Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)
Häuserblöcke weiter kehrten wir von dort auf die Hauptstraße zurück.
»Ich will diesen Schreibärmann zu besuchen«, sagte J.Lo. »Er hört sich netts an. Und ich will sein Schiff zu sehen.«
»Ich auch«, sagte ich. »Direkt nachdem wir Slushious repariert haben. Vor einigen Wochen hätte ich noch behauptet, Raumschiffe könnten nicht wie fette Frikadellen aussehen, und vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass sie aus Glas und Schläuchen bestehen würden. Vielleicht sieht das Raumschiff von diesem Häuptling nur nicht so aus, wie man es erwartet. Möglicherweise kannst du erkennen, woher es stammt.«
»Die Leutchens denken, es ist nicht echts.«
»Ja, na ja, die sind ja ganz nett, aber denen könnte ein Lhasa Apso die Lippen lecken und sie würden behaupten, es wäre ein Yeti gewesen.«
»Ja. Ich weiß nicht, was du meinst.«
Wir näherten uns dem Trockental. Ich war außer Atem, aber froh, endlich etwas zu unternehmen, nachdem wir den ganzen Tag nur rumgesessen hatten. Als wir fast da waren, miaute Sau uns unhörbar durchs Beifahrerfenster zu. Ich ließ sie raus und kraulte sie hinter den Ohren.
»Tut mir leid, Sau. Jetzt bleiben wir aber die ganze Nacht hier.«
J.Lo warf sein Geisterkostüm ab und machte sich direkt an die Arbeit. Er spritzte sich etwas auf die Hände, das rasch zu Handschuhen gerann, und schüttete mir auch ein Paar über. Gemeinsam hievten wir das Straßenschild aus der Motorhaube.
»Hm«, sagte J.Lo.
»Was?«
»Nichtsig. An die Arbeit! Gib mir die beflockte Krallenpunze.«
»Kannst du sie beschreiben?«
»Rosa. Haarig. Drehteile.«
»Das trifft auf drei Dinger hier drin zu.«
»Sie zittert leicht.«
»Aha. Da.«
Zwei Stunden vergingen und ich war zugegebenermaßen zu nichts nutze, außer dazu, J.Lo Werkzeug anzureichen, das er zuvor ausführlich beschrieben hatte. Ich hatte ein wenig mit Sau gespielt und döste langsam ein, als J.Lo plötzlich mit leerem Blick stillsaß.
»Was ist?«, fragte ich.
»Ich kann es nicht zu reparieren. Slushious braucht einen neuen Snark. Und ein neues bipaa’ackular Humbutt könnte auch nicht schaden.«
Ich nickte. »Alles klar, wir müssen ein Auto klauen. Das ist nicht unsere Schuld. Vielleicht könnten wir einen Polizeiwagen kurzschließen – also, ein Auto, das nicht einer bestimmten Person gehört.«
J.Lo packte sein Werkzeug zusammen.
»Wie auch immer«, fuhr ich fort. »Jedenfalls sollten wir schnell verschwinden. Ich habe das Gefühl, Vicki will uns adoptieren. Und von Kats misstrauischem Blick habe ich auch die Nase voll.«
»Ist Kat der mit der Brille und den dunklen Haaren?«
»Nein, Kat ist eine Frau.«
»Hm.«
Ich hörte ein Grollen und dachte an Donner, doch dann dröhnte es noch mal, unglaublich laut, und über den Hügeln im Norden glühte der Himmel in Orange.
»Das war knapp«, sagte ich.
Die Raumschiffe der Boov sausten nicht nur über uns hinweg, sondern leuchteten auch durch die Bäume wie Taschenlampen durch Spinnweben. Unwillkürlich zog ich den Kopf ein und beobachtete, wie sie auf das Feuergefecht und den Lärm am Himmel zuschossen.
»Komm«, sagte ich. »Ich will wissen, was da passiert.«
»Ich weiß schon, was da zu passiert«, sagte J.Lo.
»Dann sag’s mir.«
»Deshalb rasen die Raumschiffe der Boov immer Richtung Zelle«, sagte ich.
»Und zu zerstören sie, ehe sie unten ankommt«, ergänzte J.Lo. »Oders kurz dannsnach. Und danns das Gorg-Schiff zerstört das Boov-Schiff. Allens sehr effizient. Nur werden die Gorg irgendwann einen Telekloner einrichten und dann ist allens aus. Gorg überrennen die Planeten wie Ameisens auf einer Kaugummikugel. Mit ihrer Wütigkeit und den feuernden Gewehren zu zwingen sie die Boov zur Evakuierung – und danns frisst das Gorg-Schiff die Welt auf.«
»Na ja«, sagte ich. »Wir können es uns doch trotzdem ansehen. Vielleicht erfahren wir ja was.«
»Das ist zu gefährlichs.«
»Wegen der Gorg?«
»Wegens des Variablen Snarkschen Verteilers.«
»Wenn ich aufpasse, brauchen wir keine Bremsen«, sagte ich. »Es ist schließlich nicht so, als gäbe es Verkehr. Steig ein.«
»Es geht nicht nur um die Bremsen …«
»Schnapp dir Sau und komm«, sagte ich.
»Wir könnten
explorieren
!«, sagte J.Lo mit Panik in den Augen.
Ich sah ihn forschend an, um herauszufinden, was mit ihm los war.
»Ist ja gut«, sagte ich. »Wir sehen uns nur ein bisschen um.«
Eine Sekunde verging, doch dann stieg J.Lo mit Sau ein, schnallte sich an und umklammerte mit
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