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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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schließlich nicht, um einen Horkrux herzustellen, oder?«
    »Macht dir hier irgendjemand Vorwürfe?«, sagte Ron. »Wo sind diese Bücher eigentlich?«
    Hermine stöberte kurz herum und zog dann einen großen Band in ausgeblichenem schwarzem Leder aus dem Stapel. Sie wirkte ein wenig angeekelt und hielt ihn mit spitzen Fingern wie etwas, das gerade gestorben war.
    »Dieses hier beschreibt ausführlich, wie man einen Horkrux herstellt. Geheimnisse der dunkelsten Kunst – es ist ein schreckliches Buch, wirklich furchtbar, voll böser Magie. Ich frage mich, wann Dumbledore es aus der Bibliothek entfernt hat … wenn er es erst getan hat, als er Schulleiter war, dann wette ich, dass Voldemort alle Angaben, die er brauchte, daraus hat.«
    »Warum musste er dann Slughorn fragen, wie man einen Horkrux macht, wenn er das hier schon gelesen hatte?«, fragte Ron.
    »Er hat sich nur an Slughorn gewandt, um herauszufinden, was passieren würde, wenn man seine Seele in sieben Stücke teilt«, sagte Harry. »Dumbledore war sicher, dass Riddle bereits wusste, wie man einen Horkrux herstellt, als er Slughorn danach fragte. Ich glaube, du hast Recht, Hermine, das könnte wirklich das Buch sein, aus dem er sein Wissen hat.«
    »Und je mehr ich über sie gelesen habe«, sagte Hermine, »desto schrecklicher kommen sie mir vor und desto weniger kann ich glauben, dass er tatsächlich sechs geschaffen hat. In diesem Buch wird warnend darauf hingewiesen, wie instabil man den Rest seiner Seele macht, wenn man sie auseinanderreißt, und das schon, wenn man nur einen Horkrux erzeugt!«
    Harry erinnerte sich, dass Dumbledore gesagt hatte, Voldemort sei über das »gewöhnliche Böse« hinausgegangen.
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, sich wieder zusammenzubauen?«, fragte Ron.
    »Doch«, sagte Hermine mit einem leeren Lächeln, »aber das wäre unerträglich schmerzhaft.«
    »Warum? Wie macht man es?«, fragte Harry.
    »Reue«, sagte Hermine. »Du musst richtig spüren, was du getan hast. Dazu gibt es eine Fußnote. Offenbar kann einen der Schmerz dabei töten. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Voldemort es versucht, ihr etwa?«
    »Nein«, sagte Ron, ehe Harry antworten konnte. »Und steht in diesem Buch auch, wie man Horkruxe zerstört?«
    »Ja«, sagte Hermine und blätterte nun die brüchigen Seiten um, als würde sie vermodernde Eingeweide untersuchen, »denn es ermahnt schwarze Magier ja auch, die Horkruxe mit sehr starken Zauberbannen zu belegen. Nach allem, was ich gelesen habe, war das, was Harry mit Riddles Tagebuch gemacht hat, eine der wenigen wirklich narrensicheren Methoden, einen Horkrux zu zerstören.«
    »Was – ihn mit einem Basiliskenzahn durchstechen?«, fragte Harry.
    »Oh, schön, wie gut, dass wir so einen großen Vorrat an Basiliskenzähnen haben«, sagte Ron. »Ich hab mich schon gefragt, was wir mit denen anfangen sollen.«
    »Es muss kein Basiliskenzahn sein«, sagte Hermine geduldig. »Es muss etwas so Zerstörerisches sein, dass der Horkrux sich nicht selbst reparieren kann. Für Basiliskengift gibt es nur ein einziges Gegenmittel und das ist unglaublich selten –«
    »– Phönixtränen«, sagte Harry und nickte.
    »Ganz genau«, sagte Hermine. »Unser Problem ist, dass es sehr wenige Substanzen gibt, die so zerstörerisch sind wie Basiliskengift, und es ist allemal gefährlich, sie mit sich herumzutragen. Aber das ist ein Problem, das wir lösen müssen, denn wenn man einen Horkrux zerreißt, zertrümmert oder zerquetscht, bringt das gar nichts. Man muss dafür sorgen, dass er mit Magie nicht mehr wiederherzustellen ist.«
    »Aber selbst wenn wir das Ding vernichten, in dem es lebt«, sagte Ron, »warum kann das Stück Seele darin nicht einfach verschwinden und in was anderem leben?«
    »Weil ein Horkrux das genaue Gegenteil von einem menschlichen Wesen ist.«
    Hermine sah, dass Harry und Ron völlig verwirrt dreinblickten, und fuhr rasch fort: »Sieh mal, wenn ich jetzt ein Schwert nehmen würde, Ron, und dich damit erstechen würde, dann würde das deine Seele überhaupt nicht beschädigen.«
    »Was mir sicher ein großer Trost wäre«, gab Ron zurück.
    Harry lachte.
    »Das sollte es auch sein, wirklich! Aber was ich eigentlich sagen will, ist, was auch immer deinem Körper zustößt, deine Seele wird es überleben, unversehrt«, sagte Hermine. »Aber bei einem Horkrux ist es andersherum. Das Seelenbruchstück darin ist auf seinen Behälter angewiesen, auf seinen verzauberten Körper, um zu

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