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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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»Jenks?«, meinte sie, als sie sich in Bewegung setzten.
    »Schaff deinen Pixiearsch in den Flur.«
    Er warf mir ein schiefes Grinsen zu, dann brummte er aus dem Raum, wobei er Kreise um Ivy und Glenn zog. Die Tür fiel leise zu, und die Stimmen verstummten.
    Ich machte mich daran, nach unten zu rutschen, um das Ganze so einfach wie möglich zu gestalten, hielt aber inne, als Dr. Mape Glenns Stuhl nach hinten zog und sich setzte. Sie be-
    äugte mich schweigend. Plötzlich fühlte ich mich wie ein Käfer auf einer Nadel. Sie sagte nichts, und schließlich fragte ich zögernd: »Sie werden ihn doch rausnehmen, oder?«
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    Die Frau seufzte und setzte sich bequemer hin. »Ich wollte mit Ihnen reden, und das war der einfachste Weg, alle aus dem Zimmer zu bekommen.«
    Mir gefiel dieser Anfang gar nicht, und ein Hauch Furcht breitete sich in mir aus und hinterließ eine besorgte Gänsehaut.
    »Ich habe die ersten fünfzehn Jahre meines Lebens in Krankenhäusern verbracht, Dr. Mape«, sagte ich geradeheraus und setzte mich wieder auf. »Ich habe öfter gehört, dass ich sterben werde, als ich Stiefel gekauft habe, und ich habe eine Menge Stiefel. Es gibt nichts, was sie sagen können, das mich aus dem Gleichgewicht bringen wird.« Das war eine Lüge, aber es klang gut.
    »Sie haben das Rosewood-Syndrom überlebt«, sagte sie und blätterte in meiner Akte. Ich versteifte mich, als sie nach meinem Handgelenk griff und sich das Dämonenmal ansah. »Vielleicht ist das der Grund, warum das Banshee-Kind sie nicht umgebracht hat.«
    Redet sie über meine Blutkrankheit oder mein Dämonenmal? Nervös zog ich meinen Arm aus ihrem Griff. Egal, was es war, es machte mich zu etwas Besonderem, und zwar nicht auf die gute Art. »Sie glauben, meine Aura schmeckt schlecht?«
    Dr. Mape schaute auf meine Hände, und ich wollte sie verstecken. »Ich kann es nicht wissen«, meinte sie. »Nach dem, was mir gesagt wurde, haben Auren keinen Geschmack. Ich weiß allerdings, dass ein Banshee-Kind auch noch nimmt, wenn es schon längst satt ist, und dass das mehr als genug ist, um das Opfer umzubringen. Sie und Mr. Glenn haben viel Glück gehabt, dass sie noch leben. Ms. Harbor sorgt dafür, dass ihr Kind gut genährt ist.«
    Gut genährt, dass ich nicht lache. Sie hat mich fast umgebracht.
    Dr. Mape lehnte sich zurück und schaute aus dem Fenster auf den anderen Flügel. »Sie sollte gelobt werden, weil sie ein Kind bis zu dem Alter aufzieht, wo es vernünftig denken kann, 253

    und nicht wie ein Tier gejagt werden, wenn ein Unfall passiert.
    Wussten Sie, dass, bis eine Banshee das fünfte Lebensjahr erreicht, jeder, der sie berührt, als Nahrungsquelle gesehen wird?
    Selbst ihr eigener menschlicher Vater?«
    »Ist das so?«, fragte ich und dachte daran, dass Remus sie gehalten hatte, ohne dass auch nur ein Fitzelchen seiner Aura genommen worden war, während jeder um ihn herum langsam angezapft wurde. »Vergeben Sie mir, wenn mir aufgrund ihrer Schwierigkeiten nicht das Herz vor Rührung überquillt. Diese Frau hat mir Holly gegeben, in dem Wissen, dass sie mich umbringen würde. Dieses Kind hat fast Glenn getötet. Mia selbst hat Leute getötet, auch wenn man es ihr noch nicht nachgewie-sen hat. Ich bin ja sehr fürs Überleben, aber ich töte keine Leute, um das zu schaffen.«
    Dr. Mape sah mich gelassen an. »Natürlich fühle ich mit Ihnen und Mr. Glenn, aber meistens nehmen Banshees nur den Abschaum einer Gesellschaft. Ich habe viel Schlimmeres gesehen, was Menschen Menschen angetan hatten, und was Mia getan hat, diente ihrem Überleben.«
    »Wer beurteilt das?«, fragte ich rotzig, dann zwang ich mich dazu, mich zu entspannen. Das war die Frau, die mir mein Attest geben würde.
    Wieder blieb Dr. Mape ungerührt. Sie lehnte sich vor, um einen Ellbogen auf ihr Knie zu stützen, damit sie mich besser betrachten konnte. »Meine Frage ist, warum Sie erheblich weniger Schaden davongetragen haben als Mr. Glenn. Menschen und Hexen haben dieselbe Aurendicke.«
    »Sie wissen alles über uns, hm?« Dann biss ich mir auf die Zunge. Sie ist nicht der Feind. Sie ist nicht der Feind.
    »Allerdings. Deswegen habe ich Sie als Patientin angenommen.« Sie zögerte, dann fügte sie hinzu: »Es tut mir leid, Ms.
    Morgan. Auf der Hexenstation will man Sie wegen Ihrer Dämonennarben nicht mehr aufnehmen. Ich bin alles, was Sie noch haben.«
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    Ich starrte sie an. Entschuldigung? Sie wollten mich wegen meiner Dämonennarben nicht behandeln? Was hatten meine

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