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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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mehr Kinder bekommen wollten. Zeug in der Garage, das sie nicht im Haus haben wollten, bei dem sie aber auch nicht riskieren konnten, es wegzuwerfen.
    Ich ging nicht mehr davon aus, dass Mr. und Mrs. Tilson die Leute waren, die hier lebten. Das war ein anderes Paar, und die konnten nicht riskieren, einen Krankenwagen zu rufen, also waren sie geflohen.
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    Ich zitterte und die Erschütterung erreichte sogar meine Fingerspitzen. »I-i-i-i-vy-y-y-y-y!«, schrie ich. »Ivy! Komm und schau dir das an!«
    Ich lauschte in die Stille. Sie kam nicht. Genervt stand ich mit dem Buch in der Hand auf. Meine Knie waren von der Kälte steif, und ich fiel fast hin. Ich fing mich gerade noch, als Ivy ihren Kopf durch die Tür streckte.
    »Was gefunden?«, fragte sie mit Belustigung in den dunklen Augen.
    Nicht »Bist du noch da?« oder »Ich dachte, du bist weg?«, sondern »Was gefunden?«. Und ihre Belustigung bezog sich nicht auf mich, sondern auf Edden, der jetzt hinter ihr auftauchte.
    Ich lächelte und sagte ihr damit, dass ich in der Tat etwas gefunden hatte. »Glenn wurde nicht von Mr. Tilson zusammengeschlagen«, sagte ich selbstgefällig.
    »Rachel …«, setzte Edden an. Ich hielt triumphierend das Jahrbuch hoch und ging auf ihn zu.
    »Hast du die Fingerabdrücke schon zurückbekommen?«, fragte ich.
    »Nein. Es wird fast eine Woche dauern …«
    »Stell sicher, dass sie auch alle bekannten Inderlander-Verbrecher überprüfen«, sagte ich und streckte ihm das Buch entgegen, aber es war Ivy, die es nahm. »Du wirst feststellen, dass sie nicht zu Mr. Tilson passen, wenn er überhaupt in den Akten ist. Ich glaube, die Tilsons sind tot, und wer auch immer hier lebt, hat sich ihre Namen genauso angeeignet wie ihr Leben.«

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5
    »Danke, Alex!«, rief ich und winkte dem FIB-Officer hinterher, als er langsam über die schattige, verschneite Straße davonfuhr, während ich auf dem Gehweg vor unserer Kirche stand. Ivy war schon halb zur Tür, begierig, in ihr eigenes Re-vier zu kommen, wo sie eiserne Regeln für die Bewältigung des Lebens hatte. Sie war auf dem ganzen Heimweg still gewesen, und ich ging nicht davon aus, dass es etwas damit zu tun hatte, dass wir uns hatten fahren lassen müssen, weil ich zu viel Angst hatte, meine Autotür zu öffnen, um zu schauen, ob der Wagen explodierte.
    Alex’ Bremslichter leuchteten nur kurz auf, als er ein Stopp-zeichen am Ende der Straße überfuhr, und ich wandte mich ab.
    Die Kirche, in der Ivy, Jenks und ich lebten, war erleuchtet und wirkte heiter, weil die Farben der Buntglasfenster in einem großartigen Wirbel auf den unberührten Schnee fielen. Ich musterte das Dach, um Bis, unseren ansässigen Gargoyle, zu entdecken, sah aber außer den weißen Wolken meines Atems nichts. Die Kirche sah hübsch aus mit den Weihnachts- und Sonnenwenddekorationen aus Girlanden und fröhlichen Schlei-fen, und ich lächelte. Ich war froh, in einem so einzigartigen Gebäude zu wohnen.
    Diesen Herbst hatte Jenks endlich die Strahler anbringen lassen, die den Kirchturm erleuchteten, und sie verstärkten die Schönheit noch. Das Gebäude war seit Jahren nicht als Kirche genutzt worden, aber sie war geweiht - wieder. Ivy hatte die Kirche ursprünglich als Sitz unserer Firma gewählt, um ihre untote Mutter auf die Palme zu treiben, und selbst als sich die Gelegenheit bot, waren wir nie in ein professionelleres Am-biente umgezogen. Ich fühlte mich hier sicher. Und Ivy auch.
    Und Jenks brauchte den Garten hinter dem Haus, um seine fast vier Dutzend Kinder zu füttern.
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    »Beeil dich, Rachel«, beschwerte sich Jenks unter meiner Mütze. »Mir hängen schon Eiszapfen an den Eiern.«
    Mit einem Grinsen folgte ich Ivy zur abgetretenen Eingangs-treppe. Jenks war auf der Heimfahrt auch still gewesen, und ich wäre fast bereit gewesen, herauszufinden, was am neunten Tag von Weihnachten geschehen war, nur damit ich nicht allein das Gespräch mit Alex bestreiten musste. Ich hätte nicht sagen können, ob meine Mitbewohner - besonders Ivy - nachdenklich waren oder einfach nur wütend.
    Vielleicht dachte sie, ich hätte sie vorgeführt, als ich herausgefunden hatte, dass die Tilsons Hochstapler waren. Oder vielleicht war sie durcheinander, weil ich wollte, dass sie zu Kistens Boot rausfuhr. Sie hatte ihn auch geliebt. Hatte ihn tiefer geliebt als ich und länger. Ich hätte gedacht, dass sie scharf war auf die Chance, seinen Mörder zu finden und damit auch den Vampir, der mich in ein verdammtes Spielzeug

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