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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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kurz beide ein. »Danke, Papa«, sagte Jerrymatt, und in seine tränennassen Augen trat ein teuflisches Glitzern.
    Jenks beobachtete mit zärtlichem Blick, wie sein Sohn davonschoss. Rex beobachtete es ebenfalls, mit peitschendem Schwanz. Dann drehte sich Jenks zu mir um und bemerkte meine schlechte Laune. Trent hat den Mund darüber gehalten, was ich bin, hm?
    »Ich meine«, ruderte der Pixie zurück, »was Trents Dad dir angetan hat.«
    Besänftigt stellte ich meine Füße auf den Boden. »Yeah, was auch immer«, murmelte ich und rieb mir mein Handgelenk und das Dämonenmal darauf. Ich hatte noch ein zweites auf meiner Fußsohle, da Al es bis jetzt noch nicht wieder gegen seinen Beschwörungsnamen eingetauscht hatte. Er genoss es, dass ich ihm zwei Male schuldete. Ich hatte in manchen Nächten ziemliche Angst gehabt, dass ich in einen Beschwörungskreis gezogen würde, aber niemand hatte Al beschworen und stattdessen mich bekommen - bis jetzt.
    Die Dämonenmale waren schwer zu erklären, und mehr Leute, als mir lieb war, wussten, was sie waren. Die Sieger schrieben die Geschichtsbücher, und ich war nicht am Gewinnen.
    Aber zumindest lebte ich nicht im Jenseits und spielte die Auf-blaspuppe für einen Dämon. Nein, ich spielte nur seine Schülerin.
    Ich ließ den Kopf auf die Sofalehne fallen und rief, mit Blick zur Decke: »Ivy? Ist der Kaffee fertig?«
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    Rex schoss beim Klang meiner Stimme unter den Billardtisch. Als von Ivy eine positive Antwort kam, schaltete ich die Musik aus und stand auf. Jenks verschwand, um Matalina dabei zu helfen, einen Streit um Glitter zu schlichten, und ich wanderte den langen Flur entlang, der den hinteren Teil der Kirche in zwei Hälften teilte. Ich kam an den Männer- und Frauentoiletten vorbei, die inzwischen zu Ivys schwelgeri-schem Bad und meiner eher spartanischen Version umgebaut worden waren. Bei mir standen auch die Waschmaschine und der Trockner. Als Nächstes kamen unsere getrennten Schlafzimmer. Ich ging davon aus, dass die Räume eigentlich Büros von Klerikern gewesen waren. Obwohl sich der dunkle Flur nicht veränderte, wurde das Gefühl anders, als ich den später hinzugefügten hinteren Teil der Kirche betrat, der nicht geweiht war. Hier lagen die Küche und unser privates Wohnzimmer, und wenn dieser Teil geweiht gewesen wäre, hätte ich hier geschlafen.
    Einfach ausgedrückt liebte ich meine Küche. Ivy hatte sie umgebaut, bevor ich einzogen war, und es war der beste Raum im ganzen Haus. Ein Fenster mit blauen Vorhängen über der Spüle überblickte den kleinen Hexengarten. Dahinter lag der Friedhof. Das hatte mich am Anfang gestört, aber nachdem ich seit einem Jahr mähte, hatte ich eine gewisse Zuneigung zu den verwitterten Steinen und vergessenen Namen entwickelt.
    Innen bestand der Raum überwiegend aus glänzendem Edelstahl und hellem Licht. Es gab zwei Herde - einer mit Gas, einer elektrisch - also musste ich nicht auf demselben Herd kochen und meine Zauber zubereiten. Die Arbeitsfläche war großzügig, und ich benutzte sie ausgiebig, wenn ich zauberte, was oft vorkam, da die Zauber, die ich benutzte, wirklich teuer waren, wenn man sie nicht selbst herstellte. Dann waren sie billig wie Dreck. Wortwörtlich.
    In der Mitte stand eine Kücheninsel, und in den Boden darum war ein Schutzkreis ins Linoleum geschnitzt. Ich hatte mei-94

    ne Zauberbücher in den Schränken darunter aufbewahrt, bis Al in einem Anfall von Wut eines davon verbrannt hatte. Jetzt waren sie alle im Glockenturm. Die Kücheninsel war ein sicherer Ort zum Zaubern, ungeweiht oder nicht.
    An der Innenwand stand ein schwerer antiker Holztisch. Ivy saß an der hinteren Ecke, nahe dem Durchgang zum Flur, vor sich ihren Computer, Drucker und Stapel von sorgfältig geord-neten Papieren. Als wir eingezogen waren, hatte ich noch ein Ende davon benutzt. Jetzt hatte ich Glück, wenn ich in der Mitte ein Plätzchen zum Essen fand. Also hatte ich mir natürlich den Rest der Küche angeeignet.
    Ivy schaute von ihrer Tastatur auf. Ich ließ meine Tasche auf die ungeöffnete Post von gestern fallen und sank in meinem Stuhl zusammen. »Willst du Mittagessen?«, fragte ich, da es bald Mitternacht war.
    Sie zuckte mit den Achseln und beäugte die Rechnungen.
    »Sicher.«
    Ich wusste, dass es sie nervte, also ließ ich die Briefe unter meiner Tasche und rappelte mich mit der Vorstellung von Tomatensuppe und Crackern im Kopf wieder auf die Füße. Wenn sie mehr wollte, dann würde sie es sagen. Mich packte

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