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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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meine Meinung, sorry. Dideldidumm und Jerry Garcia findet mal wieder kein Ende auf seiner ewig gniedelnden Gitarre. Und setzt sich einen Schuss im Flugzeugklo. Flieger, grüß‘ mir die Sonne!
    Die Sonne, die über LA und über Frisco scheint. Ja, es duftete nach Wasser, Sand und Nacht. Das spürte sogar ich, der Vampir.
    Eva ging voran, Roggs folgte ihr und tapste hinterher.
    Sie hämmerte gegen die Tür und die Musik wurde leiser.
    Jemand riss die Tür auf, den ich im süßen Nebel kaum sehen konnte. Als sich der Cannabisrauch lichtete, stand dort ein fetter Mann in kurzer Hose, Hawaiihemd, mit krauser Brustbehaarung, hoher Stirn und glatten, zu einem Pferdeschwanz gekämmten Haaren. Er sah aus wie eine überdimensionierte Ausgabe von Denny de Vito.
    »Eve! Ich glaub’s nicht!«, tönte er und breitete seine Arme aus. »Und Peter Roggins, die alte Hundeschnauze!« Auch ihn drückte er an sich. Dann musterten seine kleinen Augen mich und er fing an zu grinsen. »Darian Morgus, der Superstar.« Er schüttelte mir mit erstaunlichem festem Griff die Hand. »Kommt rein, ihr Kreaturen der Nacht und sagt mir, welcher Track besser ist: Terrapin Station oder Dark Star ?«
    Eva kniff ihn in den Bauch. »Dark Star ist zu schräg.«
    »Ja, ja«, nickte er ergeben. »Und was meint unser Rockmusiker dazu?« Er musterte mich eindringlich.
    » It’s all over now vom Livealbum Closing of Winterland «, antwortete ich und er fing an zu lachen. »Kluge Antwort. So macht er sich nicht unbeliebt und tut wenigstens so, als möge er die Dead.«
    Auf dem Tisch stand ein Bong, offensichtlich soeben angeraucht.
    »Na ja, euch brauche ich nichts anzubieten. Also werde ich jetzt auch darauf verzichten. Macht keinen Spaß, der einzige Bekiffte zu sein.«
    Er räumte die Utensilien weg und entkorkte zwei Flaschen Bier. Eine reichte er Roggs und eine nahm er selbst. »Sorry, Blut habe ich grad nicht im Angebot.«
    Ich hatte in zweihundert Jahren noch nie einen Menschen kennengelernt, der so entspannt mit Vampiren umging. Er zeigte weder Angst noch Respekt. Was, wenn er sich versehentlich schnitt? Wenn er blutete und wir in diesem Moment vom Rausch überfallen würden?
    Man musste schon drei oder vier Tage gefastet haben, um seinen besten Freund zu töten. Das war mir jetzt klar. Vermutlich war der Mann Optimist.
    Roggs trank und rülpste. Der dicke Mann tat es ihm nach. »Setzt euch. Räumt die Kissen weg und fühlt euch wie zu Hause. Ich weiß, bei mir sieht es aus wie Kraut und Rüben, aber ohne Frau lässt es sich so schwerlich ordentlich leben.«
    Wir nahmen Platz und Eva sagte: »Darian will die Wahrheit wissen.«
    »Soll er, soll er«, nickte der dicke Mann. »Damit ich’s nicht vergesse, lieber Darian. Mein Name ist Viktor Letius.«
    »Eva sagte es schon«, gab ich zurück.
    Letius grummelte. »Okay. Zuerst frage ich mich, wie ihr auf Hangar IV entkommen konntet?«
    Eva tippte sich an die Stirn und blinzelte.
    »Na gut«, sagte Letius. »Nicht blöd, Okay, Baby. Und wer garantiert uns, dass dein Vater und seine Männer nicht in einer halben Stunde vor meiner Tür stehen?«
    »Er denkt, du lebst noch in New York. Niemand hat ihm verraten, dass du an Westküste gegangen bist«, sagte Roggs.
    »Dann wollen wir hoffen, dass dieses Geheimnis auch gehütet wurde. Wenn er mich findet, habe ich ein Problem, das vermutlich mein Letztes sein wird.«
    Eva zog ein Gesicht.
    Ich hatte alles beobachtet und platzte fast vor Neugierde. Doch ich erkannte, dass hier eigene Regeln galten, und versuchte, mich daran zu halten.
    Wer war dieser Mann und wer war Christopher, von dem Eva gesprochen hatte? Und von was hatte ich keine Ahnung und wusste es nicht? Dass sich dies hier um einen Test, um ein Experiment handelte, glaubte ich inzwischen nicht mehr.
    »Beim alten Bob, ich kann’s nicht glauben. Da sitzt ihr vor mir. Meine Eve und mein Roggs. Ihr müsst wissen, es gab Gerüchte. Darüber, dass Lockheed und seine Leute wieder angefangen haben. Es ließ ihnen keine Ruhe. Vor allen Dingen unser Rockstar ließ sie nicht mehr schlafen. Tagaus, tagein sahen sie, was aus ihm geworden war. Im Fernsehen, in den Zeitungen. Sie warteten ab. Und nun geht es wieder von vorne los. Bush ist weg, aber Obama ist genauso ein Mistkerl. Entweder er weiß, dass die Tests wieder begonnen haben oder er blickt im eigenen Haus nicht mehr durch. Wenn ihr mich fragt, er weiß es. Dafür starrt er viel zu schräg Richtung Ahmadinedschad. Er holt seine Soldaten aus dem Irak und

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