Harry Potter - Gesamtausgabe
Sicherheitszauber rund ums Haus hat.«
»Tut mir leid«, sagte Harry kleinlaut.
»Oh, sei nicht albern, Schatz«, sagte Mrs Weasley sofort. »Ich meinte nicht – also, deine Sicherheit ist viel wichtiger! Eigentlich will ich dich schon die ganze Zeit fragen, wie du deinen Geburtstag feiern möchtest, Harry. Siebzehn, schließlich ist das ein wichtiger Tag …«
»Ich will keinen Wirbel«, sagte Harry rasch und dachte dabei an die zusätzliche Belastung für sie alle. »Wirklich, Mrs Weasley, nur ein ganz gewöhnliches Abendessen, das wär schön … Es ist der Tag vor der Hochzeit …«
»Oh, na gut, wenn du sicher bist, mein Lieber. Ich lade Remus und Tonks ein, soll ich? Und wie wär’s mit Hagrid?«
»Das wär großartig«, sagte Harry. »Aber machen Sie sich bitte keine großen Umstände.«
»Gar nicht, gar nicht … das sind doch keine Umstände …«
Sie sah ihn mit einem langen, forschenden Blick an, dann lächelte sie ein wenig traurig, richtete sich auf und ging davon. Harry schaute zu, wie sie an der Wäscheleine ihren Zauberstab schwang, worauf die feuchten Wäschestücke in die Luft stiegen und sich selbst aufhängten, und plötzlich überkam ihn eine Flut von Gewissensbissen wegen der Unannehmlichkeiten und des Kummers, den er ihr bereitete.
Das Testament von Albus Dumbledore
Er ging im kühlen blauen Licht der Morgendämmerung eine Gebirgsstraße entlang. Tief unten lagen in Nebel gehüllt die dunklen Umrisse eines kleinen Dorfes. War der Mann, den er suchte, dort unten? Der Mann, den er so dringend brauchte, dass er kaum an etwas anderes denken konnte, der Mann, der die Lösung bereithielt, die Lösung für sein Problem …
»Hey, wach auf.«
Harry öffnete die Augen. Er lag wieder auf dem vertrauten Feldbett in Rons schlichtem Zimmer unter dem Dach. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und der Raum noch düster. Pigwidgeon schlief mit dem Kopf unter seinem kleinen Flügel. Die Narbe auf Harrys Stirn kribbelte.
»Du hast im Schlaf gemurmelt.«
»Wirklich?«
»Jaah. ›Gregorowitsch.‹ Du hast dauernd ›Gregorowitsch‹ gesagt.«
Harry hatte seine Brille nicht auf; Rons Gesicht sah leicht verschwommen aus.
»Wer ist Gregorowitsch?«
»Ich weiß nicht, woher auch? Du hast es doch gesagt.«
Harry rieb sich nachdenklich die Stirn. Er hatte das vage Gefühl, den Namen schon einmal gehört zu haben, aber er wusste nicht mehr wo.
»Ich glaube, Voldemort ist auf der Suche nach ihm.«
»Armer Kerl«, sagte Ron mitleidig.
Harry setzte sich auf, inzwischen hellwach, und rieb sich weiter seine Narbe. Er versuchte sich genau in Erinnerung zu rufen, was er im Traum gesehen hatte, doch alles, was ihm wieder einfiel, war eine Bergkette am Horizont und die Silhouette des kleinen Dorfes, das in ein tiefes Tal gebettet war.
»Ich glaube, er ist im Ausland.«
»Wer, Gregorowitsch?«
»Voldemort. Ich glaube, er ist irgendwo im Ausland, auf der Suche nach Gregorowitsch. Es sah nicht so aus, als ob es irgendwo in Großbritannien wäre.«
»Meinst du, dass du wieder in seinen Kopf geschaut hast?« Ron klang besorgt.
»Tu mir einen Gefallen und erzähl Hermine nichts davon«, sagte Harry. »Obwohl, erwartet sie denn, dass ich verhindern kann, Dinge im Schlaf zu sehen …?«
Er starrte hoch zum Käfig des kleinen Pigwidgeon und dachte nach … Warum kam ihm der Name »Gregorowitsch« bekannt vor?
»Ich glaube«, sagte er langsam, »er hat was mit Quidditch zu tun. Da gibt es irgendeine Verbindung, aber mir – mir fällt nicht ein, welche.«
»Quidditch?«, sagte Ron. »Bist du sicher, dass du nicht Gorgowitsch meinst?«
»Wen?«
»Dragomir Gorgowitsch, Jäger, vor zwei Jahren für eine Rekordablösesumme zu den Chudley Cannons gewechselt. Hält den Rekord für die meisten Quaffelfehlschüsse in einer Saison.«
»Nein«, sagte Harry. »Ich denke ganz bestimmt nicht an Gorgowitsch.«
»Das versuche ich auch«, sagte Ron. »Na ja, alles Gute zum Geburtstag übrigens.«
»Hey – stimmt, hab ich ganz vergessen! Ich bin siebzehn!«
Harry nahm den Zauberstab, der neben seinem Feldbett lag, richtete ihn auf den überladenen Schreibtisch, wo er seine Brille abgelegt hatte, und sagte: »Accio Brille!« Obwohl sie kaum einen halben Meter entfernt war, empfand er es als höchst befriedigend, zu sehen, wie sie auf ihn zugeflogen kam, zumindest bis sie ihm ins Auge stach.
»Raffiniert«, prustete Ron.
Harry kostete es von Herzen aus, dass er die Spur los war, und ließ Rons Sachen durchs Zimmer
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