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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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können. »Außerdem hat er sich eine lustige Stimme zugelegt«, fuhr ich fort. »Das gehört auch zu der Reaktion.«
    »Nicht lustig«, flüsterte J.Lo, aber ich gab ihm einen Tritt mit der Ferse.
    Vicki schenkte uns einen mitleidigen Oh-ihr-armen-Mäuse-Blick. Es nervt, wenn einen die Leute so ansehen, aber darauf hatte ich schließlich gezockt. Kat zeigte weniger Verständnis.
    »Ich nehme ihm das Ding ab«, sagte sie und machte einen Schritt nach vorn.
    »Nein!«, sagte J.Lo.
    »Nein!«, sagte ich. »Tun Sie das nicht. Beim ersten kleinen Versuch fängt er an zu kreischen … und macht sich in die Hose und so.«
    Das ließ Kat umdenken. Sie wich zurück.
    »Ich finde, er hört sich wie ein Boov an.«
    Vicki schnalzte mit der Zunge. »Wie kannst du nur so was sagen … das stimmt nicht, JayJay. Du hörst dich nicht im Geringsten wie ein Boov an.«
    »Oh, doch, er hört sich genau wie ein Boov an.«
    »Halt die Klappe, Kat.«
    Vicki Lightbody warf ihr einen Blick zu, mit dem das Thema ein für alle Mal beendet war, und Kat gab nach. Dennoch sah sie hin und wieder verstohlen zu J.Lo, bis ich lässig dazwischentrat.
    »Wo sind eure Eltern?«, fragte einer der beiden Männer.
    »Ich bin ganz … wir sind ganz allein mit unserer Mom«, sagte ich. »Und die ist hoffentlich in Arizona. Das ist unser Ziel.«
    »Aber wieso …?«
    »Die Außerirdischen sind schuld daran, dass wir getrennt wurden«, antwortete ich. »Ich dachte, wir schaffen es auch allein nach Arizona.«
    »Das können zwei Kinder allein doch nur schwer bewältigen«, sagte Vicki Lightbody.
    Das Wort »Kind« gefällt mir grundsätzlich nicht, so wie den meisten anderen Jugendlichen. Aber irgendwie wachsen wir alle zu Erwachsenen heran, die es permanent benutzen. Wenn sie einen Erwachsenen so bezeichnen, ist es eine Beleidigung, und dennoch werfen sie es uns die ganze Zeit an den Kopf. Wenn Erwachsene über Kinder reden, tun sie blöderweise oft so, als wären wir kostbar und wehrlos zugleich.
    »Das ist für jeden schwer allein zu bewältigen«, erwiderte ich. »Aber … zum Glück haben wir in Pennsylvania einen Boov kennengelernt, der … überhaupt nicht so gemein und dumm war wie die anderen. Er hat unser Auto so aufgemotzt, damit die Fahrt leichter wird. Ohne ihn hätten wir sicher viel länger gebraucht.«
    Einige Atemzüge lang sagte niemand etwas. Die raschelnden Blätter klangen wie leiser Applaus.
    »Okay«, sagte Vicki. »Einer der Männer setzt euer Auto wieder zurück und dann sehen wir, was es zum Abendessen gibt.«
    »Wir könnten den Wagen doch auch dort stehen lassen«, schlug ich vor. Ich wollte nicht über die Bremse reden – das Problem mussten wir selbst lösen, und zwar so, dass die anderen nicht merkten, wie unglaublich geschickt mein sogenannter kleiner Bruder mit Boovischen Maschinen umgehen konnte.
    »Da steckt ein Straßenschild drin«, sagte ein Mann. Als er versuchte, es herauszuziehen, sprühte es blaue Funken und er zog die Hand mit einem Aufschrei wieder zurück.
    »Ja, das macht es immer«, sagte ich. »Gehen wir?«

    Vicki Lightbodys Baby hieß Andromeda und sie lebte sozusagen mit ihr allein. Sozusagen, weil anscheinend alle anderen in Vickis Wohnung ein- und ausgingen, als gäbe es dort die einzige Dusche in Roswell.
    Vicki setzte in der Küche Wasser auf, während Andromeda in ihrem Hochstuhl saß und mit dem Löffel auf ihr Tischchen schlug.
    J.Lo und ich traten von einem Bein aufs andere, weil wir nicht wussten, wo wir uns hinstellen sollten.
    »Du hast gesagt, ich wäre nicht gemein und dumms«, flüsterte J.Lo.
    »Weiß ich. Schnauze.«
    »Du magst mich.«
    »Halt die Schnauze.«
    Vicki beobachtete uns.
    »Und Sie … wollen Sie in Roswell bleiben?«, fragte ich.
    »Ich bin hier zu Hause«, antwortete sie. »Ich habe noch nie woanders gelebt. Und der Ort ist recht bedeutend, muss ich sagen. Er liegt mitten auf der Kreuzung von zwei starken Kraftlinien. Deshalb stürzen hier so viele Raumschiffe ab.«
    Wir sahen uns an, J.Lo und ich. »Und was ist mit den anderen?«, fragte ich. »Gehören Sie zur Familie?«
    »Oh nein. Nein. Das sind nur Touristen, die hier hängen geblieben sind, als die Boov die Straßen geschlossen haben. Sie waren wegen des großen UFO -Festivals da, das jeden Sommer hier stattfindet.«
    Kat und einer der beiden Männer kamen herein und sagten, sie wollten die Toilette benutzen, weil »David die im Museum vollgestunken hat.« J.Lo ging zu Andromeda, um sie aus der Nähe zu betrachten.

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