Harry Potter - Gesamtausgabe
du nicht mitmachst.«
»Jaah, dreizehn von uns gegen einen Typen, der nicht zaubern darf; das können wir gleich vergessen«, sagte Fred.
»Witzig«, sagte Harry. »Wirklich witzig.«
»Wenn es nicht anders geht, dann eben mit Gewalt«, knurrte Moody, und sein magisches Auge zitterte jetzt ein wenig in seiner Höhle, während er Harry anfunkelte. »Jeder hier ist volljährig, Potter, und es sind alle bereit, das Risiko auf sich zu nehmen.«
Mundungus zuckte die Achseln und verzog das Gesicht; das magische Auge schwenkte seitwärts und starrte ihn böse aus Moodys Schläfe heraus an.
»Jetzt keinen Streit mehr. Die Zeit wird knapp. Ich will ein paar von deinen Haaren, Junge, und zwar sofort.«
»Aber das ist verrückt, es ist überhaupt nicht nötig –«
»Nicht nötig!«, knurrte Moody. »Wo Du-weißt-schon-wer da draußen und das halbe Ministerium auf seiner Seite ist? Potter, wenn wir Glück haben, hat er den falschen Köder geschluckt und plant, dich am Dreißigsten zu überfallen, aber er wäre nicht ganz richtig im Kopf, wenn er nicht ein oder zwei Todesser hätte, die Ausschau halten, das würde ich jedenfalls tun. Sie können an dich und das Haus zwar nicht rankommen, während der Zauber deiner Mutter noch wirkt, aber der schwindet bald, und sie wissen, wo das Haus ungefähr liegt. Unsere einzige Chance ist, Lockvögel zu verwenden. Selbst Du-weißt-schon-wer kann sich nicht in sieben Stücke teilen.«
Harry begegnete Hermines Blick und sah sofort weg.
»Also, Potter – ein paar von deinen Haaren, wenn ich bitten darf.«
Harry sah zu Ron hinüber, der eine Grimasse zog, als ob er etwas wie »Tu’s einfach« sagen wollte.
»Sofort!«, bellte Moody.
Alle Blicke ruhten auf Harry, während er sich oben auf den Kopf fasste, ein Büschel Haare packte und zog.
»Gut«, sagte Moody und kam herangehumpelt, wobei er den Stöpsel aus dem Zaubertrankfläschchen zog. »Direkt hier rein, wenn ich bitten darf.«
Harry ließ die Haare in die schlammartige Flüssigkeit fallen. Als sie auf die Oberfläche trafen, begann der Zaubertrank zu schäumen und zu qualmen, und dann nahm er, mit einem Schlag, eine klare, helle Goldfarbe an.
»Ooh, Harry, du siehst viel leckerer aus als Crabbe und Goyle«, sagte Hermine, ehe sie Rons hochgezogene Augenbrauen erblickte und leicht errötend fortfuhr: »Oh, du weißt, was ich meine – der Trank von Goyle sah wie Popel aus.«
»Also dann, alle falschen Potters bitte hier drüben in einer Reihe aufstellen«, sagte Moody.
Ron, Hermine, Fred, George und Fleur bauten sich vor Tante Petunias glänzender Spüle auf.
»Einer fehlt«, sagte Lupin.
»Hier«, sagte Hagrid barsch, hob Mundungus am Kragen hoch und setzte ihn neben Fleur wieder ab, die ostentativ ihre Nase rümpfte und wegging, um sich stattdessen zwischen Fred und George zu stellen.
»Ich hab dir doch gesagt, ich wär lieber ’n Beschützer«, meinte Mundungus.
»Klappe«, knurrte Moody. »Und wie ich dir schon gesagt habe, du rückgratloser Wurm, wird jeder Todesser, auf den wir stoßen, Potter gefangen nehmen und nicht töten wollen. Dumbledore hat immer behauptet, dass Du-weißt-schon-wer Potter eigenhändig erledigen will. Die Beschützer werden’s am schwersten haben, denn die Todesser werden sie umbringen wollen.«
Mundungus wirkte nicht sonderlich beruhigt, doch Moody zog bereits ein halbes Dutzend eierbechergroße Gläschen aus seinem Mantel, verteilte sie und goss in jedes davon ein wenig Vielsaft-Trank.
»Dann alle zusammen …«
Ron, Hermine, Fred, George, Fleur und Mundungus tranken. Alle keuchten und verzerrten die Gesichter, als der Trank durch ihre Kehlen rann: Augenblicklich begannen ihre Züge Blasen zu werfen und sich wie heißes Wachs zu verziehen. Hermine und Mundungus schossen in die Höhe; Ron, Fred und George schrumpften; ihr Haar wurde dunkel, Hermines und Fleurs Haare schien es nach innen in ihre Köpfe zu ziehen.
Moody löste nun ganz gelassen die Schnüre der großen Säcke, die er mitgebracht hatte: Als er sich wieder aufrichtete, standen sechs Harry Potters keuchend und schnaufend vor ihm.
Fred und George wandten sich einander zu und sagten: »Wow – wir sind absolut gleich!«
»Ich weiß nicht, aber ich glaub, ich seh immer noch besser aus«, sagte Fred, während er sein Spiegelbild im Wasserkessel musterte.
»Bah«, sagte Fleur, die sich in der Klappe der Mikrowelle begutachtete, »Bill, sieh misch nischt an – isch bin ’ässlisch.«
»Wem seine Klamotten ein wenig zu
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