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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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näherte, wo die Tür zum Raum der Wünsche verborgen war. Er wusste, was er zu tun hatte; letztes Jahr war er am Ende perfekt darin gewesen. Er konzentrierte sich mit aller Kraft auf den Gedanken: Ich muss sehen, was Malfoy dadrin macht … Ich muss sehen, was Malfoy dadrin macht … Ich muss sehen, was Malfoy dadrin macht …
    Drei Mal ging er an der Tür vorbei, dann schlug er mit vor Aufregung pochendem Herzen die Augen auf und stand ihr gegenüber – doch er sah immer noch ein Stück schlichter kahler Wand vor sich.
    Er trat vor und stieß versuchsweise dagegen. Die Mauer blieb fest und unnachgiebig.
    »Okay«, sagte Harry laut. »Okay … ich hab das Falsche gedacht …«
    Er überlegte einen Moment, dann ging er wieder los, mit geschlossenen Augen und so konzentriert, wie er nur konnte.
    Ich muss den Ort sehen, den Malfoy heimlich aufsucht … Ich muss den Ort sehen, den Malfoy heimlich aufsucht …
    Nachdem er drei Mal vorbeigegangen war, schlug er erwartungsvoll die Augen auf.
    Da war keine Tür.
    »Oh, jetzt reicht’s aber«, sagte er gereizt zu der Wand. »Das war eine klare Anweisung … na schön …«
    Er dachte mehrere Minuten lang angestrengt nach, ehe er wieder losging.
    Du musst zu dem Ort werden, der du für Draco Malfoy wirst …
    Als er mit dem Hin- und Hergehen fertig war, schlug er nicht sofort die Augen auf; er lauschte angestrengt, als könnte er hören, wie die Tür mit einem Knall auftauchte. Doch er hörte nichts außer dem fernen Vogelgezwitscher draußen. Er öffnete die Augen.
    Da war immer noch keine Tür.
    Harry fluchte. Jemand schrie. Er sah sich um und erblickte eine schnatternde Schar Erstklässler, die um die Ecke davonrannten, offenbar in der Annahme, dass sie gerade einem besonders unflätigen Gespenst begegnet waren.
    Harry versuchte es eine geschlagene Stunde lang mit allen erdenklichen Varianten von »Ich muss sehen, was Draco Malfoy in dir macht«, und am Ende musste er sich eingestehen, dass Hermine vielleicht doch Recht gehabt hatte: Der Raum wollte sich einfach nicht für ihn öffnen. Frustriert und verärgert machte er sich auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste, riss sich den Tarnumhang herunter und stopfte ihn unterwegs in seine Tasche.
    »Wieder mal zu spät, Potter«, sagte Snape kühl, als Harry in das kerzenerleuchtete Klassenzimmer eilte. »Zehn Punkte Abzug für Gryffindor.«
    Harry blickte Snape finster an und warf sich auf den Platz neben Ron; die halbe Klasse war noch auf den Beinen, holte Bücher heraus und legte Sachen zurecht; er konnte nicht viel später gekommen sein als irgendwer sonst.
    »Bevor wir anfangen, will ich Ihre Dementorenaufsätze haben«, sagte Snape und schwang beiläufig seinen Zauberstab, worauf fünfundzwanzig Pergamentrollen in die Luft schnellten und ordentlich gestapelt auf seinem Schreibtisch landeten. »Und ich hoffe für Sie, dass sie besser sind als der Blödsinn, den ich über den Widerstand gegen den Imperius-Fluch erdulden musste. Schlagen Sie nun bitte Ihre Bücher auf Seite – was gibt es, Mr Finnigan?«
    »Sir«, sagte Seamus, »ich würde gern wissen, wie man einen Inferius von einem Gespenst unterscheidet. Im Propheten stand nämlich was über einen Inferius –«
    »Nein, das ist falsch«, sagte Snape mit gelangweilter Stimme.
    »Aber Sir, ich hab gehört, wie Leute darüber –«
    »Wenn Sie den fraglichen Artikel tatsächlich gelesen hätten, Mr Finnigan, dann wüssten Sie, dass der so genannte Inferius nichts weiter war als ein ungewaschener Tagedieb namens Mundungus Fletcher.«
    »Ich dachte, Snape und Mundungus wären auf derselben Seite?«, raunte Harry Ron und Hermine zu. »Müsste er sich nicht darüber aufregen, dass Mundungus festge–?«
    »Aber Potter hat offenbar viel zu diesem Thema beizusteuern«, sagte Snape, indem er plötzlich nach hinten deutete und Harry mit seinen schwarzen Augen fixierte. »Fragen wir doch Potter, wie man einen Inferius von einem Gespenst unterscheidet.«
    Die ganze Klasse drehte sich zu Harry um, der hastig versuchte, sich daran zu erinnern, was Dumbledore ihm in jener Nacht gesagt hatte, als sie Slughorn besucht hatten.
    »Ähm – also – Gespenster sind durchsichtig –«, sagte er.
    »Oh, sehr gut«, unterbrach ihn Snape und seine Lippen kräuselten sich. »Ja, man kann ohne weiteres feststellen, dass annähernd sechs Jahre magischer Ausbildung bei Ihnen nicht verschwendet waren, Potter. Gespenster sind durchsichtig.«
    Pansy Parkinson stieß ein schrilles

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