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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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überleben. Es kann nicht ohne ihn existieren.«
    »Dieses Tagebuch ist sozusagen gestorben, als ich es durchbohrt habe«, sagte Harry, und er erinnerte sich daran, dass Tinte aus den durchstochenen Seiten herausgeströmt war wie Blut und dass das Bruchstück von Voldemorts Seele geschrien hatte, während es verendete.
    »Und sobald das Tagebuch richtig zerstört war, konnte das Stück Seele, das darin gefangen war, nicht mehr existieren. Ginny hat schon vor dir versucht, das Tagebuch loszuwerden, sie hat es ins Klo gespült, aber natürlich kam es wie neu zurück.«
    »Warte mal«, sagte Ron stirnrunzelnd. »Das Stück Seele in diesem Tagebuch hat von Ginny Besitz ergriffen, oder? Wie funktioniert das denn?«
    »Solange der magische Behälter noch intakt ist, kann das Stück Seele darin in jemanden rein- und wieder rausschlüpfen, wenn er dem Gegenstand zu nahe kommt. Ich meine damit nicht, wenn er ihn zu lange in der Hand hält, mit Berührung hat das nichts zu tun«, fügte sie hinzu, ehe Ron etwas sagen konnte. »Ich meine emotionale Nähe. Ginny hat diesem Tagebuch ihr Herz ausgeschüttet, sie hat sich unglaublich angreifbar gemacht. Wenn du von einem Horkrux abhängig bist oder ihn zu sehr magst, hast du ein Problem.«
    »Wie Dumbledore wohl den Ring zerstört hat?«, sagte Harry. »Warum hab ich ihn nicht danach gefragt? Ich hab nie wirklich …«
    Seine Stimme verlor sich: Er dachte an all die Dinge, die er Dumbledore hätte fragen sollen, und daran, dass es ihm seit dem Tod des Schulleiters vorkam, als hätte er so viele Gelegenheiten versäumt, zu Dumbledores Lebzeiten mehr herauszufinden … alles herauszufinden …
    Die Stille wurde jäh zerrissen, als die Schlafzimmertür mit einem Schlag aufflog, der die Wände zum Wackeln brachte. Hermine ließ kreischend die Geheimnisse der dunkelsten Kunst fallen; Krummbein flitzte unters Bett und fauchte empört; Ron sprang vom Bett hoch, rutschte auf einem weggeworfenen Schokofroschpapier aus und schlug mit dem Kopf an die Wand gegenüber, und Harry hechtete instinktiv nach seinem Zauberstab, ehe ihm bewusst wurde, dass er zu Mrs Weasley aufblickte, einer zerzausten Mrs Weasley mit wutverzerrtem Gesicht.
    »Es tut mir ja so leid, dieses gemütliche, nette Beisammensein zu unterbrechen«, sagte sie und ihre Stimme zitterte. »Ich bin sicher, ihr alle braucht mal eine Ruhepause … aber in meinem Zimmer stapeln sich Hochzeitsgeschenke, um die sich jemand kümmern muss, und ich dachte eigentlich, dass ihr helfen wolltet.«
    »Oh, ja«, sagte Hermine erschrocken und sprang so heftig auf, dass Bücher in alle Richtungen flogen, »das machen wir … tut uns leid …«
    Mit einem gequälten Blick zu Harry und Ron eilte Hermine Mrs Weasley hinterher aus dem Zimmer.
    »Das ist, als wäre man ein Hauself«, klagte Ron mit gedämpfter Stimme; er rieb sich immer noch den Kopf, während er und Harry ihnen folgten. »Nur die Jobzufriedenheit fehlt. Je eher die Hochzeit vorbei ist, desto glücklicher bin ich.«
    »Jaah«, sagte Harry, »dann haben wir nichts mehr zu tun, außer Horkruxe zu finden … das ist dann sicher wie Ferien, oder?«
    Ron fing an zu lachen, doch beim Anblick des gewaltigen Berges von Hochzeitsgeschenken, der sie in Mrs Weasleys Zimmer erwartete, hörte er schlagartig auf.
    Die Delacours kamen am nächsten Morgen um elf Uhr an. Harry, Ron, Hermine und Ginny hegten inzwischen schon einigen Groll auf Fleurs Familie, und nur widerwillig stampfte Ron noch einmal nach oben, um zwei gleiche Socken anzuziehen, während Harry sich missgelaunt bemühte, sein Haar zu glätten. Sobald sie alle für schick genug befunden worden waren, marschierten sie hinaus auf den sonnigen Hinterhof, um die Besucher zu empfangen.
    Harry hatte diesen Ort noch nie so ordentlich erlebt. Die rostigen Kessel und alten Gummistiefel, die sonst immer auf der Treppe zur Hintertür herumlagen, waren verschwunden, stattdessen standen zwei neue Zitterginsterbüsche in großen Töpfen zu beiden Seiten der Tür; obwohl kein Wind wehte, wogten ihre Blätter träge, was den schönen Eindruck von plätschernden Wellen vermittelte. Die Hühner waren weggesperrt worden, der Hof war gefegt und der nahe Garten beschnitten, gejätet und von Grund auf herausgeputzt worden, obwohl Harry, der ihn in seinem überwucherten Zustand mochte, fand, dass er eher einsam aussah ohne die dazugehörende Truppe herumtollender Gnomen.
    Er hatte inzwischen den Überblick verloren, wie viele Sicherheitszauber vom Orden und

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