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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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getan?“, fragte er schließlich, die eleganten Züge ganz grau vor Müdigkeit. Lässig warf er den Mantel über die Sofalehne, als wolle er sich gleich dazusetzen und die Tageszeitung aufschlagen. Leider zog er stattdessen einen langen, dünnen Schal aus der Manteltasche.
    „Ach, tragen Sie so einen jetzt immer bei sich? Für den Fall, dass Sie jemanden umbringen müssen?“ Die Worte waren mir aus dem Mund geschlüpft, ehe mein Hirn sie zurückpfeifen konnte.
    „Tonia Lee war ein Stück Dreck, Roe“, sagte Farrell mit kalter Stimme. „Aber sie war schlau genug, hier in meinem Haus Dinge zu finden, die sie nicht hätte entdecken dürfen. Das hat sie für sich behalten, im Austausch für ein paar reichlich exotische Schäferstündchen. Sie liebte ungewöhnliche Orte und ließ sich gern fesseln. Aber irgendwann hatte ich es so satt, ihr zu Gefallen zu sein.“ Ich stellte mir vor, wie Farrell am Fußende des Bettes im Andertonschlafzimmer saß und mit Tonia Lee sprach, während er methodisch ihre Kleider zu Dreiecken zusammenlegte – und die ganze Zeit hatte Tonia Lee gewusst, dass sie gleich sterben würde. „Ein Stück Dreck“, wiederholte Farrell.
    Damit wollte er Tonia Lee nicht etwa einer bestimmten sozialen Schicht zuordnen, es sollte auch keine Einschätzung ihres Charakters sein. Indem er sie als Dreck bezeichnete, sprach er Tonia Lee das Menschsein ab, wertete sie als bedeutungslos, vergleichbar mit einem Maulwurf, dessen Hügel seinen makellosen Rasen entstellten. Nur vom Zuhören allein wurde mir schlecht.
    „Was ist mit Idella?“, fragte ich fast gegen meinen Willen.
    „Nachdem ich sie zu einem ersten Treffen bewegt hatte, war sie so was von schnell ins Bett zu bekommen! Eigentlich hatte sie Skrupel, mit einem Mann meines Rufes auszugehen, aber ich konnte ihr diese Vorbehalte nehmen, worüber ich letztlich herzlich froh war. Als ich sie brauchte, um den Schlüssel zurückzuhängen, fiel es mir leicht, sie dazu zu überreden. Ich sagte einfach, die Polizei dürfe nicht wissen, dass ich im Andertonhaus gewesen war und Tonia Lees Leiche gesehen hatte, das würde mir das Geschäft ruinieren. Außerdem erzählte ich ihr, ich sei nur im Andertonhaus gewesen, weil ein anonymer Anrufer behauptet hätte, Idella läge dort und sei schwer verletzt. Wie konnte sie sich da weigern, mir zu helfen?“ Farrell zog hämisch die Brauen hoch. „Für sie war die Sache klar: Jemand wollte mir den Mord an Tonia Lee in die Schuhe schieben. Jemand, der wusste, dass ich auf der Stelle herbeieilen würde, um sie, Idella zu retten – wie romantisch! Bockig wurde sie erst, als sie Zeit gehabt hatte, in Ruhe nachzudenken. Sie ahnte etwas, die Geschichte kam ihr nicht mehr so plausibel vor. Sie hatte Angst vor dem Leben als einsame Frau, Angst, immer allein zu bleiben. Aber auf einmal hatte sie noch mehr Angst vor mir“, sagte der Mann, den es glücklich machte, allein zu leben. Der am liebsten allein war, da er sich selbst so gut leiden konnte.
    „Was ist mit mir?“
    „Sie sind anders.“ Franklin zuckte die Achseln. „Aber jetzt wissen Sie von mir, und niemand sonst ahnt etwas. Niemand hegt einen Verdacht. Warum mussten Sie das tun? Warum mussten Sie hier einbrechen?“
    „Warum mussten Sie nach Hause kommen? Ich hatte gedacht, Sie wären die ganze Nacht beschäftigt.“
    „Mit Dorothy?“ Er dachte wirklich einen Augenblick lang über dieses Thema nach. „Wissen Sie was?“, sagte er schließlich langsam. „Sie war mir einfach nicht die Mühe wert.“
    Als er einen Schritt näherkam, warf ich einen hektischen Blick Richtung Haustür. Zwischen mir und der Hintertür stand Farrell. Die Haustür war verschlossen und mit einem ähnlichen Riegel gesichert wie die Hintertür. Einen Ausweg gab es da nicht: Ich würde Sekunden brauchen, um bis zur Tür zu kommen, weitere Sekunden gingen bestimmt mit dem Kampf um den Riegel verloren. Links von mir befand sich eine verschlossene Tür, hinter der sich ein Garderobenschrank verbergen mochte. Was wusste ich denn? Ja, wahrscheinlich ein Garderobenschrank, denn direkt neben der Tür stand ein reich verzierter Schirmständer mit einem großen, altmodischen Regenschirm darin.
    „Ich musste hierherkommen.“ Ganz langsam schob ich mich nach links, um die eine Sofaecke herum, befahl Franklin mit all meinen Sinnen, sich auf mein Gesicht zu konzentrieren und nur nicht meine Füße zu beachten. „Morgen will die Polizei sich Martin vorknöpfen.“
    „Martin – ach ja, der neue

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