Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)
in dem Antiquitäten verkauft wurden, noch ein richtig altes Einkaufszentrum:
Auf diese Art geht die Welt zugrund
Auf diese Art geht die Welt zugrund
Auf diese Art geht die Welt zugrund
Nicht mit einem Knall: Mit Gewimmer.
T. S. Eliot
Mir war plötzlich ganz seltsam zumute.
»Was passiert, wenn die Gorg noch näher kommen?«, fragte ich. »Was machen sie dann?«
J.Lo seufzte. »Wenn sie in Smekla… äh, Erdland ankommen, werden sie junge und starke Menschens zu Sklaven zu machen und weniger junge und starke zu Möbeln.«
Ich warf noch einen Blick auf das Raumschiff der Gorg. Eindeutig, es kam immer näher. Doch die Boov hatten wirklich einigen Schaden angerichtet. Auf der Hülle waren lange rote Narben und Fetzen wie von blutigem Klopapier zu sehen. In der Nähe bolzte ein neuer Schwarm Boov-Raumschiffe wie glänzende Tintenfische durch die Luft.
»Die Boov werden sie möglichst lange fernhalten. Das kann Wochen dauern, oders Monate.«
»Fahr die nächste rechts ab«, sagte ich.
»Ja.«
Wir fuhren aus der Stadt hinaus in das nächste endlose Nichts. Ich wusste nicht einmal genau, in welchem Staat wir gerade waren, bis wir an einem Schild vorbeikamen auf dem stand: Roswell 50 Meilen .
»Hah, das ist komisch«, sagte ich.
»Komisch seltsam oders komisch ha-ha?«
»Von beidem ein bisschen. Auf dem Straßenschild eben stand, dass wir bald nach Roswell kommen.«
»Ja«, sagte J.Lo. »Ist das eine Stadt?«
»Könnte man so sagen. Sie ist ausgerechnet dafür berühmt, dass dort vor sechzig Jahren oder so ein UFO eine Bruchlandung gemacht haben soll.«
»Was ist ein ›Nuf-oh‹?«
Wahnsinn, dass er das nicht wusste. »Das ist eine Abkürzung für ›Unbekanntes Flugobjekt‹«, erklärte ich. »Eine Fliegende Untertasse. Ein Raumschiff der Aliens.«
J.Lo stieg auf die Bremse. Ich fiel vom Sitz und schlug mit dem Kopf aufs Armaturenbrett.
»Aua!«
»Anschnallen«, sagte J.Lo.
»Was sollte das?«
»Wir können in Roswell eine Pause einlegen und das Raumschiff zu besichtigen.«
Ich zuckte zusammen. »Jep … außer … dass ich nicht glaube, dass dort wirklich ein Raumschiff …«
»Hast du zu gesagt! Bruchlandung, hat Tip gesagt.«
»Nein. Nein, also … es wurde nie bewiesen. Das ist nur ein Gerücht, wie Bigfoot oder Nessie.«
»Bigfoot? Nessie?«
Ich seufzte. Dann erklärte ich, wer Bigfoot war, und das mit den verschwommenen Fotos. Und ich erzählte ihm von dem Ungeheuer im Loch Ness in Schottland und den ebenfalls verschwommenen Fotos. Dann musste ich ihm noch beibringen, wo Schottland war, und er fragte, was ein Loch ist. Da ich das nicht wusste, habe ich mir was ausgedacht.
Schließlich hielt er den Mund und nickte. »Also kein Bigfoot, kein Nessie.«
»Wahrscheinlich nicht«, sagte ich. J.Lo hörte sich traurig an. Bei näherer Betrachtung war es tatsächlich bedauernswert, dass es so etwas Geheimnisvolles und Großartiges nicht gab. Und dann fiel mir zum achthundertsten Mal auf, dass ich mit einem Alien redete. Ich wollte einem Außerirdischen einreden, dass es so etwas wie Ungeheuer nicht gab.
»Wenn in einem See in Schottland ein Riesenwesen leben würde«, sagte ich, »hätten wir es mittlerweile wohl gefunden.«
»Ja. Ein Loch-Monster müsste wirklich sehr groß sein.«
»Jep.«
»Sogars größer als der Schlangenwal.«
»Jep«, sagte ich. »Größer als was?«
»Ein Schlangenwal«, antwortete er. »Die leben in Wassern in der Nähe von Schottsland. Der richtige Name fällt mir gerade nicht ein.«
»Tja«, sagte ich. »Mir auch nicht, ich weiß aber auch nicht viel über Schottland.«
J.Lo fuhr weiter.
»Eins unserer Boov-Raumschiffe«, erklärte er, »sollte interessante Tiere der Erdenwelt zu sammeln. Für einen Zoo oder so. Die Boov hatten Elefanten und Gürteltiere und viele Käfer und Fische. Und viele andere Sachen. Sagen wir mal«, fügte er grinsend hinzu, »wie in dem Archeboot von deinem Noah.«
»Okay, verstehe. Und dieser Schlangenwal gehörte zu den Fischen?«
»Ja. Schade, dass ich den richtigen Namen nicht zu weiß. Ich kann mich nur daran erinnern, dass er in der Nähe von Schottsland gefangen wurde. Sehr hübsch. Mit Hals war er achtzehn Meter lang.«
Ich blickte kurz auf die Straße und sagte leise vor mich hin:
Achtzehn Meter lang. Mit Hals.
»Kannst du ihn malen?«, fragte ich.
J.Lo hielt an und ich holte Papier und Stifte. Dann zeichnete J.Lo den Schlangenwal:
Ich starrte sehr lange auf das Bild. So lange, dass ich J.Los Gefühle
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