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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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sie still sitzen und versuchte, nicht auf das tote Tier zu achten, das sie anstarrte, wenn sie aus dem Augenwinkel heraus das Licht aufblitzen sah.
    Nachdem die Blitze dann aber aufgehört hatten, warf sie doch einmal einen Blick durch die gesprungene Scheibe, denn sie wollte wissen, was Drew machte. Der Anblick, der sich ihr bot, trieb ihr beinahe die Tränen in die Augen. An seiner linken Hand baumelte die Kamera, während er auf das arme Tier hinuntersah und es mit der rechten Hand vorsichtig streichelte.
    Dann war er auch schon wieder bei ihr und reichte ihr die Kamera. „Hast du den toten Hirsch gestreichelt?“, fragte sie leise.
    Er nickte nur kurz. „Ich fühle mich ganz schlecht deswegen. Ich wünschte, ich hätte ihn rechtzeitig gesehen. Der arme Kerl. Ich hoffe nur, dass er nicht irgendwo noch eine Familie hat.“
    „Ach, Drew, du hast einfach ein weiches Herz.“
    „Wir werden jetzt Folgendes machen“, sagte er, das Thema wechselnd. „Den Rest des Weges werden wir laufen müssen. Glücklicherweise sind es nur zwei Meilen.“
    „Sollten wir nicht beim Wagen bleiben? Heißt es nicht, man soll immer beim Wagen bleiben? Was ist denn, wenn uns jemand sucht?“
    „Das wird zu kalt sein. Ich kann nicht die ganze Nacht den Motor laufen lassen. Und wenn jemand anfängt, sich Sorgen zu machen, weil wir so lange wegbleiben, werden sie uns in Eureka oder Fortuna suchen. Oder zumindest auf den Straßen dorthin, denn du hast ihnen gesagt, dass wir dort hinfahren.“ Er zog eine Augenbraue nach oben. „Warum hast du das eigentlich gemacht?“
    „Mein Onkel Nate sollte nicht glauben, dass wir irgendwo allein sein wollten. Blöd von mir. Sehr blöd.“
    „Ich brauche ein Telefon, einen Abschleppwagen und einen warmen Platz, um abzuwarten. Deshalb machen wir das jetzt so. Gib mir deine Kameratasche.“ Sie zog den Reißverschluss zu und er hängte sie sich über die Schulter. „Im Handschuhfach liegt eine große Taschenlampe. Nimm die mit. Wenn wir aus dem Scheinwerferlicht sind, werde ich sie brauchen, um uns den Weg zu leuchten. Jetzt rutsch hier herüber, und wenn du aussteigst, halte dir entweder die Hand vor die Augen oder mach sie ganz zu, bis ich dich an dem Tier vorbeigeführt habe. So wie der Abend bisher für mich läuft, bin ich es, der dein Erbrochenes abkriegt.“
    Sie rümpfte die Nase. „Ich kann es riechen. Igitt, ich kann es
riechen!“
    „Dann schließ die Augen und halte dir die Nase zu. Bringen wir es schnell hinter uns, in Ordnung?“
    Sie rutschte auf die Fahrerseite, stellte die Füße auf den Boden und stand auf. Und die Stöckelabsätze an ihren Stiefeln versanken im gefrorenen Schnee. „Oh-oh“, sagte sie.
    „Junge, Junge. Also, was wäre, wenn ich die Absätze von diesen Stiefeln abbreche? Könntest du dann darin laufen?“
    Sie rang nach Luft. „Das sind Stuart-Weitzman-Stiefel im Wert von sechshundert Dollar!“
    Eine ganze Weile sah er sie nur ruhig an. „Das Fotounternehmen scheint ja sehr, sehr gut zu laufen.“
    „Ich musste mich ein bisschen trösten, nachdem ich in der Kirche sitzen gelassen wurde. Und wenn ich sie jetzt aufgeben muss, wäre das wieder so, als würde … Ach, vergiss es …“
    „Du hast recht“, sagte er. „Ich muss den Verstand verloren haben.“ Er schob sie ein wenig zurück und hob sie dann auf den Sitz, sodass ihre Beine herunterbaumelten. Dann legte er sich den Riemen der schweren Kameratasche um den Hals, sodass sie ihm vor der Brust hing. Als Nächstes wandte er ihr den Rücken zu, stützte die Hände auf die Knie und beugte sich etwas vor. „Huckepack“, sagte er. „Auf geht’s.“
    „Ich bin zu schwer.“
    „Nein, Sunny, bist du nicht.“
    „Bin ich doch. Du hast ja keine Ahnung, wie viel ich wiege.“
    „Es ist in Ordnung. Wird schon nicht zu viel sein.“
    „Ich werde auf Strümpfen laufen. Es sind ja nur zwei Meilen …“
    „Und dir Frostbeulen holen und hinterher deine Fußprothesen in die Stuart Weitzmans schieben?“ Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. „Je schneller wir das hinter uns bringen, desto eher werden wir es warm haben und Hilfe bekommen.“
    Darüber musste Sunny dann nur noch eine Sekunde kurz nachdenken. Langsam wurde ihr kalt, sie mochte ihre Füße und wollte sie nicht den Frostbeulen opfern. Als sie auf seinen Rücken kletterte, brummelte sie: „Ich war nur bereit, Jacks Bar zu verlassen, weil ich mich mal in Ruhe mit dir unterhalten wollte, ohne dass alle zuschauen. Seit einem Jahr habe ich

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