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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wie das defekte Bild eines alten Schwarzweißfernsehers, immer häufiger war in mir einen Sekundenbruchteil lang alles nur dunkel. Irgendwann rutschte meine Hand von Farrells Ohr und sank zu Boden. Meine Finger landeten auf einem rauen Klumpen. Meinem Souvenirstein. Ein letztes Mal gelang es mir, Kraft zu mobilisieren. Ich zwang meine Finger, sich um den Stein zu legen, hob ihn hoch und schlug ihn Franklin Farrell seitlich an den Kopf, wo er mit einem dumpfen, ekelerregenden Geräusch landete.
    Sofort wurde die Last, die auf mir lag, schlaff. Es folgten ein paar seltsam friedliche Augenblicke der Laut- und Reglosigkeit, friedlich vor allem deswegen, weil ich endlich aufgehört hatte, Angst zu haben. Nach einer Weile meinte ich, Geräusche zu hören. Sprach da jemand mit mir?
    „Loslassen!“, drängte eine warme Stimme verschwommen.
    Was denn? Mein Leben? Klammerte ich mich mit letzter Kraft an mein Leben und sollte loslassen? Ich wollte doch aber leben.
    „Lass den Stein los.“
    Dieser Stimme durfte ich vertrauen. Ich ließ den Stein los, wobei ich aufstöhnte, als die Anspannung aus meinen verkrampften Fingern wich.
    Von irgendwoher hörte ich weitere Geräusche, irgendetwas wurde über meinen Körper geschleift: Franklin Farrells Kopf, während man seinen Körper von mir herunterzog. Ich versuchte, genauer hinzusehen, aber mehr als ein verschwommenes Bild wollten mir meine Augen nicht liefern.
    „Ich kann nichts sehen“, flüsterte ich.
    „Ich bin es, Roe, Martin. Bleib ganz still liegen.“
    Das bekam ich hin.
    „Ich rufe in der Klinik an.“ Schritte entfernten sich. Kehrten irgendwann zurück. Nach wie vor blieb alles um mich herum unscharf und vage.
    „Habe ich ihn schwer verletzt?“ Meine Lippen waren geschwollen und schmerzten, überhaupt tat mir jetzt, wo der Adrenalinstoß verrauscht war, so ziemlich alles weh.
    Über mir ein halberstickter Laut. „Den Krankenwagen habe ich für dich gerufen, nicht für ihn!“
    „Warum kann ich nichts sehen, Martin?“
    „Er hat dir die Brille zerbrochen, du hast Schnittwunden von den Brillengläsern im Gesicht. Vielleicht ist deine Nase gebrochen, vielleicht auch der eine Arm.“
    „Oh. Sind die Augen in Ordnung?“
    „Gut möglich, dass sie wieder in Ordnung kommen, wenn die Schwellung abklingt.“
    „Habe … ich … ihn … umgebracht?“ Ich hatte Probleme, die Worte deutlich auszusprechen.
    „Weiß ich nicht. Ist mir egal.“
    „Zäher Bursche, was“, nuschelte ich.
    „Zähe Frau!“ Das zumindest hatte ich verstanden, und ich hätte liebend gern verächtlich geschnaubt, hätte nicht mein Gesicht so elendiglich wehgetan.
    „Tut weh, Martin.“ Ich versuchte, nicht allzu jämmerlich zu klingen.
    „Schlaf ein“, riet er mir.
    Das wiederum fiel mir überraschend leicht.

KAPITEL SECHZEHN
     
     
    Gummisohlen auf Fliesen. Klappernde Tabletts auf einem Metallrollwagen. Eine Ansage über Lautsprecher.
    Krankenhausgeräusche. Ich drehte den Kopf.
    „Du lässt dir das zur Gewohnheit werden, Aurora“, sagte meine Mutter mit strenger Stimme. „Ich wünsche nie mehr mitten in der Nacht aus dem Bett geholt zu werden, weil meine Tochter gerade zusammengeschlagen im Krankenhaus eingeliefert wurde!“
    „Ich mach’s nie wieder, das verspreche ich dir“, flüsterte ich unter erheblichen Schmerzen.
    „Für eine Bibliothekarin bist du …“ Danach konnte ich ihre Stimme nicht mehr hören. Als ich wieder bei mir war, sprach Mutter immer noch. „John und ich sind nicht mehr so jung wie früher. Wir brauchen unseren Schlaf. Wenn du dich also künftig bitte bei Tage zusammenschlagen lassen könntest?“ Mutter tobte sich verbal aus, weil das die einzige Möglichkeit war, wie eine Dame sich überhaupt austoben durfte.
    „Mutter? Hat es mich schlimm erwischt?“
    „Dir wird es noch eine Weile relativ schlecht gehen, aber nein: Dauerhafter Schaden ist nicht entstanden. Möglicherweise bleiben dir um die Augen Narben von den Schnittwunden durch die Brillengläser, aber die müssten auch wieder verblassen. Ich habe heute morgen Dr. Sheppard angerufen und dir eine neue Brille bestellt. Sie wussten aus ihren Unterlagen noch, welches Gestell du letztes Mal gewählt hast, die neue Brille wird also einfach eine Reproduktion der alten. Er hat versprochen, sie noch heute zu liefern. Zu deinen Verletzungen: Am linken Arm  sind Muskeln und Sehnen gezerrt, aber die Knochen sind heil. Bei deiner Nase leider nicht, die ist gebrochen. Deine Lippen sind aufgesprungen und

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