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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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sich neben mich setzte, mir das Buch aus der Hand nahm und es auf-schlug. Wie konnte er nicht gemerkt haben, dass die Zauber nutzlos waren?
    »Wonach suchen wir?«, fragte er fröhlich, dann schaute er überrascht auf seine Hand, weil sie wahrscheinlich angefangen hatte zu kribbeln.
    »Einen Zauber, der meine Aura beschützt«, erklärte ich.
    »Äh, und das, was du da hast, ist ein Dämonentext.«
    Marshal blinzelte und versteifte sich, als ihm klarwurde, was er da aufgeschlagen hatte. »Deswegen hast du sie hier oben«, sagte er, während er auf das Buch schaute, und ich nickte.
    Sehr zu meiner Überraschung gab er mir das Buch nicht zu-rück, sondern blätterte weiter, weil seine Neugier einfach zu stark war. »Du brauchst keinen Zauber, um deiner Aura zu helfen«, sagte er. »Was du brauchst, ist eine Massage.«
    Meine Schultern entspannten sich. Froh, dass er nicht schreiend aus dem Raum lief, murmelte ich: »Eine Massage?«
    »Ganzkörper, vom Kopf bis zu den Zehen«, sagte er und zuckte zusammen, als er umblätterte und auf einen Fluch stieß, durch den man mit einem einzigen Ton eine ganze Armee vernichten konnte. »Glaubst du wirklich, dass das funktioniert?«
    »Wenn man es richtig macht, sicher.« Ich streckte den Arm aus, holte mir ein Universitätsbuch und schlug das Inhaltsverzeichnis auf. Meine Finger waren kalt, und ich pustete darauf.
    »Und eine Massage macht alles besser, hm?«
    Marshal lachte leise und blätterte eine weitere vergilbte Seite um. »Wenn man es richtig macht, sicher.« Ich schaute hoch und sah, dass er lächelte. »Pfadfinderehrenwort. Eine Massage 368

    stimuliert das Verdauungssystem und gleicht den Schlafrhythmus aus. Das ist die Zeit, in der deine Aura sich wieder auffüllt. Lass dich massieren, und deine Aura wird stärker.«
    Ich beäugte ihn, um herauszufinden, ob er mich auf den Arm nahm oder nicht. »Wirklich?«
    »Jau.« Seine selbstsichere Ausstrahlung bröckelte ein wenig, als er den nächsten Fluch sah, durch den man einen Wind her-vorrief, der stark genug war, Gebäude umzuwerfen. Er schaute zu mir, dann wieder auf den Fluch. »Äh, Rachel?«, stammelte er.
    »Was?«, fragte ich, und meine Warnsignale sprangen an. Ich war keine schwarze Hexe, verdammt nochmal.
    »Das hier ist ziemlich furchteinflößendes Zeug«, sagte er mit gerunzelter Stirn. Ich lachte, legte das Universitätsbuch auf den Boden und zog den Dämonentext wieder auf meinen Schoß.
    »Deswegen mache ich das ja auch nicht.« Ich war dankbar, dass er mich nicht für böse hielt, nur weil ich ein Buch besaß, in dem stand, wie man einen Fluch winden konnte, der die schwarze Pest auslöste.
    Er gab ein undefinierbares Geräusch von sich und rutschte näher, damit er über meine Schulter mitlesen konnte. »Also, auch wenn ich damit riskiere, alte Wunden aufzureißen, was hat Robbie davon gehalten, dass du im Krankenhaus warst?«
    Ich blätterte um und wurde bleich. WIE MAN WOLFS-SCHWANGERSCHAFTEN IN MENSCHEN ER-
    ZEUGT. Verdammt, ich wusste nicht, dass ich das in meiner Bibliothek habe . »Ähm«, stammelte ich und blätterte schnell um. »Robbie meinte, es wäre ja nichts anderes zu erwarten gewesen, und ich solle endlich damit aufhören, gefährliche Dinge zu tun, weil ich Mom damit aufregen würde. Er ist es, der sich aufregt. Nicht sie.«
    »Das ist ungefähr das, was ich erwartet hatte.« Marshal lehnte sich an mich und blätterte um. Ich atmete tief ein und genoss sowohl die zusätzliche Körperwärme als auch den schweren 369

    Geruch nach Rotholz. Er hatte in letzter Zeit gezaubert, und ich fragte mich, ob er ein Wärmeamulett trug, das ihn vor dem Zittern bewahrte.
    »Ich mag deinen Bruder«, sagte er, ohne zu merken, dass ich seinen Duft tief einatmete. »Aber es ärgert mich, zu sehen, wie er dich behandelt. Als wärst du noch dasselbe Kind, wie zu der Zeit, als er gegangen ist. Mein älterer Bruder macht das mit mir auch. Bringt mich dazu, ihn schlagen zu wollen.«
    »Mmmm.« Ich ließ unsere Körper ein bisschen näher anei-nanderrutschen und fand es irgendwie verdächtig, dass er genau die richtigen Sachen sagte. »Robbie ist ausgezogen, als ich dreizehn war. Er hatte keine Gelegenheit, mich als Erwachsene zu sehen.« Unsere Arme berührten sich, als ich umblätterte, aber er schien es nicht zu bemerken. »Und dann gehe ich hin und lande in der einen Woche, in der er uns besucht, im Krankenhaus. Richtig gut, hm?«
    Marshal lachte, dann schaute er wieder auf den Text, der beschrieb, wie man

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