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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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nie wieder auftauchen.«
    » Es scheint alles … Du meinst, Moore t ö tete Zorillo und tauschte dann seine Identit ä t mit ihm? «
    » Genau. Irgendwie hat er Zorillo nach L. A. gelockt. Sie haben sich im Hideaway getroffen, und Moore hat ihn niedergeschlagen. Das Trauma am Stirnlappen, das du diagnostiziert hast. Dann zieht er Zorillo seine Kleidung und Stiefel an und zerfetzt dessen Gesicht mit der Schrotflinte. Er hinterl äß t noch ein paar Fingerabdr ü cke, um Donavan zufriedenzustellen, und steckt den Zettel in die Ges äß tasche.
    Der Zettel hatte mehrere Funktionen. Als Abschiedsbrief schien er die Selbstmordhypothese zu best ä tigen, und die Handschrift diente zur Identifizierung. Es hat jedoch auch etwas mit der Beziehung zwischen Moore und Zorillo zu tun. Die S ä tze ›Wer bist du?‹ und ›Ich fand heraus, wer ich war‹ sind Teil einer langen Geschichte, die bis in ihre Kindheit im Barrio zur ü ckgeht.«
    Sie schwiegen beide einen Moment und dachten ü ber das Gesagte nach. Er wu ß te, da ß vieles noch nicht gekl ä rt war, viele T ä uschungsman ö ver.
    » Warum die ganzen Morde? « fragte sie. » Porter und Juan Doe, was haben sie mit allem zu tun? «
    Dies war ein Gebiet, wo er nur d ü rftige Antworten hatte.
    » Ich wei ß nicht. Sie standen irgendwie im Weg. Zorillo lie ß Jimmy Kapps t ö ten, weil er die Konkurrenz an die Polizei verpfiffen hatte. Zorillo wu ß te wahrscheinlich durch Moore davon. Danach wird Juan Doe – er hei ß t ü brigens Gutierrez – in Mexicali erschlagen und nach L. A. verfrachtet. Warum, wei ß ich nicht. Dann bringt Moore Zorillo um und ü bernimmt seinen Platz. Warum er Porter ermorden lie ß , ist mir nicht klar. Eventuell dachte er, da ß Lou ihm auf die Schliche gekommen sei.«
    » Das ist alles so kaltbl ü tig.«
    » Ja.«
    » Wie konnte das geschehen? « fragte sie mehr sich selbst als Bosch. » Und heute werden sie ihn beerdigen, diesen Drogenbo ß … mit allen Ehren. Alle werden da sein, der B ü rgermeister, der Chief und die Medien.«
    » Und du wirst die Wahrheit wissen.«
    Sie dachte lange dar ü ber nach, bevor sie die n ä chste Frage stellte: » Warum hat er das getan? «
    » Schwer zu sagen. Es geht um ganz verschiedene Welten hier. Der Cop und der Drogenbo ß . Aber es mu ß noch irgend etwas zwischen ihnen gegeben haben, eine Art Band aus den Barrio-Tagen . Und eines Tages hat der Cop den Schritt auf die andere Seite getan und h ä lt dem Drogenh ä ndler den R ü cken frei auf den Stra ß en von L. A. Wer wei ß , aus welchen Gr ü nden. Vielleicht f ü r Geld, vielleicht wegen irgend etwas, das er als Kind verloren hat.«
    » Was meinst du damit? «
    » Ich wei ß nicht, ich denke immer noch nach.«
    » Wenn ihre Bande so eng waren, warum hat er ihn dann get ö tet? «
    » Das werden wir ihn wohl fragen m ü ssen. Falls wir ihn je finden. Vielleicht … wollte er nur Zorillos Platz einnehmen. Das ganze Geld. Oder aus Schuldgef ü hlen. Er war zu sehr verstrickt und suchte einen Weg, um wieder rauszukommen … Moore war … oder ist auf seine Vergangenheit fixiert, sagt seine Frau. M ö glicherweise versuchte er, etwas von seiner Kindheit wiederzuerlangen. Ich wei ß es noch nicht.«
    Sie schwiegen beide wieder, und Bosch zog ein letztes Mal an seiner Zigarette.
    » Der Plan ist fast perfekt «, sagte er. » Er hinterl äß t eine Leiche unter Umst ä nden, die die Polizei veranlassen werden, nicht mehr nach ihm zu suchen.«
    » Aber du bist ihm auf der Spur geblieben.«
    » Ja.«
    Und jetzt bin ich hier angelangt, dachte er. Er wu ß te, was zu tun war. Er mu ß te es zu Ende bringen. Im Park waren inzwischen die gespenstischen Schemen mehrerer Personen zu sehen. Sie wachten auf, ein neuer Tag der Verzweiflung brach an.
    » Warum hast du mich angerufen, Harry? Was soll ich tun? «
    » Ich rief dich an, weil ich jemandem vertrauen mu ß . Du bist die einzige, die mir einfiel, Teresa.«
    » Was soll ich denn tun? «
    » Du kannst in deinem B ü ro an die Fingerabdruckskartei des Justizministeriums kommen, nicht wahr? «
    » Damit machen wir die meisten Identifizierungen. Und in Zukunft werden wir alle so machen. Ich hab’ Irving jetzt bei den Eiern.«
    » Hast du noch die Karte, die er zur Autopsie mitgebracht hat? «
    » Hm … ich wei ß nicht. Aber die technischen Assistenten werden sicher eine Kopie gemacht haben. Soll ich sie vergleichen? «
    » Ja, vergleich die Karten. Du wirst sehen, sie stimmen nicht ü berein.«
    » Du

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