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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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wir sowieso werden wollen. Ich für meinen Teil will jedenfalls mit Pflanzen arbeiten! Außerdem, wer war es denn, der Selene erschaffen hat? Und von wem stammt all unsere Technologie? Was hätte es für einen Sinn, etwas zu bekämpfen, auf das man angewiesen ist? Das wäre, als würde man gegen Atemluft kämpfen.«
    »Denk nicht zu sehr darüber nach, sonst explodiert dir noch der Kopf. Denk lieber an die Prüfungen. Lass uns noch mal die Pod-Funktionen durchgehen …«
    Als sie schließlich eintrafen, waren Harry und Andrew bereits mit ihren Pflanzungen vom vorigen Nachmittag beschäftigt. Rachel verzog das Gesicht und flüsterte Ursula zu: »Natürlich – ausgerechnet die beiden machen vor den Räten eine gute Figur.« Der Regen hatte aufgehört, und im Wäldchen roch es frisch und sauber.
    »Aber immer doch!«, flüsterte Ursula zurück und deutete hinter vorgehaltener Hand, wo nur Rachel es sehen konnte, kriecherische kleine Küsschen an. Rachel musste ein Lachen unterdrücken.
    Ali winkte ihnen zu. Die zierliche Ratsfrau schien ganz aus Energie und fließender Bewegung zu bestehen, sie lehrte und korrigierte, und gelegentlich lachte sie dabei sogar. Die Kinder redeten niemals schlecht über Ali, selbst wenn sie sich über die Räte beklagten. Ali besaß ihren Respekt. Niemand gab je einem Ratsmitglied Widerworte, doch bei Ali gelang es Rachel manchmal sogar, sich ein klein wenig zu entspannen.
    Ali und Gabriel ähnelten einander vom Typ her, nur dass Ali dunklere Haare und Augen hatte, doch unter Alis lebhaften Augen wartete stets ein schnelles Lächeln. Sie wirkte wie eine kleine Energiekugel, die den größeren und ernsteren Chefterraformer umkreiste. In Alis Gegenwart fühlte sich Rachel unbeholfen; sie kam sich zu groß, zu mager und zu kantig vor.
    Als sie ihre Parzelle erreichten, zog Rachel scharf den Atem ein, und es gelang ihr kaum, einen Aufschrei zu unterdrücken, mit dem sie unweigerlich Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.
    Ihr Ameisenbaum war nicht mehr da!
    Wer immer den Baum hatte verschwinden lassen, er hatte danach den Boden geharkt. Es gab keine Fußabdrücke. Andrew oder Harry, dachte Rachel. Wahrscheinlich Andrew – er ist so gemein! Sie konnte die Lücke, die durch den Diebstahl entstanden war, deutlich erkennen – dort hätte der höchste Baum für ihr Blätterdach stehen sollen, wenn ihr kleiner Urwald einmal ausgewachsen wäre. Rachel kämpfte blinzelnd gegen die scharfen Tränen an, die mit der Wut in ihrem Bauch einhergingen. Wie hatte jemand das anstellen können, ohne erwischt zu werden? Sah der Rat denn nicht alles?
    Sie starrte wütend zu Andrew hinüber, der keinen Blick in ihre Richtung warf, sondern wie die personifizierte Unschuld dastand und lächelte, während er zusah, wie die anderen Schüler allmählich eintrudelten. Harry schenkte ihr ebenfalls keine Beachtung.
    Neun weitere Mondgeborene gesellten sich nach und nach zu der Gruppe. Vom Alter her lagen sie zwischen etwa zehn Standard-Erdenjahren und 15 wie im Falle von Rachel. Ali begrüßte alle mit Namen, immer begleitet von einem Lächeln, einer persönlichen Frage oder einer Berührung. Sie ging zwischen den winzigen Bäumen umher, beugte sich hinunter und berührte hier ein Blatt und dort einen Zweig, betrachtete aufmerksam die kleinen Erdhügelchen, die den Fuß jedes der dünnen Stämme umgaben, und bedachte sowohl gelungene Arbeiten als auch kleine Fehler mit einem Lächeln. Auf ihrem Weg benotete sie nacheinander jede Parzelle. Ursula und Harry bestanden beide ohne Notwendigkeit von Nachbesserungen. Nick musste eine lange Kritik über sich ergehen lassen, anschließend drei seiner Setzlinge ausgraben und sie an anderer Stelle wieder einpflanzen.
    Rachel bekam mit, wie Andrew Nick zuflüsterte: »Zu schade, dass du es nicht beim ersten Mal richtig hingekriegt hast.« Sie öffnete den Mund, um Andrew anzufauchen, doch Gabriel brachte sie mit einem ernsten Blick von der anderen Seite des Wegs aus zum verstummen. Nun, wenigstens ihm war die Sache nicht entgangen.
    Ali betrachtete lange Zeit die Bäume in Rachels Parzelle. Sie stellte Rachel keine einzige Frage, doch Rachel wusste, dass Ali die große Lücke in der sorgfältig geplanten Ausgewogenheit ihrer Parzelle einfach nicht entgehen konnte. Rachel biss sich auf die Unterlippe, um nicht mit irgendetwas herauszuplatzen. Ali nickte nur lächelnd und ging weiter.
    Wie hatte Rachel abgeschnitten? Gefiel Ali ihre Arbeit?
    Andrews Parzelle erhielt einen kurzen

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