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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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hatte verwandeln wollen.
    Ivys Schritte verstummten auf den gestreuten Stufen, und ich hob den Kopf, als sie leise fluchte. Ich folgte ihrem Blick zu unserem Firmenschild über der Tür. »Verdammt bis zum Wandel und zurück«, flüsterte ich, als ich das mit Spray geschriebene Schwarze He und ein halbes x sah, das sich nach unten zog und auf die schweren eichenen Doppeltüren getropft hatte.
    »Was ist los?«, schrie Jenks, der nichts sehen konnte, und zog an meinen Haaren.
    »Jemand hat das Schild neu gestaltet«, sagte Ivy vage, aber ich merkte, dass sie wütend war. »Wir müssen Lichter anlassen«, murmelte sie, riss die Tür auf und ging hinein.
    »Lichter?«, rief ich. »Wir sind bereits erleuchtet wie … eine Kirche!«
    Ivy war drinnen, und ich stand mit in die Hüfte gestemmten Händen da und wurde immer wütender. Es war ein Angriff auf 88

    mich, und ich fühlte ihn nach der leichten Feindseligkeit des FIB am Tatort bis ins Mark. Hurensohn.
    »Bis!«, schrie ich, schaute nach oben und fragte mich, wo der kleine Kerl war. »Bist du hier draußen?«
    »Rache«, sagte Jenks und zog wieder an meinen Haaren.
    »Ich muss nach Matalina und den Kindern schauen.«
    »’tschuldigung«, murmelte ich, ging in die Kirche und schlug die Tür zu. Wütend ließ ich den Verschlussriegel nach unten fallen, obwohl wir eigentlich bis Mitternacht offen hatten. Meine Mütze hob sich leicht, und Jenks schoss in den Altarraum davon. Ich nahm die Mütze langsam ab und hängte sie auf den Haken. Meine Laune besserte sich etwas, als ich den hochfrequenten Begrüßungschor von seinen Kindern hörte.
    Das letzte Mal hatte es mich vier Stunden gekostet, die Farbe von dem Messingschild zu entfernen. Wo zur Hölle war Bis?
    Ich hoffte, dass es ihm gutging. Die »Künstler« waren offensichtlich unterbrochen worden.
    Vielleicht sollte ich das Schild bezaubern , dachte ich, aber ich glaubte nicht, dass es einen Zauber gab, der Metall unempfindlich gegen Farbe machte. Ich könnte einen Zauber darauf legen, sodass jeder, der es berührte, Akne bekam, aber das wä-re illegal. Und egal, was das Graffiti sagte, ich war eine weiße Hexe, verdammt nochmal.
    Die Wärme der Kirche durchdrang mich, als ich meinen Mantel aufhängte. Jenseits des dunklen Foyers stand mein Schreibtisch, im hinteren Teil des Raumes, wo einmal der Altar gestanden hatte. Der eichene Rollschreibtisch war im Moment mit Pflanzen bedeckt und diente Jenks und seiner Familie als Winterdomizil. Das war sicherer als im Baumstumpf im Garten zu überwintern, und nachdem ich meinen Schreibtisch so gut wie nie benutzte, ging es eigentlich nur darum, zu ertragen, dass Pixiemädchen mit meinem Schminkzeug spielten oder aus den Haaren in meiner Bürste Hängematten bastelten.
    89

    Gegenüber vom Schreibtisch stand eine lockere Anordnung von Möbeln um einen niedrigen Couchtisch. Es gab einen Fernseher und eine Anlage, aber es war mehr ein Ort, an dem man mit Klienten reden konnte als ein wirkliches Wohnzimmer. Unsere untoten Kunden mussten um die Kirche herumge-hen, um zum nicht geweihten Teil unserer Kirche in unser privates Wohnzimmer zu kommen. Dort stand Ivys Weihnachtsbaum, mit einem letzten Geschenk darunter. Nachdem ich bei dem Versuch, Tom festzunehmen, Davids Mantel ruiniert hatte, hatte ich ihm einen neuen besorgt. Er war momentan mit den Damen auf den Bahamas, bei einer Versicherungsschu-lung.
    In einer der vorderen Ecken des Altarraums - von meiner momentanen Position aus nicht zu sehen - stand Ivys Stutzflü-gel. Gegenüber lag eine Matte - ich hatte mir angewöhnt, darauf zu trainieren, wenn Ivy nicht da war. Ivy ging ins Fitness-studio, um ihre Figur zu halten. Zumindest behauptete sie, dass sie dort hinging - ich wusste nur, dass sie nervös ging und aus-geruht, entspannt und gesättigt zurückkam. In der Mitte des Raums stand Kistens alter Billardtisch, vom Randstein gerettet, während Kisten nicht gerettet wurde.
    Meine Laune verschob sich von Wut zu Melancholie, während ich meine Stiefel auszog und sie unter meinem aufgehäng-ten Mantel stehen ließ. Eine Gruppe von Jenks’ Kindern saß im Dachgebälk und sang Weihnachtslieder, und es war schwer, vor dem Hintergrund himmlischer, dreistimmiger Harmonien und dem Geruch von brühendem Kaffee wütend zu bleiben.
    Kaffee , dachte ich, als ich mich auf das Sofa fallen ließ und die Fernbedienung auf die Anlage richtete. Chrystal Method hämmerte durch den Raum, schnell und aggressiv. Ich warf die Fernbedienung auf den

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