Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
Vom Netzwerk:
wurde. Er machte einen Schlenker um den Schuppen und schlug mit der freien Hand andauernd auf das Armaturenbrett ein, als könnte aus einer bestimmten Stelle etwas Gutes herauskommen.
    »Zuaktivieren!«, schrie er. »Einsatz!«
    Da er die Straße oder vielmehr die Alpaka-Farm nicht im Blick hatte, beugte ich mich vor, schlug seine Hand vom Steuer und packte selbst an. Dann lenkte ich uns durch die Tiere hindurch auf etwas, das wie eine selbst gemachte Motocrossstrecke aussah. Wir duckten uns, donnerten durch Senklöcher und über Hügel und Rampen, die so hoch waren, dass Sau die ganze Zeit in der Luft war und ich mir mindestens zweimal auf die Zunge biss.
    »Waf verfuchft pu pa?«, fragte ich, weil J.Lo weiter auf das Armaturenbrett einschlug.
    »Ja, bitte!«, antwortete J.Lo. »Fütter mich beim Fahren damit.«
    »Nein … waf willf pu machen?«
    »Ah! Ich versuche zumachen, dass das Sicherheitssystem anspringt!«, sagte er und hämmerte weiter. »Spring an! Spring an! Spring an!«
    Als wir das Hindernisrennen hinter uns hatten, trieben wir auf ein Trockental zu, wie ich später erfuhr. In dem Moment hielt ich es einfach für einen tiefen Graben. Doch mit oder ohne Bremsen ging uns langsam der Schwung aus und ich seufzte erleichtert, als wir endlich am Rand des Trockentals anhielten.
    »Ja«, sagte J.Lo. »Gut. Aber ich zu frage mich trotzdem …«
    Es machte Puuff und ein schlaffer Fallschirm pupste aus Slushious’ Hinterteil.
    »Aha. Das zu erklärt aber noch nicht, wo die …«
    Achtzehn große pinkfarbene Wasserbälle sprossen aus Slushious in jede erdenkliche Richtung und schubsten uns federnd über den Rand in das Trockental.
    J.Lo schenkte mir ein schwaches Lächeln, als sich die Wolke aus Staub und Hasen legte und den Wasserbällen piepsend die Luft ausging. Ich betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das Straßenschild, das immer noch vor unserer Windschutzscheibe prangte. WILLKOMMEN IN ROSWELL .
    »Ha. Echt jetzt«, sagte ich. »Wenn mir das nächste Mal einer kommt, hier hätte niemals ein Außerirdischer eine Bruchlandung gemacht, weiß ich aber, was ich dem erzähle.«
    »Das war ich nicht«, sagte J.Lo. »Da war ein Jungensmensch auf einem Fahrrad.«
    »Ein Jungensme… ein Junge?«
    »Auf einem Fahrrad! Fahrradelnd! Ich bin ausgewichen, um ihn zuverfehlen, aber danns habe ich es verfehlt, das grüne Schild zuverfehlen.«
    »Bist du sicher? Vielleicht war es nur … wie heißt das Wort noch mal … eine Halluzination?«
    »Ich bin versichert.«
    »Ich sage dir, in Florida dachte ich mal, ich sehe Ziegen in kleinen Autos. Dabei war ich nur müde …«
    Plötzlich wurde in der Ferne ein Ruf laut. Vielleicht war es »Beeil dich«, doch es war auf jeden Fall eine Jungenstimme. Unsere Blicke trafen sich.
    »Oh Mann«, sagte ich. »Nichts wie weg.«
    »Aber … Slushiousauto kann nicht weg, bevor die Luft aus den Sicherheitskissen entweicht. Und wir haben keine Bremsen …«
    Nun hörten wir noch mehr Stimmen, eine ganze Gruppe, und ein vielbeiniges, vielköpfiges Wesen kam auf uns zu.
    »Hau ab!«, flüsterte ich. »Versteck dich in den Bäumen!«
    J.Lo quiekte etwas auf Boovisch, sah sich hektisch um, zog ein Bettlaken vom Rücksitz und drückte unter großem Krafteinsatz eine Tür auf. Dann bahnte er sich einen Weg durch die zischenden Wasserbälle und rannte wie ein Geist in das wogende Laken gehüllt davon. Sau war ihm dabei dicht auf den Fersen.
    Ich zögerte. Sollte ich im Auto bleiben oder hinterherlaufen? Die Stimmen waren inzwischen ganz nah. Kurz entschlossen schlug ich die Wasserbälle zur Seite und drückte meine Tür ebenfalls auf. Auf halbem Weg zu J.Los Versteck fiel mir die Werkzeugkiste ein. Wenn das Auto ihn nicht verriet, dann seine verrückten Geräte. Also raste ich zurück, schnappte mir die Kiste und stolperte durch das niedrige Gebüsch und über die Steine zu dem kleinen Baumbestand, in dem Sau und J.Lo verschwunden waren. Ich trampelte durch Laub und pikende Äste, bis ich J.Lo fand, der sich duckte und klein machte und das Laken bibbernd wie eine alte Frau um den Kopf geschlungen hatte. Sau saß zwischen seinen vielen Beinen.
    »Ich wusste nicht, was ich machen sollte«, wisperte ich. »Ich meine, soll ich mit ihnen reden? Wie wär’s, wenn ich ihnen erkläre …«
    »Psst!«, sagte J.Lo.
    Mehrere Leute stiegen rutschend in das Trockental hinab und liefen in sicherer Entfernung um Slushious herum wie um einen Hund, den sie nicht kannten. Mittlerweile war die Luft aus

Weitere Kostenlose Bücher