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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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es soll ein richtiger Kartoffelkopf sein. Das einzige Problem ist, da ß nicht viel vom Kopf ü brig ist. Sieht aus, als ob er sich beide L ä ufe einer Schrotflinte in den Mund geschoben h ä tte. Das hab’ ich wenigstens auf der RM-Frequenz geh ö rt.«
    Sein Scanner konnte die RM-Frequenz nicht empfangen, deshalb hatte er den ersten Funkverkehr in der Sache nicht mitbekommen. Die Anz ü ge hatten anscheinend nur die Frequenz gewechselt, um dem Fahrer von Personal Zwei die Adresse durchzugeben. Andernfalls h ä tte Bosch erst am n ä chsten Morgen auf dem Revier von dem Fall erfahren. Er wurde w ü tend, lie ß es sich aber nicht an der Stimme anmerken. Zun ä chst wollte er soviel wie m ö glich aus Kleinman herausholen.
    » Es ist Moore, nicht wahr? «
    » Sieht so aus «, sagte Kleinman. » Seine Dienstmarke liegt dort auf der Kommode. Brieftasche. Aber wie ich schon gesagt habe, niemand wird die Leiche vom Aussehen her identifizieren k ö nnen. Also ist nichts sicher.«
    » Wie ist das alles abgelaufen? «
    » H ö r mal, Bosch, ich hab hier zu tun. Verstehst du? Das Ganze geht dich nichts an. Es ist Sache von RM.«
    » Nein, da liegst du falsch, Mann. Es geht mich was an. Ich h ä tte als erster von dir benachrichtigt werden m ü ssen. Ich m ö chte wissen, wie das abgelaufen ist, damit ich verstehe, warum ich nicht angefordert wurde.«
    » Okay, Bosch, es war so: Wir haben einen Anruf vom Besitzer der Bruchbude bekommen, eine Leiche l ä ge im Badezimmer von Zimmer sieben. Wir haben einen Streifenwagen rausgeschickt, und die haben zur ü ckgerufen, sie w ä ren bei der Leiche. Aber die haben ü ber Telefon angerufen, nicht ü ber Funk, weil sie die Dienstmarke gesehen hatten und die Brieftasche auf der Kommode, und sie wu ß ten, da ß es Moore war. Wenigstens glaubten sie, da ß er es war. Wir werden ja sehen. Na ja, ich hab Grupa zu Hause angerufen, und er hat den Deputy Chief angerufen. Man hat den Fall den H ü ten gegeben und nicht dir. Das ist nun mal so. Also, wenn du dich auf den Schlips getreten f ü hlst, dann war das Grupa oder der Deputy Chief, nicht ich. Ich bin unschuldig.«
    Bosch sagte kein Wort. Er wu ß te aus Erfahrung, wenn er schwieg, w ü rde die Person, von der er Informationen wollte, vielleicht das Schweigen von sich aus brechen.
    » Es ist uns aus den H ä nden genommen worden «, sagte Kleinman. » Mensch, das Fernsehen und die Times sind schon hier. Daily News. Sie nehmen an, es ist Moore, wie alle anderen. Hier ist das Chaos ausgebrochen. Man sollte meinen, das Feuer oben am H ü gel w ü rde ausreichen, um sie zu besch ä ftigen. Leider nicht. Auf der Western Avenue hocken sie aufgereiht wie die Geier. Ich mu ß noch einen Wagen rausschicken, um die Reporter unter Kontrolle zu halten. Also, Bosch, du solltest gl ü cklich sein, da ß du nichts damit zu tun hast. Mein Gott, es ist Weihnachten! «
    Ihm reichte das nicht als Erkl ä rung. Man h ä tte ihn anrufen sollen, und dann w ä re es seine Entscheidung gewesen, wann RM anzufordern war. Jemand hatte ihn ganz und gar rausgehalten, und er war immer noch sauer. Er sagte good-bye und steckte sich wieder eine Zigarette an. Er nahm seine Pistole aus dem Schr ä nkchen ü ber dem Sp ü lbecken und schnallte sie an den G ü rtel seiner Bluejeans. Dann zog er ein hellbraunes Jackett ü ber den milit ä rgr ü nen Pullover, den er anhatte.
    Es war jetzt dunkel drau ß en, und durch die Schiebet ü r konnte er die Feuerfront auf der anderen Seite des Passes sehen. Ein heller Lichtschein vor der dunklen Silhouette des H ü gels. Ein teuflisch schiefes Grinsen, das sich nach oben schob.
    Aus dem Dunkel unterhalb seines Hauses h ö rte er den Kojoten. Er heulte den aufgehenden Mond an oder das Feuer, vielleicht auch nur sich, weil er allein und im Dunklen war.

2
    Bosch fuhr den Hügel hinunter und näherte sich Hollywood. Die Stra ß en waren weitgehend leer und verlassen, bis er den Boulevard erreichte. Auf den B ü rgersteigen lungerten die ü blichen Gruppen von Ausrei ß ern und Pennern herum. Prostituierte stolzierten die Stra ß e entlang – eine mit einer roten Nikolausm ü tze. Gesch ä ft ist Gesch ä ft, auch an Weihnachten. Elegant gekleidete Damen sa ß en an Bushaltestellen; allerdings waren es nicht wirkliche Damen, und sie warteten wohl auch nicht auf den Bus. Das Lametta und die Lichtornamente, die zur Weihnachtszeit an jeder Kreuzung quer ü ber den Boulevard geh ä ngt waren, verliehen dem Neonglanz und Schmutz einen

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