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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Drexell war tatsächlich einen Schritt näher gekommen. Chip Moseley staunte, war aber auch
     wütend. Ob ihn die Information schockierte oder vielmehr die Tatsache, dass ich sie laut ausgesprochen hatte, wusste ich nicht.
     Aber egal, was in den Männern vorging – für Mariah war es zu spät. Ich wandte den Blick ab und betrat das Grab rechts davon,
     jenes, weswegen ich gekommen war. Es war ein besonders breites Doppelgrab und besaß den größten Grabstein von allen. Richard
     Joyces Frau war zehn Jahre vor ihm gestorben. Sie hatte Cindilynn geheißen, und ich fand heraus, dass sie an Brustkrebs gestorben
     war. Ich erwähnte das und sah, dass sich Kate und Lizzie anblickten und nickten. Ich betrat den Bereich daneben, den von Rich
     Joyce. Er war vor acht Jahren gestorben,kurz nach seiner Pflegerin. Ich legte den Kopf schräg, während ich Richards Gebeinen zuhörte.
    Er hatte etwas Unerwartetes gesehen, soviel wurde mir klar. Aber ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich begriff, dass er
     mit dem Jeep angehalten hatte und ausgestiegen war, weil er einen Bekannten getroffen hatte.
    Ich hatte kein Bild von dieser Person vor Augen. Es ist nicht so, als sähe ich einen Film. Ich versetze mich eher für einen
     kurzen Augenblick in die Person des Verstorbenen hinein, denke, was sie gedacht, fühle, was sie in den letzten Sekunden ihres
     Lebens gefühlt hat. So erfuhr ich von Rich Joyce, dass er angehalten hatte, weil er jemanden entdeckt hatte. Ich durchlief
     allerdings nicht den Prozess des Wiedererkennens und traf auch nicht die Entscheidung, anzuhalten. Als Rich Joyce stellte
     ich den Motor ab und stieg aus, als die Schlange angeflogen kam. Die Klapperschlange, die mich (Rich Joyce) dermaßen erschreckte,
     dass mein (sein) Herz stehen blieb.
Mir ist so heiß, kein Wasser, ich komme nicht an mein Handy, oh mein Gott, so sterben zu müssen!
Danach wurde alles schwarz. Um klarer zu sehen, was nur ich sehen konnte, schloss ich die Augen und erzählte, was geschah.
    Als ich die Augen wieder aufmachte, starrte mich die vierköpfige Joyce-Truppe an, als zeigte ich die Wundmale Jesu. Manchmal
     reagieren die Leute so, obwohl sie mich doch extra dafür engagiert haben.
    Ich jage den Leuten Angst ein, fasziniere sie (wenn auch nicht immer auf eine gesunde Art und Weise) oder beides. Das mit
     der Faszination schien sich allerdings heute in Grenzen zu halten: Lizzies Freund Chip sah mich an, als trüge ich eine Zwangsjacke,
     und den drei Joyces stand der Mund offen. Alle schwiegen.
    »Jetzt wissen Sie also Bescheid«, sagte ich knapp.
    »Das können Sie genauso gut erfunden haben«, wandteLizzie ein. »Es war jemand bei ihm? Wie denn das? Niemand hat etwas dergleichen erwähnt. Wollen Sie etwa behaupten, dass jemand
     eine Klapperschlange nach Granddaddy geworfen hat, der daraufhin einen Herzinfarkt bekam? Und dass dieser Jemand anschließend
     einfach ging? Und wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass Mariah ein Baby hatte? Ich habe Sie nicht engagiert, damit Sie
     mich anlügen!«
    Jetzt wurde ich langsam wirklich sauer. Ich atmete tief durch. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Tolliver schon auf dem Weg
     zu mir war, er wirkte alarmiert. Chip Moseley dagegen hatte sich zum Jeep zurückgezogen und stützte sich schmerzgekrümmt darauf
     ab. Ich begriff, dass es ihm gar nicht gefallen würde, wenn ich die Aufmerksamkeit darauf lenkte.
    »Sie haben mich genau hierfür angeheuert«, sagte ich und hob die Hände. »Da lässt sich nichts nachweisen, nicht einmal, wenn
     Sie Ihren Großvater obduzieren lassen würden. Aber ich habe Sie vorgewarnt, dass genau das passieren kann. Die Sache mit Mariah
     Parish dagegen können Sie selbstverständlich überprüfen, wenn Sie mir tatsächlich misstrauen. Es müsste eine Geburtsurkunde
     oder andere Unterlagen geben.«
    »Stimmt«, sagte Lizzie schon ein gutes Stück nachdenklicher und weitaus weniger aufgebracht. »Aber mal abgesehen davon, was
     mit Mariahs Baby passiert ist, falls sie denn wirklich eines hatte, wird mir ganz schlecht bei dem Gedanken, dass jemand meinem
     Großvater so etwas antun konnte. Vorausgesetzt, Sie sagen wirklich die Wahrheit.«
    »Sie können mir glauben oder auch nicht, das liegt ganz bei Ihnen. Wussten Sie von seiner Herzschwäche?«
    »Nicht direkt, denn er ging nur selten zum Arzt. Aber er hatte bereits einen Infarkt hinter sich. Und nachdem er sich das
     letzte Mal durchchecken ließ, wirkte er besorgt.« Das warihr seit dem Tod ihres

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