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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Sunny, wie bist du zur Fotografie gekommen? War es ein großer Gangster namens Rock, der sich gern für dich in Pose gestellt hat?“
    „Nichts dergleichen“, antwortete sie indigniert. „Als ich zehn war, bekam ich zu Weihnachten einen Fotoapparat geschenkt und fing an, Bilder zu machen. Man braucht nur ein paar gute, um zu wissen, dass man es
kann
. Ich meine, gute Bilder machen. Schnell hatte ich begriffen, was sie uns später auch im College beigebracht haben, dass man, um vierzig gute Bilder zu bekommen, am besten vierhundert Aufnahmen macht. Natürlich gibt es Objekte, die sind fast unmöglich. Farbe, Blickwinkel, Tönung und Schatten … da geht gar nichts, während die Kamera andere geradezu verschlingt, so fotogen sind sie. Aber …“ Sie warf ihm einen Blick zu. „Langweilt es dich?“
    „Noch nicht“, antwortete er grinsend.
    „Es war mein Traumberuf“, fuhr sie fort. „Nur haben meine Eltern ständig davon geredet, dass es keine Zukunft hat, deshalb hatte ich im Hauptfach Wirtschaft. Aber immer wieder haben Freunde mich gebeten, Fotos zu machen, weil ich gut war. Schon bald hatte ich dann auch den Mut, sie zu bitten, mir wenigstens die Auslagen zu bezahlen – Reisekosten wie Benzingeld, die Filme, das Entwickeln, die Rahmung, so etwas. Mein Dad und ich haben im Keller eine Dunkelkammer eingerichtet, als ich noch Junior auf der Highschool war, aber dann haben wir kurze Zeit später auf eine Digitalkamera umgestellt, und ich bekam einen wirklich guten Computer mit teurem Fotoprogramm und großem Bildschirm. Ich habe mir eine Website eingerichtet und für die Onlinewerbung ein paar Sachen aus meinem Vorrat ausgesucht. Dazu habe ich dann eine Preisliste rausgebracht, die auch für Leute, die aufs Geld achten müssen, wirklich noch vertretbar war. Aber was sie geliefert bekamen, war
gut
. Meine Dunkelkammer wurde mein Arbeitszimmer. Ich war in der Lage, Porträts auf Glanzpapier, matt und strukturiert abzuliefern, was immer sie wollten. Und ich konnte schnell liefern. Freunde erzählten es Freunden und in der zehnten Klasse war ich dann schon jedes Wochenende ausgebucht für Familienfeiern, Geburtstagspartys, Taufen, Hochzeiten, Verlobungsfeiern, alles Mögliche. Nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, fehlte mir nur noch ein Studio, um wirklich Vollzeit arbeiten zu können. Da ich aber meine ganzen Aufnahmen vor Ort machte, brauchte ich in einem Studio nicht mehr als einen Schreibtisch, den Computer, einen Großbildschirm, einen DVD-Player und ein paar nette Einrichtungsstücke plus jede Menge Fotoalben, DVDs und Broschüren mit Programmpaketen. Das Geld hat gestimmt. Ich war ausgerüstet, bevor ich das Geschäft eröffnen konnte. Ich hatte Glück.“
    „Ich wette, du warst auch clever“, sagte Drew.
    Sie lachte kurz. „In gewisser Weise ja, wobei mein Dad sich ständig um mein kleines Unternehmen gekümmert hat. Dabei ging es ihm gar nicht darum, mich erfolgreich zu machen, er hat nur auf mich aufgepasst, mich auf Fallen aufmerksam gemacht und mir dabei geholfen, nicht hineinzutappen. Als ich es dann zu meinem Lebensunterhalt machte, war er wohl ein wenig ambivalent, weil ich das Studium abgebrochen hatte. Und meine Mom? Sie hatte eine Heidenangst! Sie ist altmodisch eingestellt … Geh, such dir einen praktischen Job! Setze nicht alles auf deinen Einfallsreichtum, oder schlimmer noch, auf dein Talent!“
    „Dein Freund, was hat er gemacht?“
    „Autobahnpolizei. Er mochte dieses Leben, wie ein Tanz auf dem Vulkan.“
    „Haben ihm deine Fotos gefallen?“
    Ohne auch nur nachzudenken, antwortete sie: „Die von ihm, ja. Er stand immer gerne vor der Kamera. Ich lieber dahinter.“
    „Aha, dann gehörte er also zu den fotogenen Typen?“
    „Ja, das stimmt“, gab sie zu. „Er könnte als Model arbeiten. Vielleicht macht er das inzwischen.“
    „Ihr habt keinen Kontakt mehr?“
    „Oh nein“, antwortete sie mit einem bösen Lachen.
    „Nicht mal über gemeinsame Freunde?“
    „Über gemeinsame Freunde ganz bestimmt nicht.“ Sie drehte den Kopf und sah ihn an. „Und ihr? Habt ihr noch Kontakt?“
    Er zuckte die Achseln, hielt den Blick jedoch auf die Straße gerichtet. „Nun, sie wird einen der Assistenzärzte im Krankenhaus heiraten. Wir sind nicht auf derselben Station, er ist in der allgemeinen Chirurgie. Aber manchmal schaut sie vorbei. Sie ist freundlich. Ich bin freundlich.“ Er holte Luft. „Ich hasse das. Keine Ahnung, wie sie sich dabei fühlt, aber ich fühle mich nicht

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