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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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herausgefunden hatte, wie seine Eltern gestorben waren oder warum oft so seltsame Dinge um ihn herum passierten. Aber Harry konnte sich nach wie vor an die Träume erinnern, die ihn sogar in jener Zeit verfolgt hatten: verworrene Träume mit grünen Lichtblitzen, und einmal – Onkel Vernon hatte fast seinen Wagen zu Schrott gefahren, als Harry es erzählte –, einmal war auch ein fliegendes Motorrad darin vorgekommen …
    Plötzlich war ein ohrenbetäubendes Dröhnen ganz in der Nähe zu hören. Harry richtete sich jäh auf und schlug mit der Schädeldecke an den niedrigen Türrahmen. Er wankte zurück in die Küche, blieb nur stehen, um einige der erlesensten Schimpfwörter von Onkel Vernon loszulassen, hielt sich den Kopf und starrte aus dem Fenster in den Garten hinter dem Haus.
    Die Dunkelheit schien Wellen zu schlagen, die Luft selbst bebte. Dann tauchten nacheinander Gestalten auf, schlagartig, sowie der Desillusionierungszauber von ihnen abfiel. Als Erster fiel Hagrid ins Auge, er trug Helm und Schutzbrille und saß rittlings auf einem riesigen Motorrad, an dem ein schwarzer Beiwagen befestigt war. Um ihn herum stiegen weitere Leute von ihren Besen und zwei von skelettartigen schwarzen Pferden mit Flügeln.
    Harry riss die Hintertür auf und stürmte mitten in die Menge hinein. Unter allgemeinem Begrüßungsgeschrei schlang Hermine die Arme um ihn, Ron klopfte ihm auf den Rücken, und Hagrid sagte: »Alles kla’, Harry? Fertig zum Abfluch?«
    »Sicher«, sagte Harry und strahlte in die Runde. »Aber so viele von euch hätt ich nicht erwartet!«
    »Plan geändert«, knurrte Mad-Eye, der zwei gewaltige, prall gefüllte Säcke hielt und dessen magisches Auge Schwindel erregend schnell von dem immer dunkler werdenden Himmel über das Haus zum Garten wirbelte. »Gehen wir in Deckung, ehe wir alles besprechen.«
    Harry führte sie hinein in die Küche, wo sie sich lachend und schwatzend auf Stühlen niederließen, auf Tante Petunias glänzende Arbeitsplatten hockten oder sich an ihre makellos sauberen Haushaltsgeräte lehnten: Ron, lang und schlaksig; Hermine, das buschige Haar zu einem langen Zopf zurückgebunden; Fred und George, ununterscheidbar grinsend; Bill, mit üblen Narben und langen Haaren; Mr Weasley, mit freundlichem Gesicht, schütterem Haar und leicht schief sitzender Brille; Mad-Eye, vom Kampf gezeichnet, mit nur einem Bein und einem strahlend blauen Auge, das in seiner Höhle surrte; Tonks, die ihr kurzes Haar in ihrer Lieblingsfarbe trug, einem knalligen Pink; Lupin, grauer, faltiger; Fleur, schlank und schön, mit ihrem langen silbrig blonden Haar; Kingsley, kahlköpfig, schwarz, breitschultrig; Hagrid mit seinem struppigen Haar und Bart, der gebückt dastand, um mit dem Kopf nicht an die Decke zu stoßen, und Mundungus Fletcher, klein, schmutzig und erbärmlich, mit seinen matten, bassetartigen Hundeaugen und dem verfilzten Haar. Harry ging bei diesem Anblick das Herz auf und ihm wurde ganz warm: Er freute sich unglaublich über sie alle, sogar über Mundungus, den er bei ihrem letzten Zusammentreffen fast erwürgt hätte.
    »Kingsley, ich dachte, du bewachst den Premierminister der Muggel?«, rief er quer durch den Raum.
    »Der kann eine Nacht lang ohne mich auskommen«, sagte Kingsley. »Du bist wichtiger.«
    »Harry, weißt du was?«, sagte Tonks von ihrem Platz oben auf der Waschmaschine aus und winkte ihm mit ihrer linken Hand zu; ein Ring glitzerte daran.
    »Du hast geheiratet?«, japste Harry und blickte von ihr zu Lupin.
    »Tut mir leid, dass du nicht dabei sein konntest, war eine traute Runde.«
    »Das ist großartig, gratu–«
    »Schon gut, schon gut, wir haben später Zeit, das alles gemütlich zu bequatschen!«, brüllte Moody durch den Trubel und in der Küche trat Stille ein. Moody ließ die Säcke vor seine Füße fallen und wandte sich an Harry. »Dädalus hat dir wahrscheinlich schon gesagt, dass wir Plan A aufgeben mussten. Pius Thicknesse ist übergelaufen, was uns vor ein großes Problem stellt. Er hat es zur strafbaren Handlung erklärt, auf die Gefängnis steht, dieses Haus mit dem Flohnetzwerk zu verbinden, einen Portschlüssel hier abzulegen oder rein- und rauszuapparieren. Alles unter dem Vorwand, dich zu schützen, damit Du-weißt-schon-wer nicht an dich herankommt. Vollkommen sinnlos, wo doch der Zauber deiner Mutter das schon tut. In Wirklichkeit hat er es fertiggebracht, dass du hier nicht mehr sicher rauskommst. Zweites Problem: Du bist minderjährig, das heißt,

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