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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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Ethel.«
    Es juckte mir in den Fingern darauf hinzuweisen, dass Ethel weder ein beliebter noch ein Jungenname war, doch ich hatte das Gefühl, dass wir endlich zur Sache kamen.
    »Aber dann … haben die Gorg … haben die Nimrog immer …« Ich verlor den Faden. »Wie hat Gorg mehr Gorg gemacht?«
    »Er hat sich zu geklont. Mit Teleklonmaschinen, sowie ich mit dem Benzin.«
    »Aber du hast gesagt, das geht nicht.«
    »Mit Boov geht es nicht«, seufzte J.Lo. »Die Nimrog haben es möglich zu gemacht. Sie haben die Telekloner der Boov zu genommen und frisiert.«
    »Wie sind sie an die Telekloner der Boov herangekommen?«
    »Wir … haben sie ihnen gegeben.«
    »J.Lo!«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    J.Lo erklärte, damals sei die Strategie gut gewesen. Die Nimrog hatten viele Kriege um Ressourcen wie Treibstoff geführt. Bei den Verlierern war es üblich, ihre Lebensmittel und Treibstoffe zu vernichten, damit sie nicht dem Feind in die Hände fielen. Auf diese Weise hatten die Nimrog alle guten Dinge auf ihrem Planeten zerstört und marodierende Banden fielen über andere Planeten her, um zu stehlen, was nicht niet- und nagelfest war. Die Boov dachten, Teleklonmaschinen könnten dem ein Ende bereiten, denn wenn die Nimrog klonen konnten, was sie brauchten, könnten sie zu Hause bleiben. Sie nahmen den Nimrog das Versprechen ab, ihren Planeten nicht mehr zu verlassen, und schenkten ihnen die Maschinen. Das ging eine Zeit lang gut, doch dann gelang es ihnen irgendwie, kompliziertere Sachen zu klonen und zu teleportieren. Keiner weiß, wie sie das geschafft haben.
    »Ersts haben sie nur leblose Gegenstände geklont und teleportiert, zum Beispiel Lebensmittel. Nicht ein Nimrog wollte es als Erster auszuprobieren. Doch als Gorg ganz allein auf dem Planeten übrig geblieben war, hatte er nichts mehr zuverlieren«, erklärte J.Lo. »Gorg wurde der schlimmste Feind aller Zeiten. Er hatte alle anderen Nimrog überlebt. Er war der Härteste und Stärkste, konnte nicht krank zu werden und hielt ewig durch. Und er musste nur eine Teleklonzelle auf einen x-beliebigen Planeten stellen und ihn mit tausend Gorg oder einer Million Gorg überschwemmen. Gorg waren überalls zuhaben. Sie konnten damit sogars ihre Raumschiffe einhüllen.«
    »Moment«, sagte ich. »Ich komme nicht mehr mit.«
    »Ja?«
    »Ihr Raumschiff einhüllen?«, fragte ich. Dann kam es mir hoch, als mir einfiel, wie die große Gorgkugel an der Oberfläche in Bewegung zu sein schien. Es sah aus wie Gänsehaut, die ich jetzt auch bekam.
    »Du willst doch nicht etwa sagen …«
    »Ja«, sagte J.Lo. »Die Außenhaut ihrer Raumschiffe besteht aus Gorg. Aus geschredderten Gorg, wie aus dem Mixer. Sie ist nicht einmal besonders hart – nicht so hart wie Boovisches Metall oders Plastik –, aber die Außenhaut repariert sich selbst, weils sie immers mehr und immers wieder neue machen können, um die alte zuersetzen …«
    J.Lo brach ab, als er mein Gesicht sah. Ich wollte dringender als je zuvor aus dem engen kleinen Auto ausbrechen und weglaufen, doch draußen wäre immer noch ein riesiges schwarzes Meer aus Sternen, die immer näher rückten und uns umzingelten.
    »So was Ekliges habe ich ja noch nie gehört!«, rief ich in den klaren Wüstenmorgen.
    Ich war eingeschlafen, während ich über ein Raumschiff mit echter Haut nachdachte, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich immer noch darüber nach. Zwischendurch hatte ich geträumt, die Gorg, die alle aussahen wie Locke aus dem Königreich der Glücksmäuse, hätten mich gefangen genommen. Dann hätten sie wissen wollen, warum Slushious schweben konnte, und ich hatte im Traum die Motorhaube geöffnet und der Motor hatte plötzlich Eingeweide und Organe, die pumpten und hungrig knurrten. Ich hatte schon bessere Nächte erlebt.
    »Voll eklig!«, sagte ich noch mal. »Sieh es dir an! Da hinten, sieh nur, das ist doch näher als gestern, oder nicht?«
    J.Lo, der am Steuer saß, warf einen Blick in den Rückspiegel.
    »Ja, näher, glaube ich.«
    Wir fuhren so lange durch das Wüstengestrüpp, bis wir einen breiten Highway nach Westen fanden. Auf der sechsspurigen Autobahn mit einer Betonschutzwand auf dem Mittelstreifen, auf der glatt ein eigener Souvenirladen Platz gehabt hätte, fuhren wir an Häusern wie Schuhkartons und Schildern für Restaurantketten vorbei. Jemand hatte mit fetten Buchstaben ein Zitat auf die Mauer eines Antik-Einkaufszentrums gesprüht, das wahrscheinlich weder ein Einkaufszentrum war,

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