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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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eine belebte Stra ß e – Bushaltestelle gleich vorne. Kann sein, niemand hat etwas geh ö rt. Oder falls jemand etwas geh ö rt hat, wu ß te er nicht, was es war.«
    Bosch ü berlegte erst, dann sagte er: » Ich verstehe nicht, warum er das Zimmer f ü r einen Monat gemietet hat. Ich meine, warum? Wenn er Schlu ß machen wollte, warum sollte er sich bem ü hen, es so lange zu verbergen. Warum hat er es nicht einfach getan, die Leiche wird gefunden, Ende der Geschichte? «
    » Das ist ’ne harte Nu ß«, sagte Irving. » Das einzige, was mir einf ä llt, ist, da ß er seine Frau schonen wollte.«
    Bosch zog die Augenbrauen hoch. Er kapierte nicht.
    » Sie lebten getrennt «, sagte Irving. » Vielleicht wollte er ihr nicht die Feiertage verderben. Also hat er versucht, die Nachricht ein paar Wochen zur ü ckzuhalten, vielleicht einen Monat.«
    Die Erkl ä rung erschien Bosch ziemlich d ü rftig, aber er hatte selbst keine bessere im Moment. Ihm fiel nichts mehr ein, was er noch fragen konnte. Irving wechselte das Thema und deutete damit an, da ß Boschs Besuch am Tatort zu Ende ging.
    » Also, Detective, wie geht’s der Schulter? «
    » Sie ist in Ordnung.«
    » Ich habe geh ö rt, Sie waren in Mexiko, um Ihr Spanisch aufzufrischen, w ä hrend Sie sich auskurierten.«
    Bosch antwortete nicht. Er hatte kein Interesse an Konversation. Er wollte Irving sagen, da ß er ihm die ganze Sache nicht abnahm, auch nicht mit allen Erkl ä rungen und Beweisst ü cken, die man gefunden hatte. Aber er konnte nicht sagen, warum. Und bis er das wu ß te, war es besser f ü r ihn, den Mund zu halten.
    Irving sagte gerade: » Ich war immer der Meinung, da ß nicht genug unserer Polizisten – mit Ausnahme der Latinos nat ü rlich – sich wirklich anstrengen, die zweite Sprache dieser Stadt zu lernen. Ich m ö chte, da ß die gesamte Poli…«
    » Wir haben einen Brief «, rief Donovan aus dem Zimmer.
    Irving lie ß Bosch ohne ein weiteres Wort stehen und ging auf die T ü r zu. Sheehan folgte ihm zusammen mit einem Anzugtyp, den Bosch als einen Detective von Interne Ermittlungen erkannte. Er hie ß John Chastain. Harry z ö gerte einen Moment, bevor er ihnen folgte.
    Einer der technischen Assistenten von der Gerichtsmedizin stand in dem Gang vor der Badezimmert ü r, die anderen hatten sich um ihn herum versammelt. Bosch w ü nschte, er h ä tte sein Taschentuch nicht weggeworfen. Er behielt die Zigarette im Mund und inhalierte tief.
    » Rechte Ges äß tasche «, sagte der technische Assistent. » Es ist von der F ä ulnis angegriffen, aber man kann es lesen. Es ist zweimal gefaltet worden, so da ß die Innenseite ziemlich sauber ist.«
    Irving trat aus dem Gang zum Badezimmer, in der Hand einen Plastikbeutel von der Spurensicherung, seine Augen auf das kleine St ü ck Papier gerichtet. Die anderen dr ä ngten sich um ihn herum. Au ß er Bosch.
    Das Papier war so grau wie Moores Haut. Bosch glaubte eine Zeile blauer Schrift auf dem Papier zu erkennen. Irving schaute zu ihm her ü ber, als s ä he er ihn zum ersten Mal.
    » Bosch, Sie werden jetzt gehen m ü ssen.«
    Harry wollte fragen, was auf dem Zettel stehe, aber er wu ß te, er w ü rde sich eine Abfuhr holen. Er bemerkte ein schadenfrohes Grinsen auf Chastains Gesicht.
    Am gelben Absperrungsband blieb er stehen, um sich wieder eine Zigarette anzustecken. Er h ö rte das Klappern von hohen Abs ä tzen und drehte sich um. Eine aus dem Reportergeschwader, eine Blondine, die er von Kanal 2 kannte, kam auf ihn zu, mit einem drahtlosen Mikrophon in der Hand und dem falschen L ä cheln eines Fotomodells im Gesicht. Ihr N ä herkommen war ein gut ge ü btes und schnell ausgef ü hrtes Man ö ver. Bevor sie jedoch sprechen konnte, sagte Harry: »Kein Kommentar. Ich hab nichts mit dem Fall zu tun.«
    » K ö nnten Sie nicht …«
    » Kein Kommentar.«
    Das L ä cheln fiel mit der Geschwindigkeit eines Fallbeils aus ihrem Gesicht. W ü tend drehte sie sich um. Aber im n ä chsten Moment stolzierte sie schon wieder mit laut klappernden Abs ä tzen ü ber den Asphalt, um sich mit dem Kameramann auf die Position f ü r die Anfangssequenz zu begeben, mit der ihr Bericht beginnen w ü rde. Die Leiche wurde herausgetragen. Die Scheinwerfer blitzten auf, und die sechs Kameram ä nner bildeten eine enge Gasse. Auf einer Bahre schoben die zwei M ä nner von der Gerichtsmedizin die zugedeckte Leiche auf dem Weg zu ihrem blauen Wagen hindurch – wie beim Spie ß rutenlaufen. Harry sah, da ß

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