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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sitzt da draußen im Wagen und wartet auf mich. Sprechen Sie mit ihr.«
    »Was für ein Auto?«
    »Ein blauer Jaguar. Harry, sprechen Sie mit ihr und klären Sie die Sache. Wenn Sie es nicht an die große Glocke hängen, daß ich mit einer Studentin zusammen war, werde ich kein Theater wegen – dieses Verhör machen.«
    »Dies ist kein Verhör, Doktor. Glauben Sie mir, wenn wir sie verhören, werden Sie’s merken.«
    Er nickte Edgar zu, der aus dem Raum ging, um nach dem Jaguar zu suchen. Als sie allein waren, zog Bosch einen Stuhl mit hoher Lehne von der Wand und setzte sich vor den Schreibtisch, um zu warten.
    »Was ist mit dem Verdächtigen passiert, Harry?«
    »Haben wir.«
    »Was soll das –«
    »Vergessen Sie’s.«
    Sie saßen fast fünf Minuten schweigend da, bis Edgar seinen Kopf hereinsteckte und Bosch ein Zeichen gab, herauszukommen.
    »Stimmt alles, Harry. Ich hab’ mit dem Mädchen gesprochene und sie erzählt die gleiche Geschichte. Im Auto sind auch Kreditkartenquittungen. Sie sind am Samstag um drei Uhr im MGM abgestiegen. Es gibt eine Quittung von einer Tankstelle in Victorville mit der Zeit drauf: Samstagmorgen neun Uhr. Victorville ist ca. eine Stunde entfernt. Sieht so aus, als wären sie unterwegs gewesen, als Chandler umgebracht wurde. Außerdem sagt das Mädchen, daß sie die Nacht von Freitag auf Samstag in seinem Haus in den Hügeln verbracht haben. Wir können es weiter überprüfen, aber ich glaube, er sagt die Wahrheit.«
    »Nun …« begann Bosch und brach dann ab. »Warum gehst du nicht rauf und sagst allen, daß er anscheinend sauber ist. Ich will ihn mit nach oben nehmen und rumführen, falls er noch will.«
    »Wird erledigt.«
    Bosch ging zurück ins Arbeitszimmer. Er setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Locke musterte ihn.
    »Nun?«
    »Sie hat zuviel Angst, Locke. Sie will nicht mehr mitspielen. Sie hat uns die Wahrheit gesagt.«
    »Was sagen Sie, verdammt noch mal?« schrie Locke.
    Jetzt betrachtete Bosch ihn genauer. Die Überraschung auf seinem Gesicht, die schiere Angst waren nicht gespielt. Es tat ihm leid, genoß jedoch auf perverse Art die Macht, Locke angeführt zu haben.
    »Sie sind sauber, Dr. Locke. Ich wollte nur sichergehen. Anscheinend kehrt der Verbrecher nur in Filmen zum Tatort zurück .«
    Locke atmete tief durch und ließ den Kopf hängen. Er erinnerte Bosch an einen Autofahrer, der gerade um Haaresbreite einen Frontalzusammenstoß mit einem Truck vermieden hatte und am Straßenrand anhielt, um seine Fassung wiederzugewinnen.
    »Verdammt, Bosch, für einen Moment hatte ich einen Alptraum.«
    Bosch nickte. Er kannte sich mit Alpträumen aus.
    »Edgar ist nach oben gegangen. Er fragt den Lieutenant, ob Sie hochgehen und Ihre Meinung zu der Szene oben abgeben können. Falls Sie immer noch wollen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte er, aber seine Begeisterung schien nachgelassen zu haben.
    Dann saßen sie wieder schweigend da. Bosch holte seine Zigaretten hervor und merkte, daß die Schachtel leer war. Er steckte sie aber wieder in die Tasche, um nicht ein falsches Beweisstück im Papierkorb zurückzulassen.
    Er hatte keine Lust mehr, mit Locke zu reden. Statt dessen sah er an ihm vorbei durchs Fenster und beobachtete das Geschehen auf der Straße. Nach der Pressekonferenz hatte sich die Meute der Journalisten zerstreut. Nur einige Fernsehreporter standen noch herum. Bosch sah, wie Bremmer einen Nachbarn von der gegenüberliegenden Straßenseite interviewte und fieberhaft Notizen machte.
    Edgar kam herein und sagte: »Wir sind bereit. Er kann nach oben kommen.«
    Bosch starrte immer noch zum Fenster hinaus und sagte: »Jerry, kannst du ihn nach oben bringen? Mir ist gerade etwas eingefallen, was ich erledigen muß.«
    Locke stand auf und sah die zwei Detectives an.
    »Fuck you«, sagte er. »Alle beide, fuck you … So, es mußte heraus, Schwamm drüber. Gehen wir an die Arbeit.«
    Er ging zur Tür. Bevor er hinausging, hielt Bosch ihn an.
    »Dr. Locke?«
    Er drehte sich zu Bosch um.
    »Wenn wir den Typ kriegen, wird er sich seiner Taten brüsten wollen, nicht wahr?«
    Locke dachte einen Moment nach und sagte dann: »Ja, er wird sehr mit sich zufrieden sein, mit seinen Erfolgen. Das wird wahrscheinlich das schwierigste für ihn sein, den Mund zu halten. Er wird mit seinen Taten angeben wollen.«
    Sie gingen, und Bosch sah noch einige Minuten zum Fenster hinaus, bevor er aufstand.
     
    Einige der Reporter, die ihn kannten, drängten sich an die Absperrung, als

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