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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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und ins Motelzimmer gelockt? Wie hast du seine Fingerabdr ü cke in deine Personalakte geschmuggelt? «
    » Soll ich dir das erz ä hlen, Harry? Und was dann? «
    Harry blickte kurz zur Tasche. » Nichts. Wir fahren nach L. A. zur ü ck. Ich habe dir nicht deine Rechte … Nichts von dem, was du mir erz ä hlt hast, kann gegen dich verwendet werden. Wir sind hier unter uns.«
    » Das mit den Fingerabdr ü cken war leicht. Ich habe Ausweise f ü r ihn gef ä lscht. Er hatte drei oder vier, so da ß er jederzeit ü ber die Grenze kommen konnte. Eines Tages wollte er einen Pa ß . Ich habe gesagt, da ß ich dazu Fingerabdr ü cke brauche. Ich hab’ sie ihm selbst abgenommen.«
    » Und das Motel? «
    » Wie ich schon sagte, er kam st ä ndig ü ber die Grenze. Er verlie ß die Ranch durch den Tunnel, und die Leute von der DEA dachten, er sei immer noch dort. Meistens hat er sich ein Spiel von den Lakers angesehen, hat weit unten am Spielfeld in der N ä he von dieser blonden Schauspielerin gesessen, die sich so gern im Fernsehen sieht. Nun, er war gerade in Los Angeles, und ich lie ß ihm mitteilen, da ß ich ihn treffen wollte. Er kam.«
    » Und dann hast du ihn umgebracht und seinen Platz ü bernommen … Was war mit dem alten Mann, dem Tagel ö hner? Was hat er getan? «
    » Er war nur am falschen Ort. Zorillo hat mir erz ä hlt, da ß er dastand, als er aus dem Tunnel stieg. Er h ä tte sich in dem Raum nicht aufhalten d ü rfen. Aber er konnte wohl die Warnschilder nicht lesen. Zorillo wollte nicht das Risiko eingehen, da ß er jemandem von dem Tunnel erz ä hlte.«
    » Warum hast du seine Leiche hinterm Restaurant abgeladen? Warum hast du sie nicht irgendwo im Joshua-Tree-Nationalpark vergraben? Irgendwo, wo ihn niemand gefunden h ä tte.«
    » Die W ü ste w ä re ein idealer Platz gewesen, aber ich habe die Leiche nicht dort hingelegt, Bosch. Kapier das doch. Sie hatten mich in der Hand. Sie haben ihn nach L. A. gebracht und ihn dort vom Lkw geworfen. Arpis war das. An dem Abend bekam ich einen Anruf von Zorillo, da ß er mich im Egg and I treffen wolle und ich im Hinterg äß chen parken solle. Das habe ich gemacht und stolperte dann ü ber die Leiche. So verr ü ckt, sie wieder wegzuschaffen, war ich nicht; ich hab’ den Fund gemeldet. Es war eine Sache mehr, mit der sie mich erpressen konnten. Und ich habe mitgespielt. Porter ü bernahm den Fall, und wir haben einen Deal gemacht, da ß er sich bei den Ermittlungen Zeit l äß t.«
    Bosch sagte nichts. Er versuchte sich die Abfolge der Ereignisse, die Moore beschrieben hatte, vorzustellen.
    » Das wird allm ä hlich langweilig f ü r mich. Was hast du vor? Willst du mir Handschellen anlegen, mich abliefern und den Helden spielen? «
    » Warum konntest du dich nicht davon l ö sen? « fragte Bosch.
    » Wovon? «
    » Von diesem Haus, deinem Vater, dem ganzen Mist. Du h ä ttest die Vergangenheit ruhen lassen sollen.«
    » Man hat mir mein Leben geraubt, Mann. Er hat uns rausgeschmissen. Meine Mutter … Wie h ä tte ich das vergessen k ö nnen? Fuck you, Bosch. Du hast keine Ahnung.«
    Bosch sagte nichts. Er merkte jedoch, da ß sich das Gespr ä ch zu lange hinzog und Moore wieder Oberwasser gewann.
    » Als ich h ö rte, da ß er gestorben war, hat sich irgend etwas in mir ver ä ndert. Ich entschlo ß mich, das Haus zu kaufen, und ging zu meinem Bruder. Das war ein Fehler. Das Ganze begann mit kleinen Gef ä lligkeiten, es h ö rte aber nie auf. Nach einiger Zeit regelte ich seine Gesch ä fte in Los Angeles. Ich mu ß te aus dieser Lage wieder rauskommen, und es gab nur einen Weg.«
    » Es war der falsche Weg.«
    » Erspar dir die Moralpredigten, Bosch.«
    Moore erz ä hlte die Ereignisse so, wie sie seiner Ansicht nach abgelaufen waren. Bosch begriff, da ß Moore sich ganz dem Teufel hingegeben hatte. Er hatte herausgefunden, wer er war.
    » Warum ich? «
    » Warum was? «
    » Warum hast du die Akte f ü r mich zur ü ckgelassen? H ä ttest du das nicht getan, st ä nde ich nicht hier, und du w ä rst aus dem Schneider.«
    » Bosch, du warst mein Einsatzplan. Verstehst du? Ich brauchte jemanden, falls die Selbstmordinszenierung keinen Erfolg haben sollte. Mit der Akte und ein paar falschen Hinweisen w ü rdest du die Ermittlungen in die andere Richtung schicken. Mord. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, da ß du so weit kommst. Ich dachte, Irving und Konsorten w ü rden dir die H ä nde binden, weil sie nicht die volle Wahrheit wissen und die

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