Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
Vom Netzwerk:
den Sicherheitskissen gewichen, die wie kleine rosa Zungen schwänzelten, bevor sie zwitschernd in die Ritzen und Spalten des Wagens schlüpften und verschwanden.
    Alle zuckten zusammen – Kinder, Frauen und Männer – und wichen einen Schritt zurück. Slushious gab jetzt Ruhe und sah so unschuldig aus, wie ein Auto aussehen kann, das fünfzehn Zentimeter über dem Boden schwebt.
    »Hallo?«, rief ein Mann.
    »Psst!«, mahnte ein anderer.
    »Was?«
    »Was machen wir, wenn der Fahrer kein Mensch ist? Wenn das ein außerirdisches Auto ist?«
    »Kat, das ist ein Chevy Sprint.«
    »Na, und?«
    »Nun ja, ich gebe zu, es schwebt …«
    »Schnauze!«
    Ich zählte zwei Männer, zwei Frauen, zwei kleine Jungen und ein Mädchen, das fast noch ein Baby war. Die Jungen spähten in Slushious und erhoben Anspruch auf unsere jeweiligen Lebensmittel.
    »Es wollte mich überfahren«, sagte einer der beiden Jungen. »Aber ich … ich habe das Rad hochgezogen und bin über den Wagen gesprungen und er hat mich nicht gekriegt und dann hatte er einen Unfall. ZACKBOING !«
    »Du hättest mit dem Fahrrad schon mal gar nicht so weit wegfahren dürfen«, sagte die Frau namens Kat. Der Junge schmollte.
    »Ich nehme das Insektenspray!«, rief der andere Junge.
    »Neiiin!«
    »Dooch!«
    »Ich habe es zuerst gesagt!«
    »Gar nicht wahr!«
    J.Lo beugte sich zu mir vor. »Aber ich habe es zuerst gesagt«, flüsterte er. »Du warst dabei, neulich in Mississippies.«
    »Psst.«
    Die Erwachsenen schwärmten aus und versuchten, die Lage zu sondieren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie uns fanden. Nach einem Blick auf J.Los Bettlaken fiel mir wieder ein, dass ich die Werkzeugkiste aus dem Auto mitgenommen hatte.
    »Ist da irgendwas drin, womit man Stoff schneiden kann?«, fragte ich.
    J.Lo wühlte schweigend in der Kiste und holte etwas hervor, was wie ein dicker Kugelschreiber aussah.
    »Am Griff zu drücken und den Schnitt zu zeichnen«, sagte er.
    »Gut. Mach den Helm zu.«
    »Was jetzts?«
    »Mach den Helm zu. Ich habe eine Idee.«
    »Ich will den Helm nicht zumachen. Das wird zuheiß.«
    »Bitte.«
    J.Lo sagte ein Wort auf Boovisch, das ich nicht verstand. Es hörte sich an wie »Klaap«, aber mit einem Knall in der Mitte. Die durchsichtige Kugel fuhr allseits hoch und schloss sich über seinem Kopf. Vorne hatte sie ein kleines Luftloch. Ich hüllte J.Lo vollständig in das Laken.
    »Ah, aha«, wisperte J.Lo. »Gut. Mit dem Bettlakens so können wir die Menschens nicht mehr zu sehen. Eine Frage: Können sie uns nicht trotzdem zu sehen?«
    Während er noch sprach, stutzte ich den überschüssigen Rest des Lakens, der im Schmutz hing, und schnitt einen kleinen Kreis aus, wo ich J.Los Auge vermutete.
    »Oh, hallo«, sagte er.
    Ich zog das Loch genau über sein Auge und schnitt für das andere ein weiteres Loch.
    »Aha«, sagte J.Lo. Dann machte er noch ein Geräusch auf Boovisch und das Glas, aus dem sein Helm war, wurde dunkelblau. »Besser?«
    »Ja, sehr gut. Und jetzt komm mit.«
    Frech wie Oskar marschierte ich aus dem Schutz der Bäume.
    Die Jungen hatten noch immer nur Augen für das Auto, während ein Paar sich leise unterhielt und das andere das Gelände durchkämmte. Niemand sah in unsere Richtung. Ich räusperte mich.
    »Hi!«, sagte ich.
    »Gaa!«, sagte der Mann, der uns am nächsten war, und fiel rückwärts auf den Hosenboden seiner weiten Khakishorts.
    »Wo kommst du denn her?«, fragte er.
    »Aus Pennsylvania«, antwortete ich.
    Alle staunten mit offenem Mund. Eine kräftige Frau trat vor, die ein T-Shirt mit der Aufschrift »Nimm’s mir nicht übel, ich habe Spock gewählt« trug.
    »Hallo, ich bin Vicki. Vicki Lightbody«, sagte sie und reichte mir die Hand. »Du musst nicht Mrs Lightbody sagen. Nenn mich einfach Vicki.«
    »Ich heiße Gr… Grace«, sagte ich. Die Unterhaltung kam mir absolut unwirklich vor. »Das ist mein kleiner Bruder … JayJay.«
    J.Lo hatte sich halb hinter mir versteckt, doch jetzt steckte er seinen Kopf mit dem Laken hervor und machte Anstalten, Vicki Lightbody ebenfalls die Hand zu schütteln. Ich schob ihn wieder hinter mich.
    »Hey, Kid, bis Halloween dauert es noch ein Weilchen«, sagte Kat.
    »Jep«, sagte ich, »aber als die Aliens kamen, hat er schreckliche Angst bekommen und sein Geisterkostüm angezogen. Und jetzt will er es nicht mehr ausziehen. Mom sagt, das ist eben seine Reaktion auf die Dinge.«
    »Ja«, sagte J.Lo. »Ich bin reaktionär.«
    Ich hätte uns beiden eine runterhauen

Weitere Kostenlose Bücher