch sofort killen.
    «Nie wieder Massagen!», rief ich wütend und wollte den Krug in den Tank werfen. Doch da nahm Dracula eine kleine blaue Pille aus der Schatulle, warf diese, und sie schoss wie eine Pistolenkugel durch die Flüssigkeit hindurch, aus dem Tank heraus, direkt in meinen Mund. Von da fiel sie durch meinen Schlund in den Magen. Und mit einem Male peinigte mich der furchtbarste Blutdurst, den ich je hatte.
    Im Tank lächelte der nackte Fürst der Finsternis: «Für jedes Gegengift gibt es ein Gegengift.»
    Ich vergaß komplett, was ich vorgehabt hatte. Ich wollte nur noch Blut. Köstliches, verdammtes Blut!
    Ich sprang vom Zylinder herunter und warf den Weihwasserkrug weit weg von mir gegen eine Wand, wo er zerschellte. Die Scherben fielen zu Boden, das Wasser tränkte das Parkett, und Entsetzen machte sich breit auf den Gesichtern der anderen.
    «Oh Shit!»,

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